Es tut mir leid, dass dieses Kapitel etwas gedauert hat. Ich saß echt lange daran, weil ich nie wirklich zufrieden war. Es ist noch immer nicht perfekt aber ich hoffe es gefällt jedem, der das liest trotzdem ein bisschen.
********************************
Lily lag auf der Couch in eine warme Decke gehüllt, obwohl die Temperaturen draußen mit jedem Tag immer wärmer wurden. In dieser Position war Lily seit über einen Monat vorzufinden, seit ihre Eltern gestorben waren. James hatte bereits alles versucht, sie wieder auf die Beine zu bekommen. Doch nicht einmal Marlene hatte es geschafft sie aufzumuntern und langsam machte sich James wirklich Sorgen. Es war weder für sie noch für das Baby gut, wenn sie nicht bald aus ihrem Tief heraus kam. James wusste wie sehr sie litt, der Schmerz jemanden zu verlieren war unendlich. Das Gefühl nie wieder glücklich zu sein übermannte einen und ließ einen nicht mehr los. Man wurde verschluckt von einer tiefen Dunkelheit und Lily war in dieser Dunkelheit gefangen.
„Hey Lils.", flüsterte James und kniete sich vor die Couch, so das sein Gesicht auf derselben Höhe wie ihres. Er strich ihr sanft über die Wange und legte eine verirrte Strähne hinter ihr Ohr.
„Brauchst du etwas?" Sie schüttelte leicht den Kopf. Seufzend stand James auf um sich einen Tee zu machen. Doch noch bevor er das Wasser aufsetzten konnte hörte er Lilys Stimme, die auf einmal von Leben nur so sprühte.
„James!" Allerdings hörte James die Freude in ihrer Stimme nicht, weshalb er panisch zurück ins Wohnzimmer gestürzt kam. Doch statt einer traurigen in sich zusammen gesunkenen Lily sah sie ihn freudestrahlend an. Es war als wäre jegliche Traurigkeit in Binnen weniger Sekunden aus ihrem Körper gewichen. Nur die dunklen Ringe unter ihren Augen verrieten sie.
„Was ist los?", er hatte sich vor sie gehockt und schaute sie nun besorgt. Doch anstatt etwas zu sagen nahm sie nur seine Hand und legte sie auf ihren Bauch. „Was...", aber in diesem Moment wusste er ‚was'.
Ganz leicht, im ersten Augenblick kaum spürbar, fühlte James kleine fast schon winzige Bewegungen. Als er nach einer gefühlten Ewigkeit seinen Blick von ihrem Bauch abwandte und Lily in die Augen sah, konnte er Tränen darin glitzern sehen.
„Ich hoffe es hat deine Augen."
„Ich hoffe es sieht aus wie du."
„Das wäre unvorteilhaft, wenn es ein Mädchen wird.", lachte James leicht.
„Du weißt was ich meine, Potter."
Eine kurze Stille trat ein, in der sich beide nur auf die kleinen Bewegungen konzentrierten.
„Kaum zu glauben, dass wir in ein wenig mehr als vier Monaten wirklich Eltern sind. Das nächste Weihnachten sind wir zu dritt.", unterbrach Lily die Ruhe und sah James mit so viel Liebe an, dass dieser für einen Moment alles um sich herum vergaß.
„Ja unglaublich.", stimmte James leise und mit trockener Stimme zu.
„Wie wär's mir Harry?"
„Hm?", fragte James, der offensichtlich nicht ganz verstanden hatte.
„Harry... ich meine falls es ein Junge wird.", sie lächelte James an.
„Harry James Potter? Ja find ich gut.", er grinste breit und lehnte sich zu Lily um sie zu küssen, doch Lily schob in sanft wieder zurück.
„Harry James?", sie betonte dabei den zweiten Namen und zog fragend eine Augenbraue hoch.
„Naja er braucht ja einen zweiten Namen und James finde ich sehr passend und solltest du wieder Bedenken wegen des Charakters unseres Kindes haben, aufgrund der Namensgleichheit...", James machte eine dramatische Pause bevor er weiter sprach. „Du liebst mich doch also kann mein Charakter doch nur umwerfend sein.", er zwinkerte und küsste Lily.
Resigniert zuckte Lily die Schultern, allerdings mit einem Lächeln.
„Er bekommt eh deine DNA, wir können uns also so oder so auf etwas gefasst machen."
„Also Harry James."
„Ja."
„Und wenn es ein Mädchen wird?"
„Harriet?"
„James?", lachend verdrehte Lily die Augen.
„James als Mädchenname? Ungewöhnlich aber okay." Der Vorschlag wurde von Lily jedoch nur mit einem weiteren Augenrollen kommentiert.
„Grace?", diesmal war seine Stimme voller ernst. „Grace Lily." Ein weiteres Mal glitzerten Tränen in Lilys Augen. „Ja den find ich wirklich schön", nickte sie heftig und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
„Das macht es irgendwie noch realer. Wir werden wirklich eine richtige Familie, wir sind wirklich verheiratet und bekommen wirklich ein Kind...James ein Kind, unser Kind.", sie strahlte James an, immer liefen ihr vereinzelte Tränen über die Wange. „Das ist alles was ich mir immer gewünscht habe." James zog Lily sanft zu sich und küsste sie. „Ich hoffe du weißt, dass es bei mir nicht anders ist. Hätte mir jemand vor ein paar Jahren gesagt, dass Lily Evans meine Frau wird und wir auch noch Kinder haben...wow.", er schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich denke mein fünfzehn jähriges Ich wäre ziemlich beeindruckt.", er grinste breit. „Mein fünfzehn jähriges Ich wäre eher schockiert.", überlegte Lily. Als sie James gespielt beleidigtes Gesicht sah, zog sie ihn in einen weiteren, aber viel intensiveren Kuss. „Ich liebe dich James."Es dämmerte als Peter, Remus, Sirius und James in Remus Wohnung ankamen. Diese Vollmondnacht war eine der härteren gewesen. Eigentlich war jede hart, seit dem Voldemort so stark geworden war. Offensichtlich hatten Remus Gefühle einen großen Einfluss auf seine Verwandlung. Es war schwer ihm im Zaum zu halten und ihn von Menschen fernzuhalten. Er war wild, wilder als früher und stärker. Noch vor einem Jahr hätten James oder Sirius es jeweils alleine geschafft Remus im Griff zu haben, wenn es nötig war. Doch nun mussten sie beide zusammen arbeiten und trotzdem schafften sie es immer nur gerade so. Zusätzlich war Remus noch erschöpfter als vorher. Zu dritt schleppten sie ihn mit aller Mühe nach Hause.
So auch diese Nacht. Müde und unendlich geschafft ließen Sirius und James in die Sessel im Wohnzimmer fallen. Peter war schon vor fünf Minuten auf der Couch eingeschlafen.
„Das war wieder echt hart.", flüsterte Sirius, um Peter nicht zu wecken und fuhr sich erschöpft mit der Hand durch seine vom Regen nassen Haare.
„Ja.", mehr brachte James nicht heraus. Er war völlig fertig aber sofort einschlafen kam für ihn nicht in Frage. Er brauchte immer erstmal einen Moment Ruhe bevor er schlafen konnte.
„Wie geht's Lily?", fragte Sirius plötzlich.
„Gut soweit, sie trauert zwar immer noch sehr aber das ist ja völlig normal. Sie isst wieder, schläft wieder normal und ab und zu lacht sie auch wieder."
„Du hast sie also von der Couch runter bekommen?"
„Ja, naja ich würde eher sagen Harry war es..."
„Harry?", fragend sah Sirius seinen besten Freund an.
„Das Baby...wir naja...wir haben uns auf Namen geeinigt.", fing James an, der spürte wie sein Gesicht sich leicht erhitzte. Er wusste nicht wieso aber irgendwie war ihm dieses Gespräch äußerst unangenehm. Nicht wegen Sirius eher die Tatsache, dass James so hin und weg war, dass er in letzter Zeit ziemlich gefühlsduselig wurde.
„Harry also.", wiederholte Sirius den Namen als würde er darüber nachdenken, ob Lily und James die richtige Entscheidung getroffen hätten.
„Ja, ja gefällt mir. Klingt ein bisschen rebellisch, findest du nicht?"
„Sag das bloß nicht Lily.", lachte James leise.
„Was ist, wenn es ein Mädchen wird?", fragte Sirius unbeirrt weiter.
„Dann heißt sie Grace."
„Hm, ja, ja find ich auch gut."
„Wir haben also deine Erlaubnis.", witzelte James.
„Ja ihr hab meine Genehmigung euer Kind entweder Harry oder Grace zu nennen. Wobei mir ein Junge doch besser gefallen würde."
„Ein Junge wäre schon toll.", überlegte James träumerisch und für einen Moment stellte er sich vor wie er einen Jungen, der genauso aussah wie er, beim Quidditch anfeuerte.
„Dir ist bewusst, dass euer Kind nur das Beste von Onkel Tatze lernen wird.", holte Sirius James aus seinen Gedanken.
„Das ist mir bewusst genauso wie Lily, deshalb...deshalb finden wir du solltest nicht nur Onkel Tatze sein, sondern Patenonkel Tatze."
Sirius sah in geschockt an. „Patenonkel?"
„Ja. Das bedeutet, sollte mir und Lily was passieren, bist du für ihn oder sie verantwortlich, du wirst dann sein Elternteil."
„Aber euch wird doch nichts passieren."
„Tatze, es geht doch nur darum, dass, wenn das Schlimmste eintritt, Lily und ich wissen, dass Harry oder Grace in Sicherheit sind und bei jemanden der ihn oder sie genauso liebt wie wir. Mir wäre auch lieber wenn dieser Fall nicht eintritt aber naja vor allem in der jetzigen Zeit ist es besser so Vorkehrungen zu treffen. Und keine Sorge du wärst ja nicht alleine, du hättest Marlene, die im Übrigen natürlich Patentante wird, und Mooney und Wurmschwanz. Wobei ich nicht weiß was für eine große Hilfe Peter beim Windelwechsel oder Hausaufgaben machen wäre. Also machst du es?"
Sirius sah James kurz ernst an.
„Natürlich. Es wäre mir eine Ehre. Ich kann ja nicht zulassen, dass euer Kind ohne Spaß aufwächst.", er grinste.
„So gern ich auch sehen wollen würde, wie du ein Kind großziehst bevorzuge ich es dann doch zu überleben und das selber zu machen.", lachte James.
„Ist vielleicht auch besser so, also streng dich bloß an Krone, wenn du nicht willst, dass dein Kind mit zwölf schon lernt wie man Auto fährt.", er zwinkerte.
So saßen sie eine Weile in der Stille bis beide endlich einschliefen.
DU LIEST GERADE
Changes | Jily
FanfictionDas Glas zerbrach mit einem lauten klirren. Sie hatte gar nicht gemerkt mit was für einer Wucht sie das Glas auf den Tisch stellen wollte. „Lily, alles okay?", fragte sie Marlene besorgt. „Ja.", antwortete Lily bissig und warf noch ein Blick zwei Ti...