1 - Hayat

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"Sehen wir uns später?" fragte mich Can und ich nickte lächelnd, bevor ich mich von meinem Freund verabschiedete und in meinen weißen Range Rover stieg und mich auf den Weg Nachhause machte

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"Sehen wir uns später?" fragte mich Can und ich nickte lächelnd, bevor ich mich von meinem Freund verabschiedete und in meinen weißen Range Rover stieg und mich auf den Weg Nachhause machte.

Ich hatte wieder einen Schultag hinter mir und war immer noch sehr zufrieden mit meiner Wahl. Ich hatte nach meinem Abitur letztes Jahr an einer privaten Kunstakademie meine Ausbildung als Künstlerin angefangen. Ich zeichnete seit ich denken kann und war auch sehr talentiert, laut meinen Dozenten die jedes Mal aufs Neue beeindruckt von meinen Werken waren. Jedes Mal arbeitete ich mit einer neuen Technik und versuchte immer wieder über mich selbst hinauszuwachsen. Die Akademie war ziemlich exklusiv und sie nahmen jedes Jahr nur eine begrenzte Anzahl an neuen Schülern, doch dank meinem Talent und dem Einfluss meines Vaters hatte ich es geschafft einen Platz zu ergattern.

Nach 20 Minuten fuhr ich durch das große Tor, das unsere Villa von der Außenwelt abschottete und parkte mein Auto, dass ich zu meinem Abitur geschenkt bekommen hatte, neben die Autos meiner Eltern und meiner Schwester. Als ich aus meinem Auto stieg und zu unserer Eingangstür lief, fiel mir ein großer Umzugswagen auf, der davor geparkt stand. Verwirrt sah ich mir die Kartons an, die bereits im inneren gestapelt wurden.

"Anne?" (Mama) rief ich durch unsere Eingangshalle, die so laut schallte, dass ich unüberhörbar sein sollte. Doch ich bekam keine Antwort und lief weiter ins Wohnzimmer. Dort saßen meine Eltern, was mich wunderte, da mein Vater seit ich klein war tagsüber nie Zuhause war. Er führte eine anerkannte Firma und war ein typisches Arbeitstier, wodurch seine Arbeit sein gesamtes Leben in Anspruch nahm. Dadurch bekam ich meinen Vater nur selten zu Gesicht, woran ich mich traurigerweise schon gewöhnt hatte.

"Baba?" (Papa) fragte ich verwudert und setzte mich gegenüber von meinen Eltern auf die Couch "Wieso bist du denn Zuhause?"

"Kizim (meine Tochter) wir müssen dir etwas sagen" fing mein Vater an und ich sah in seinen müden Augen, das etwas nicht stimmte. Meine Mutter sprang auf.

"Nein nicht wir, du! Du hast das angestellt, dann erzähl du es" schrie sie und verlies das Wohnzimmer. Ich verstand gar nichts und sah meiner Mutter verwirrt hinterher.

"Noldu Baba?" (Was ist passier Papa) fragte ich und bekam leichte Angst. Etwas stimmte hier nicht, das konnte ich förmlich in der Luft riechen.

"Eylem" sprach er mich an "Wir sind pleite"

Er lies den Kopf hängen und sah auf seine verschränkten Finger. Ich sah ihn geschockt an und war noch nicht im Stande das Gesagte zu verarbeiten.

"Pleite? Wie pleite?" fragte ich, als würde ich nicht wissen was das Wort bedeutete, doch das wusste ich leider. Ich hatte nur die Hoffnung, dass er damit etwas ganz anderes meinte und ich ihn einfach falsch verstanden hatte.

"Die letzte Investition meiner Firma ist schief gelaufen. Ich hatte alles darauf gesetzt, da sie verlässlich schien, doch so war es nicht. Die Firma ist nicht nur pleite, sondern hat auch hohe Schulden, für die wir nun den Kopf hinhalten müssen" erklärte er und meine Gedanken überschlugen sich, ohne dass ich einen zu fassen bekam.

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