„Warum isst du nichts?", fragte Peter James irritiert. Dieser saß bereits seit zwanzig Minuten vor seinem Teller mit Rührei, hatte aber nichts angerührt. Sein Gesicht war blass und unter seine Augen zeichneten sich dunkle Schatten ab.
„Bist du krank?", hakte Peter nach und sah seinen Freund besorgt an.
„Ja Liebeskrank.", lachte Sirius, bekam dafür aber einen bösen Blick von James zugeworfen.
„Wieso, läuft doch alles gut bei euch.", mischte sich nun auch Remus in die Unterhaltung ein.
Doch er antwortete nicht, sondern starrte weiterhin auf sein Teller.
„Er ist nur nervös, weil er Evans fragen will, ob sie ihn in den Osterferien besuchen will.", beantwortet Sirius die Frage für seinen Freund.
„Was ist denn das Problem? Sie ist deine Freundin. Warum sollte sie dich nicht besuchen wollen?", fragte Peter verständnislos.
„Er ist der Meinung, dass es ihr vielleicht zu schnell geht und es für sie nicht so ernst ist, dass sie seine Eltern kennenlernen will.", wieder antwortete Sirius.
„Wie lange seid ihr jetzt zusammen?"
„Zwei Monate.", James sah nun endlich auf und blickte seinen besten Freund überrascht an.
„Was? Ich höre dir eben zu.", verteidigte sich Sirius.
„Ihr kennt euch seit fast 7 Jahren, seid seit fast einem Jahr befreundet und seit zwei Monaten zusammen. Da kann sie auch ruhig deine Eltern kenne lernen."
„Deine Eltern wissen doch eh schon von ihr. Sirius hat doch oft genug was erwähnt.", zwinkerte Remus.
„Du solltest sie einfach fragen.", wandte er sich jetzt an James.Wenigen Minuten später schleppten sie, den immer noch abwesenden James, zu Verteidigung gegen die dunklen Künste. Eigentlich eins seiner Lieblingsfächer, doch heute konnte er sich nicht darauf konzentrieren. Er wollte eigentlich nur, dass der Tag zu Ende ging und er sein Vorhaben, Lily zu sich einzuladen, umsetzen konnte.
Durch seine Träumerei hatte James nicht bemerkt wie der Rest der Klasse aufgestanden war und sich nun im Klassenzimmer verteilte. Sirius versetzte ihm einen kräftigen Stoß in die Rippen.
„Ey hör auf zu träumen, du kannst jetzt eh nichts machen. Entspann dich und frag sie nachher einfach."
Er stand auf und gesellte sich zu seinen Freunden, die schon eifrig dabei waren die Anweisung von Professor Merrythought folge zu leisten.
„Was müssen wir machen?", flüsterte James Remus zu.
„Patronus.", gab er zurück, wobei er sich dabei stark darauf konzentrierte eine Gestalt zustande zu bringen.
James' Laune stieg beträchtlich. Er hatte schon vor zwei Jahren das erste mal einen gestaltlichen Patronus zustande gebracht. Er versuchte sich seine glücklichste Erinnerung ins Gedächtnis zu rufen.
„Expecto Patronum.", rief er, doch aus dem Zauberstab kam nur blauer Rauch.
„Krone? Du hast doch schon so oft einen Patronus zu standen gebracht."
„Bin heute eben nicht gut drauf.", nuschelte er.
„Bei Merlins linker Pobacke, hör auf dich von Lily's Antwort, von der du nicht mal weißt, ob es wirklich ihre Antwort ist, runter zu ziehen."
Sirius hatte Recht, er wusste nicht mal wie Lily antworten würde und es hatte kein Sinn sich weiter darüber Gedanken zu machen.
Er ließ seinen Blick durch das Klassenzimmer schweifen und blieb bei Lily hängen.Auch sie versuchte konzentriert einen Patronus zustande zu bringen. Aber auch sie ließ nur dichten Rauch aus ihrem Zauberstab erscheinen.
Er schlenderte zu ihr herüber und legte seinen Arm um sie.
„Du musst an etwas Glückliches denken."
„Oh danke, dass du mir das sagst, Potter. Da wäre ich ja sonst nie drauf gekommen.", sagte sie sarkastisch und zwinkerte James grinsend an.
Sie versuchte es erneut aber immer noch gab nur blauer Dunst aus dem Zauberstab.
James seufzte gespielt. „Das war wohl nichts."
„Na dann zeig doch mal wie du es hinbekommst.", forderte Lily ihn heraus.
„Was immer du willst.", grinste er.
Er brauchte seine Augen nicht zu schließen um sich an das glücklichste Erlebnis zu denken.
Ein gewaltiger Hirsch brach aus seinem Zauberstab heraus und galoppierte um sie herum.
Stolz grinste er Lily an.
Herausgefordert schloss sie die Augen und murmelte die den Spruch.
Auch bei ihr erschien nun eine Gestalt. Er erkannte nicht sofort, was es war.
Das Tier war ebenfalls groß und hatte Ähnlichkeit mit einem Pferd. Doch bei genauerem Hinsehen fehlte die Mähne. Auch der Körperbau wirkte nicht wie der eines Pferdes. Dennoch wirkte das Geschöpft auf James äußert vertraut. Der stolze Gang und die Leichtfüßigkeit, mit der der Patronus durch das Klassenzimmer schritt, war der seines eigenen Patronus unheimlich ähnlich.
Wenn man genau hinsah, konnte man immer mehr Gemeinsamkeiten erkennen bis James endlich sah, was der einzige Unterschied zwischen ihren beiden Patroni war. Das Geschlecht. Lily's Patronus war eine Hirschkuh.
Auch Sirius schien es bemerkt zu haben, denn er stieß ihn immer wieder mit den Ellenbogen an. Dem Rest der Klasse schien die Ähnlichkeit allerdings nicht aufzufallen. Sie blickten nur kurz auf um zu sehen, wer es geschafft hatte und widmeten sich dann wieder ihrem eigenen Patronus.
Grinsend wartete James nach der Stunde an der Tür auf Lily.
„Du weißt was es heißt wenn sich die Patroni gegenseitig ergänzen.", platze es schon fast aus ihm heraus. Lily sah ihn für einen Moment irritiert an, bevor sie begriff, auf was James hinaus wollte.
„Klar, ich passe ja immer Unterricht auf.", zwinkerte sie.
„Seelenverwandte. Ich hab dir doch immer gesagt, dass wir zusammen gehören.", grinste er sie breit an und wackelte dabei mit seinen Augenbrauen.
Lily schüttelte nur lachend den Kopf und wollte sie auf den Weg zur großen Hallen machen als James sie am Arm festhielt.
„Ich... uhm... wollte dich was fragen.", sein Gesicht zierte nun nicht mehr sein selbstbewusste Lächeln. Er schaute sie ernst an und fuhr sich nervös durch seine Haare.
„Ja?", hakte Lily nach, da von James nichts Weiter kam.
„Ich dachte vielleicht hättest du Lust... uhm... also nur wenn es dir Recht ist und du Zeit hast. Ich verstehe natürlich wenn du bei deiner Familie sein willst... aber uhm... ich habe mit gedacht vielleicht würdest du mich ja... besuchen kommen wollen.", mit jedem Wort war er leiser geworden, so das er die letzten nur noch flüsterte.
„Du... du willst, dass ich dich besuche?", fragte Lily. James konnte ihren Gesichtsausdruck nicht deuten, was nicht gerade dazu betrugt seine Anspannung zu mildern.
„Uhm ja."
„Ich würde nichts lieber tun."

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Changes | Jily
FanfictionDas Glas zerbrach mit einem lauten klirren. Sie hatte gar nicht gemerkt mit was für einer Wucht sie das Glas auf den Tisch stellen wollte. „Lily, alles okay?", fragte sie Marlene besorgt. „Ja.", antwortete Lily bissig und warf noch ein Blick zwei Ti...