Changes | Jily

Ein Date für Potter?

James blickte in ihre grünen Augen. Er konnte sich nicht vorstellen je wieder was anderes anzusehen oder an etwas anderes zu denken. Alles was er in diesem Moment wahr nahm, war Lily.
Plötzlich realisierte er wie nah sie ihm war, was ihn in Panik versetzte.
Er war ihr noch nie so nah gewesen. Er fühlte sich unwohl, sein Körper fühlte sich komisch an und er hatte das Gefühl er müsste etwas Beeindruckendes tun. Aber was?
Was es normal, dass seine Arme so an seinem Körper hingen?
Sah das nicht merkwürdig aus?
War es normal das seine Beine in so einem merkwürdigen Winkel standen?
Sah das nicht uncool aus?
Hing seine Schuluniform immer wie ein Sack an ihm?
Er musste gerade fürchterlich aussehen.
Wie in Zeitlupe kam ihr Gesicht immer näher.
Was sollte er mit seinen Händen machen?
Ihre Lippen waren nur noch Zentimeter voneinander entfernt...

„Mr. Potter?" James schreckte hoch. Eine sehr wütende Professor McGonagall sah ihn an.
„Wenn sie meinen Unterricht so langweilig finden können sie auch gehen.", ihre, ohnehin schon sehr schmalen Lippen waren so sehr aufeinandergepresst, dass es aussah als würden sie gleich komplett verschwinden.
„Entschuldigung Professor.", gab James ungewohnt kleinlaut zurück.
Aber nicht nur er war heute besonders ruhig, auch die anderen drei sahen ziemlich fertig aus. Sie hatten die letzte Nacht damit verbracht über die Ländereinen zu rennen und einen Werwolf in Schach zu halten.
Professort McGonagall hatte sich währenddessen wieder ihrem Unterricht gewidmet und erklärte der Klasse wie wichtig es war, die Worte des Zauberspruches deutlich auszusprechen.
Doch James bekam das nur am Rande mit. Sein Blick war auf Lily's Hinterkopf gerichtet. Seit Tagen dachte er an nichts anderes, als es noch einmal zu versuchen, sie endlich von einem Date zu überzeugen. Aber dafür fehlte ihm die Courage. Falls er den Mut aufbringen konnte, sie tatsächlich zu fragen, konnte es das zerstören was sie jetzt hatten und davor hatte James noch mehr Angst als vor einer weiteren Abfuhr.

„Schon wieder mit den Gedanken bei Evans?", fragte Sirius als sie am Abend in der großen Halle saßen. „Frag sie einfach. Was ist das Schlimmste was passieren kann?"
„Hmm.", James zuckte nur die Schultern.
„Tatze hat Recht.", stimmte Remus zu.
„Jetzt frag sie schon endlich, ich hab deinen leidenden Blick echt satt.", ließ Sirius nicht locker.
Wie aufs Stichwort betrat Lily in diesem Augenblick, zusammen mit Marlene, die Halle.
„Hey Jungs.", begrüßte Marlene sie zwinkernd.
„Na Lady's wollt ihr euch nicht setzte.", flirtete Sirius in seinem verführerischsten Ton.
Marlene setzte sich sofort mit einem Strahlen neben ihn und auch Lily nahm bei ihnen Platz. „Und was macht ihr so am Wochenende vor?",fragte Marlene neugierig, wobei jeder hier am Tisch wüsste warum sie fragte. Ihr Blick huschte kurz zu Sirius rüber, doch der bemerkte das nicht, da er damit beschäftigt war, James anzustoßen und zu Lily rübernicken.
„Uhm... wir haben noch nichts vor.", nuschelte James, aber nicht ohne einen weiteren Schlag von Sirius in den Bauch zu bekommen.
„Uhm... Lily?... Hast... also... willst du vielleicht... also... uhm...willstdumitmirnachHogsmeadgehen?", die letzten Worte nuschelte er so leise und so schnell in Richtung des Bodens, dass sie ihn alle nur verwirrt ansahen.
„Ehm, was?", Lily sah ihn fragend an. Sein Herz pochte wie wild und er war sich nicht sicher ob er es noch einmal übers Herz brachte diese Worte auszusprechen. „Willst du vielleicht die Planung für das nächsten Vertrauensschüler Treffen noch mal durchgehen?"
Sirius stöhnte leise neben ihm auf.

„Was war den das?", schrie Sirius als sie wieder im Schlafsaal waren. „Du hattest sie doch schon gefragt, du hättest es einfach nur langsam sagen müssen.", James hatte Sirius selten so ernst gesehen. „Was ist den hier los?", fragte Frank, der gerade herein kam.
„Lily ist los. James war zu feige sie nach einem Date zu fragen."
„Mach es einfach James. Ich hatte auch total Angst davor Alice zu fragen aber du siehst ich hätte so einiges verpasst, wenn ich mich nicht getraut hätte.", er lächelte James aufmunternd an.
„Ja aber Alice mochte dich schon immer, Lily kann mich nicht leiden.", versuchte James sein Verhalten zu verteidigen. „Wenn du sie morgen nicht fragst, mach ich es."
„Das machst du nicht. Wie sieht das den aus."
„Als ob du zu feige bist, was ja auch der Wahrheit entspricht."
„Das traust du dich gar nicht."
„Ich bin es nicht, der heute vor Angst lieber irgendeine dumme Ausrede gefunden hat.", lachte Sirius jetzt.
„Du glaubst also ich trau mich nicht."
„Ich weiß es, ich hab es heute gesehen."
Von Ehrgeiz gepackt sprang James auf und stolzierte aus dem Schlafsaal.
„Hey Lily!", rief er ihr quer durch den Raum zu. Ihm war es egal, dass er damit alle Aufmerksamkeit auf sich gerichtet hatte. „James?"
„Gehst du mit mir am Wochenende nach Hogsmead?", die Worte waren aus seinem Mund noch, bevor er wirklich darüber nachgedacht hatte, war er da sagte. Sein Gesicht wurde heiß und er spürte die Blicke der Gryffindors auf sich liegen. Der Gemeinschaftsraum war noch nie so ruhig gewesen, was die Sache auf keinster Weise besser machte. Die Stille machte James nur noch nervöse, als er eh schon war.
„Okay." Wenn er nicht gesehen hätte wie sich ihre Lippen bewegten, hätte er nicht geglaubt, dass es wirklich Lily Evans' Stimme war.
„Okay?", hakte er nach. „Ja."
„Du gehst mit mir nach Hogsmead?" „Ja.", wiederholte sie.
Er spürte wie ihm jemand auf die Schultern klopfte. Sirius sah ihn grinsend an.
„Hat sie...?", James war vollkommen sprachlos.
„Ja hat sie." „Krass.", mehr brachte er nicht raus.
„Ich hab ein Date mit Lily Evans.", strahle er.
„Ja das hast du.", lachte Sirius. Doch James Lächeln verschwand. „Ich hab ein Date mit Lily Evans.", sein Gesichtsausdruck wechselte zu Furcht. „Was ist, wenn ich es versaue?", er sah seinen besten Freund panisch an.
„Du wirst es aber nicht versauen. Sei einfach wie sonst." „Das hat ja die letzten Jahre auch so Hervorrand geklappt.", sagte er sarkastisch. „Beruhig dich Krone und freu dich einfach. Das ist doch das, was du immer wolltest." Sirius hatte recht, er wusste sich entspannen, es würde alles gut laufen.