Die, die ihm drei Mal die Stirn geboten haben

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In den letzten Wochen hat diese Geschichte wirklich ganz viel echt süße Kommentare bekommen und dafür wollte ich mich kurz bedanken. Diese Kommentare verschönern wirklich meinen Tag. Daher ein riesen Dankeschön :)

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Der Morgen des 10. Dezembers war genauso grau und düster wie die vorangegangenen Monate. Die weihnachtliche Stimmung, die sich in normalen Zeiten langsam ausbreiten würde, war kaum spürbar.

James und Lily waren beiden schon früh wach, was vor allem an Lilys morgendlicher Übelkeit lag.
Ein leises Klopfen am Fenster, ließ Lily und James von ihrer Tasse Tee aufblicken.
„Ist bestimmt nur das Tagesprophet.", meinte James als er Lilys besorgtes Gesicht sah. Er hatte Recht. James nahm die Zeitung, gab der Eule die Bezahlung und setzte sich wieder an den Küchentisch.
„Oh verdammt.", kaum hatte James die Titelüberschrift gelesen, war er wieder von seinem Stuhl aufgesprungen und fing an alle möglichen Sachen zusammen zu packen. Er bemerkte Lilys fragenden Blick gar nicht, weshalb sie sich selber die Zeitung schnappte.
Auf der Titelseite prangte in großer Schrift: „Massenausbruch aus Askaban"
Schnell überflog Lily die ersten Zeilen. Die Auroren und der Orden hatte in letzter Zeit wirklich gute Arbeit geleistet, Lily wusste, dass viele von Voldemorts engsten Anhänger geschnappt wurden und in Askaban saßen, jedenfalls bis jetzt. Das dies ein gewaltiger Rückschlag war, war eine riesen Untertreibung. Schnell war auch Lily auf den Beinen. Da sie bereits fertig angezogen war und ihren Zauberstab ohnehin nicht mehr aus den Augen ließ, war sie gemeinsam mit James fertig.
„Was ist denn dein Plan Evans?", fragte James argwöhnisch.
„Na ich komm mit, du Idiot. Und ich heiße Potter, vergessen?", sie sah ihn ernst an, so ernst, dass James fast vergaß, dass sie nicht mehr in der fünften Klasse waren.
„Kommt gar nicht in Frage."
„Du kannst mir nicht verbieten mitzukommen.", sie funkelte James wütend an.
„Du bist schwanger Lily, hast du das vergessen? Du wirst ganz sicher nicht mitkommen und dich und unser Kind in noch größere Gefahr begeben."
„Potter, jetzt hör mir mal genau zu. Ich werde hier nicht untätig rumsitzen während zu den Helden spielst. Dumbledore braucht alle verfügbaren Kräfte und ich bin eine sehr verfügbare Kraft. Ich weiß was ich tue und mir geht's gut, wirklich."
James Blick war weicher geworden. Resigniert nickte er. Ihm war klar, dass er Lily nicht davon abhalten konnte, was nichts daran änderte, dass er sie lieber hier in Sicherheit wüsste. Aber so war Lily, mutig, herzensgut und vor allem willensstark. Einige der Gründe wieso James sie liebte und gerade deshalb würde es ihm deutlich besser gehen, wenn er wüsste, dass Lily sicherer wäre als er.

Sie waren nicht die ersten, die im Quartier des Ordens ankamen. Einige der Mitglieder waren bereits da und redeten aufgeregt über die Ereignis der letzten Nacht.
„Ich nehme an, Sie haben alle gehört was passiert ist.", Dumbledores Stimme ließ das Stimmengewirr augenblicklich verstummen.
„Letzte Nacht, gab es einen Massenausbruch aus Askaban, dabei sind die meisten der Todesser entkommen. Dank unseren Informanten wissen wir, dass Voldemort und seine Anhänger vorhaben, die zu bestrafen, die sie nach Askaban gebracht haben. Voldemort tut dies nicht aus Empathie zu seinen Untergebenen. Die Gefangennahme hat ihn in seinen Planen weit zurück geworfen, was ihn sehr wütend macht. Er wird alles daran setzten so viele von uns auszulöschen wie möglich. Daher ist es von aller größter Wichtigkeit, dass wir die Familie, die im engen Zusammenhang mit den Verhaftungen stehen schnellstmöglich in Sicherheit zu bringen. Jegliche Häuser sind zwar mit Schutzzaubern geschützt aber die werden Voldemort nicht ewig aufhalten. Allerdings hilft es uns, Zeit zu gewinnen. Er wird einige Zeit brauchen, alle Wohnorte unter den Schutzzaubern zu finden. Dennoch sollten wir schnellst möglich handeln." Ein allgemeines Zustimmen ging durch die Reihen. „Wir werden uns aufteilen müssen, um alle Familie zu schützen."

Die einzelnen Gruppen waren schnell gebildet. James, Lily, Alice und Frank würden die Familie von Dorcas Meadows in Sicherheit bringen. Dorcas war einige Klassen über James und Lily gewesen. Sie kannten sie vor allem vom Sehen.
Dorcas Meadows war bereits in der Schule für ihr Talent im Duellieren bekannt gewesen. James wusste noch genau wie ihre zweite Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste von ihr geschwärmt hatte. Was James damals gar nicht gepasst hatte. Für den 12 jährigen James war jeder andere, der von einem Lehrer, vor allem im Bereich Verteidigung gegen die dunklen Künste, gelobt wurde ein Dorn im Auge. Er war damals noch der Auffassung gewesen, nur er sollte so gelobt werden. Ein Anflug eines Lächelns schlich sich auf James Gesicht während er an diese Zeit dachte. Was waren das noch für Probleme gewesen.
Dorcas hatte auch nach ihrer Schulausbildung bewiesen, dass sie ein beachtliches Talent hatte. Sie hatte einige von Voldemorts engsten Gefolgsleuten nach Askaban gebracht, unteranderem Rodolphus Lestrange und Evan Rosier.
Allerdings hatten sie lange nichts mehr Dorcas gesehen, sie war bei den letzten Treffen des Ordens nicht dabei. Aber soweit James mitbekommen hatte, war Dorcas auf einer Mission über die Dumbledore kein Wort verlor, jedenfalls nicht zu ihm.
„James?", Marlenes Stimme riss James aus seinen Gedanken. „Ja?"
„Ich wollte nur kurz Bescheid sagen. Sirius, Remus und ich wir bringen meine Familie in Sicherheit.", ihre Stimme war fest aber James konnte in ihren Augen sehen wie nervös und angespannt sie war. Was in Anbetracht der Lage auch nicht sonderlich verwunderlich war.
James war froh, dass er wusste wo seine Freunde waren. Wobei das so auch nicht ganz stimmte. Dumbledore war sehr deutlich gewesen, dass niemand das Versteck der Familie verriet, die er beschützen sollte. Jede Gruppe wusste nur von dem sicheren Ort an den die Familie gebracht werden sollte, für die sie eingeteilt waren. Das sollte verhindern, dass zu viele von den jeweiligen Aufenthaltsorten wussten. Aber James hatte das ungute Gefühl, dass da noch etwas anders dahinter steckte. In einigen kurzen Gesprächen mit Dumbledore klang es für James fast so, als würde er einen Spion in den Reihen des Ordens vermuten. Wenn das wirklich der Fall wäre, könnte James nicht im geringsten Erraten wer es sein sollte. Er konnte keinem hier eine solche Tat zutrauen.

Changes | JilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt