Die Arbeit verlief wie immer und nach gefühlten 5 Minuten war ich auch schon fertig mit meiner Schicht und verlies den Laden wieder. Als ich den großen Platz zwischen den Hochhäusern betrat sah ich automatisch sofort zum Eingang vor dem Hochhaus in dem ich lebte. Es war mittlerweile eine Angewohnheit geworden nachzusehen ob Zeynel zwischen den Jungs dort stand, doch heute war er nicht zu sehen. Enttäuscht lief ich weiter und suchte oben vor meiner Wohnungstür gerade meinen Schlüssel in meiner Tasche, als ich hörte wie jemand die Treppen hinunter stieg, doch ich sah nicht nach. Schließlich lebten so viele Leute in einem diesem Hochhaus, dass ich sie nicht mal zählen konnte.
Als ich den Schüssel endlich fand steckte ich ihn ins Schlüsselloch, doch wurde vom umdrehen aufgehalten, weil ich plötzlich spürte, dass jemand hinter mir stand und Panik stieg in mir auf. Langsam drehte ich mich um und als meine Augen auf die von Zeynel trafen atmete ich erleichtert aus.
Er stand dort am Treppenansatz und sah mich einfach nur an.
"Weißt du wenn du mal öfter das sagen würdest was du denkst würden wir uns vielleicht besser verstehen" sagte ich plötzlich und war selbst überrascht, dass ich genau das ausgesprochen hatte was ich dachte.
Er sah mich überrascht an "Willst du denn, dass wir uns besser verstehen?"
Diesmal sah ich ihn überrascht an. Merkte er es denn nicht? So dumm konnte er nicht sein.
"Ich verstehe dich einfach nicht Zeynel" seufzte ich, denn langsam wurde es so anstrengend mich ständig zu fragen, was er wohl dachte, was er wohl wollte. Wieso redete er nicht einfach mit mir?
Er antwortete nicht und sah mich weiterhin an. Es sah so aus, als würde er mir etwas sagen wollen, doch es kam nichts. Enttäuscht drehte ich mich um und öffnete die Tür.
"Geh nicht mit ihm" hörte ich ihn leise sagen und sofort blieb ich wieder wie angewurzelt stehen. Doch ich drehte mich nicht um. Denn ich hatte Angst. Das war das hoffnungsvollste was er je zu mir gesagt hatte und ich hatte Angst, dass wenn ich mich umdrehte er es sich wieder anders überlegen würde und mich verletzen würde.
"Wieso nicht?" fragte ich ruhig, doch die Hoffnung in mir wollte diese Frage schreien. Es vergingen ein paar Sekunden und ich konnte nicht mehr standhaft bleiben.
Ich drehte mich zu ihm um "Sag mir einen Grund, wieso ich nicht mit ihm gehen sollte"
Die Hoffnung in meinen Augen war nicht zu übersehen und auch sein Blick hatte etwas verzweifeltes.
"Eylem ich-" fing er an, doch schloss den Mund schnell wieder. Überfordert fuhr er sich durch die Haare, als würde er nach den richtigen Worten suchen und ich wartete geduldig, denn ich wollte etwas von ihm hören, egal was.
"Ja?" fragte ich und sah ihn erwartend an. Plötzlich schüttelte er stumm den Kopf, als hätte er es sich tatsächlich wieder anders überlegt, doch das wollte ich nicht zu lassen. Nicht schon wieder. Ich lies die Tür los und ging auf ihn zu, so nah, dass er gezwungen war mir in die Augen zu sehen. Und plötzlich überkam mich der Drang so ehrlich zu ihm zu sein, dass er die Macht über mich haben würde, doch das war mir in dem Moment egal.
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Hayat
RomanceEylem ist hübsch, reich und kommt aus gutem Elternhaus. Sie besitzt alles, wovon andere Mädchen nur träumen können. Bis zu dem Tag an dem ihre Familie alles verliert und sie gezwungen sind in das Ghetto zu ziehen, in dem Eylem auf den Groß Dealer de...