11 - Hayat

5.5K 115 15
                                    

Als ich am nächsten Morgen aufwachte sah ich sofort zu Demets Bett rüber, das allerdings immer noch leer war und unbenutzt aussah

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte sah ich sofort zu Demets Bett rüber, das allerdings immer noch leer war und unbenutzt aussah. Gestern als ich Nachhause kam war es bereits sehr spät, doch sie war noch nicht Zuhause gewesen und so wie es aussah, war sie erst gar nicht Nachause gekommen. Sofort schwirrten mir die Fragen durch den Kopf? War sie bei Can? Hatten sie etwa die Nacht zusammen verbracht?

Ich verbannte meine Gedanken in die hintersten Ecken meines Gehirns und machte mich für die Arbeit fertig. Als ich aus dem Zimmer trat, merkte ich, dass auch meine Mutter nicht Zuhause war, wie sonst so oft auch. Ich fragte mich wirklich, wo sie ständig war, denn eins wusste ich, bei meinem Vater war sie nicht.

Nach einem kleinen Frühstück lief ich auch schon zur Arbeit, wo Gülay Abla mich begrüßte und mir gleich Aufgaben zum erledigen gab. Auf der Arbeit konnte ich immer sehr gut abschalten und genau das brauchte ich jetzt, einen leeren Kopf.

"Hast du heute was vor Kizim?" fragte Gülay Abla mich nach einer Weile.

"Ich gehe wie immer nach der Arbeit zu meinem Vater aber ansonsten nichts" informierte ich sie und sie nickte zufrieden.

"Dann kommst du danach zu uns zum Abendessen" beschloss sie lächelnd und mein Lächeln wich mir aus dem Gesicht. Die Tatsache, dass sie Zeynels Mutter war vergas ich öfter, da ich wirklich keine Verbindung zwischen den beiden herstellen konnte. Vom Charakter waren wie so verschieden wie Tag und Nacht.

Ich öffnete bereits meinen Mund um mir irgendeine Ausrede einfallen zu lassen, warum ich nicht kommen konnte, doch sie hob die Hand "Keine Wiederrede"

Und so verstummte ich, denn es war beschlossene Sache. Für den Rest der Arbeit dachte ich an Zeynel und wie er wohl reagieren wird, wenn ich heute Abend bei ihnen sein würde. Würde er überhaupt dort sein? Ich hoffe nicht. Obwohl ich einen unerklärlichen Drang spürte ihn zu sehen und Zeit mit ihm zu verbringen, wusste ich auch, dass er es nicht wollte, ich merkte es. Sein ständig wechselndes Verhalten und seine Stimmungsschwankungen mir gegeüber waren ein Zeichen genug, dass er nichts von mir wollte. Moment, wollte ich denn was von ihm? Ich wusste es nicht um ehrlich zu sein. Ich wusste, dass er mir komischerweise nicht egal war und ich etwas für ihn empfand, das ich nicht definieren konnte, aber ob ich etwas von ihm wollte konnte ich nicht sagen.

Nach der Arbeit verabschiedete ich mich von Gülay Teyze und machte mich auf den Weg ins Krankenhaus, wo ich wie fast jeden Tag meinen Vater besuchte und einige Zeit mit ihm redete. Eher gesagt ich redete auf ihn ein, in der Hoffnung er würde mir irgendwann antworten oder irgendeine Reaktion von sich geben, doch nichts.

Ich sprach nocheinmal mit dem Arzt, der mir die Broschüren für die verschiedenen Kliniken mitgegeben hatte und informierte ihn über die finanzielle Lage und dass die Kosten übernommen werden würden. Er freute sich und sagte, dass er alles bereit machen würde, für den Transfer meines Vaters. Ich bedankte mich und fuhr zurück in unsere Gegend.

HayatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt