Rumtreiber

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Mit dem Beginn des März war der Schnee verschwunden. Stattdessen hatte sich die Sonne wieder hervor getraut. Mit jedem Tag wurde es ein wenig wärmer, was auch die Vögel und die ein oder andere Pflanze heraus lockte.
Obwohl draußen bereits die Vögel zwitscherten und die Sonne hell ins Zimmer schien, lag James noch im Bett. Er war gestern spät von seiner Schicht nach Hause gekommen und war dank seiner Müdigkeit mit samt seinen Klamotten ins Bett gefallen. Glücklicherweise war bei seiner Patrouille nichts Großes passiert, trotzdem füllte er sich erschöpft und ausgelaugt.
Seufzend nahm James die Brille vom Nachttisch und stand auf. Müde schlurfte er ins Badezimmer um zu duschen.
Zehn Minuten später kam er gähnend in die Küche. „Morgen.", murmelte James und schlang seine Arme um Lily. „Guten Morgen.", lächelte sie ihn an. Auch sie hatte dunkle Schatten unter ihren Augen. James musste nicht fragen, warum, er wusste, dass sie sich jedes Mal Sorgen machte, wenn er unterwegs war. Genauso wie er sich Sorgen um sie machte. Aber anstatt wieder einmal über den Krieg und seine Gefahr zu sprechen zog James Lily zu sich heran und küsste sie so stürmisch, dass er sie gegen die Wand drückte. Was Lily aber offensichtlich überhaupt nicht störte. Mit jeder weiteren Sekunde intensivierte sich der Kuss. Was dazu führte, dass beide nur wenige Momente später nur noch in Unterwäsche da standen.
„Krone! Krone!", die Eingangstür wurde energisch aufgestoßen und Sirius kam strahlend in die Küche gestürmt. „Du musst unbedingt...ups.", er brach ab als er Lily und James sah, blieb aber stehen und grinste beide an. „Tatze!", geschockt und wütend starrte James seinen besten Freund an. „Raus!"
„Nichts was ich nicht schon gesehen hätte.", zwinkerte Sirius, drehte sich dann aber doch um und ließ sich im Wohnzimmer auf die Couch fallen. Lily schnappte sich peinlich berührt ihre Sachen.
„Was machst du hier?", fragte James immer noch leicht sauer als er, wieder angezogen, in das Wohnzimmer kam.
„Ich konnte doch nicht wissen, dass ihr gerade in Action seid.", verteidigte sich Sirius und zuckte unschuldig mit den Schultern.
„Sirius, das ist unser Haus, klopf wenigstens vorher an."
„Jaja, war aber wichtig.", Sirius kindliche Grinse erschien wieder auf seinem Gesicht. Freudig sprang er von der Couch auf. „Los komm, ich muss es euch zeigen." James folgte Sirius aus der Tür, auch Lily kam den beiden hinterher.
„Tada!", rief Sirius und strahlte über beide Ohren.
„Was ist das?", James sah verwirrt auf das Motorrad was vor ihm stand.
„Sirius, hast du überhaupt ein Führerschein?", fragte Lily skeptisch, deren Gesichtsfarbe sich wieder normalisiert hatte.
„Natürlich.", grinste Sirius noch breiter. „Ich hatte ja nicht umsonst Mugglekunde, musste sich ja mal auszahlen."
„Und den hast du ganz ohne Magie bestanden?", sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Naja, also ein bisschen nachgeholfen hab ich schon."
„Kann mir mal jemand erklären was das ist.", James starrte immer noch misstrauisch auf das Motorrad.
„Das ist mein Motorrad." „Das ist ein Muggle Fahrzeug, wie Autos nur halt auf zwei Rädern.", versuchte Lily zu erklären. „Man kann damit fahren?", fragte James skeptisch.
„Und fliegen.", grinste Sirius stolz. „Motorräder können nicht fliegen." „Meins schon. Wir müssen unbedingt eine Runde fahren.", die letzten Worte richtete Sirius an James.
„Ich setz mich nicht auf sowas.", schüttelte James den Kopf.
„So ich werd' dann mal eine Runde auf ihr drehen.", ignorierte Sirius James' Kommentar. „Wir sehen uns am Mittwoch.", und damit verabschiedete sich Sirius schwang sich auf sein Motorrad und fuhr davon.
„Was ist Mittwoch?", fragte Lily. „Vollmond.", antwortete James und zusammen gingen sie wieder ins Haus.

Die Sonne ging schon langsam unter als James an ihrem gewohnten Treffpunkt ankam, schon von weiten sah er die kleine Gestalt von Peter.
„Na Wurmschwanz.", begrüßte er ihn, dieser schreckte zurück und drehte sich zu James um.
„Warum denn so schreckhaft.", er klopfte Peter freundschaftlich auf die Schulter. „Wo warst du die letzte Zeit, wir haben die kaum gesehen?"
„Hier und da.", wich Peter aus und schaute auf den Boden. „War viel unterwegs und auf Patrouille und so.", ergänzte er, sah aber James immer noch nicht an. Doch James dachte sich nichts dabei, denn in diesem Moment kam ein großer schwarzer Hund auf sie zu gesprungen. „Tatze." Der Hund verwandelte sich in einen grinsenden Sirius. Während der Vollmond für Remus jedes Mal eine Qual war, war es für Sirius der schönste Tag im Monat. „Na ihr, Pete dich hab ich ewig nicht gesehen.", er wuschelte ihm durch die Haare ließ dann aber von ihm ab und drehte sich zu James.
„Bist du sicher, dass du nicht mal mit willst?" „Ganz sicher, ich setz mich nicht auf so ein Muggleding, wer weiß ob das nicht auseinanderfällt." „Du verpasst was." James zuckte daraufhin nur die Schultern.
„Haben du und Lily schon die Hochzeit geplant?", fragte Peter während sie ein Stück weiter in den Wald liefen.
„Ja, soweit schon, ehrlich gesagt hat Lily das meiste übernommen. Zum Glück, ich hab gar keine Ahnung was zu tun ist. Aber Marlene, Mary und Alice helfen ihr. Wir haben die Location, den Kuchen und das Buffet und auch eine Band." „Hat sie schon ihr Kleid?", fragte Peter weiter. „Ich...ich hab keine Ahnung.", sagte James nach dem er kurz darüber nachgedacht hatte. „Sie ist ab und zu unterwegs aber ich weiß nicht, ob sie schon ein Kleid hat." Bis jetzt hatte James den Gedanken an Lily im weißen Kleid nicht wirklich zugelassen. Klar bevor sie zusammen waren, hatte er es sich ein zwei Male vorgestellt wie es wohl sein würde, aber damals hätte er noch nicht damit gerechnet, dass das irgendwann mal wirklich passieren würde. Und nun wo er es sich doch vorstelle schlich sich eine leise Angst in seinen Magen.
„Und bist du schon nervös?", holte Peter ihn aus seinen Gedanken. „Uhm...ich hab noch nicht so richtig darüber nachgedacht.", dann drehte er sich zu Sirius. „Wir müssen mir ein Anzug holen. Ihr müsst da alle mitkommen.", in seiner Stimme war die leichte Panik nun auch zu hören. James war froh, dass es schon langsam dunkel war, so konnte keiner seiner Freunde sein rot angelaufenes Gesicht sehen.
Ein Heulen durchbrach die Stille des Waldes. Im Augenwinkel sah er wir Sirius bereits wieder ein Hund war und wie auch Peter sich in seine Animagusform verwandelt hatte.
James spürte wie sich sein Körper langzog, die Verwandlung dauerte keine 10 Sekunden. Ein erneutes Heulen war zu hören, diesmal viel näher als zuvor. Remus kam aus dem Unterholz gesprungen. Der Hund neben James bellte freudig auf und sprang auf den Werwolf zu. James war froh, dass er diesmal keinen Menschen in der Nähe ausmachen konnte, daher lief nun auch er auf den Werwolf zu und gemeinsam mit der Ratte und dem Hund liefen sie tiefer in den Wald hinein um wirklich sicher zu gehen, dass niemand gefährdet werden würde.

Glücklicherweise blieb diese Nacht ruhig. Keine ungewollten Waldbesucher, keine anderen Überraschung. Daher waren James, Peter, Sirius und ein schwacher Remus kurz nach Sonnenaufgang unterwegs aus dem Wald heraus.
Seit dem Remus seine eigene Wohnung hatte, war es deutlich leichter für sie alle. So konnten sie jeden Vollmond weiterhin bei ihrem Freund sein und ihn nach Hause bringen ohne dass seine Eltern was davon mitbekamen. Denn das würde unangenehme Fragen aufwerfen. Wie sollten sie erklären, dass sie bei Vollmond bei ihm waren. Außerdem konnten sie so den Tag bei Remus schlafen und mussten nicht noch zu sich nach Hause.
James wachte erst wieder gegen Mittag auf. Als er in die kleine Küche kam, saßen Sirius und Remus bereits am Esstisch. Remus wirkte immer noch erschöpft, sein Gesicht hatte eine ungesunde gräuliche Farbe und drei bis drei kleine neue Kratzer verliefen durch sein Gesicht. Remus lächelte ihn schwach an und deutete auf eine dampfende Tasse. „Kaffee ist fertig." Mit der Tasse in der Hand nahm auch James Platz. „Wie geht's dir?", fragte James. „Joa ging schon mal schlechter, Sirius hat gerade erzählt, dass es auch eine entspannte Nacht war, muss wohl daran liegen."
„Wo ist Wurmschwanz?" „Schläft noch." Eine Weile schwiegen sie und schauten nur auf ihre Tassen.
„Wie sieht die nächste Woche aus, habt ihr viel zu tun?", durchbrach James die Stille.
„Nein, jedenfalls nichts Geplantes, man weiß ja nie was noch kurzfristig kommt."
James nickte nur bevor er seine eigentliche Frage stellte. „Würdet ihr...würdet ihr vielleicht mitkommen, wegen...wegen...naja dem Anzug.", die letzte Worte murmelte er nur noch.
„Wie du hast noch keinen?", fragte Remus entsetzt. „James dir ist bewusst, wann du heiratest oder?" „Wenn du kalte Füße kriegst ist Moony zuständig, ich bin da keine Hilfe.", unterbrach Sirius James bevor dieser antworten konnte. „Du weißt ich liebe Lily aber in so Sache weiß ich echt nicht was ich sagen soll."
„Keine Sorge ich bekomme keine kalten Füße, ich hab nur irgendwie noch nicht richtig drüber nachgedacht.", gab James klein laut zu. „Also kommt ihr nun mit?", fragte er nochmal und sah seine Freunde an.
„Klar.", nickten beiden

Und so stand James zusammen mit Sirius und Remus eineWoche später bei Madam Malkins - Anzüge für alle Gelegenheiten. Die stämmig undfreundliche Verkäuferin, war bereits dabei James' Maße zu nehmen, als Petervöllig außer Atem in den Laden stolperte. „'Tschuldigung hatte noch was zuerledigen.", murmelte er und ließe auf einen der Stühle neben Remus fallen. „Washab ich verpasst?" „Noch nichts. Unser lieber Krone sieht heute nur einbisschen aus wie ein Inferi."
„Ob das daran liegt, dass er in weniger als einen Monat, die Frau heiratet, dieihn 6 Jahre lang abgewiesen hat.", fragte Remus sarkastisch und fuhr an Siriusgewandt fort. „Vielleicht kriegt sieja kalte Füße, weil ihr auffällt, dass sie, und ich zitiere, einen arrogantenlumpigen Quälgeist, heiratet."
„Sehr hilfreich, danke.", kam es von James der tatsächlich ziemlich bleich war.
„So Mr. Potter, ich hätte hier erstmal zwei Sachen zur Auswahl." Madam Malkinshielt ihm zwei Umhänge hin. Der eine in einem dunklen blau, der andere in einem,dunkeln grün. Hilfesuchend drehte sich James zu seinen Freunden um. „Grün,passt zu ihren Augen.", kam es von Sirius. James nickte. Die Verkäuferin fingdaraufhin an, noch kleine Änderungen vorzunehmen. „So damit wäre wir fertig.",sagte sie nach einer Weile zu James' Erleichterung. Er hatte solche Einkäufeschon gehasst, als er mit jeden Sommer mit seiner Mutter wegen neuerSchuluniformen hier war.
„So dann bist du ja jetzt bereit für deinen großen Tag.", Sirius klopfte ihmauf die Schulter.
Und zum ersten Mal bereitete ihm der Gedanke keine Panik mehr. Er war nur wirklichmehr als bereit Lily Evans seine Frau zu nennen.

Changes | JilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt