Drogen? Ich sah ihn schockiert an und das Wort flog mir durch mein plötzlich so leeres Gehirn, als wäre es ein Ping Pong Ball. Zeynel verkaufte Drogen? Ich wusste nicht was ich dazu sagen oder was ich davon halten sollte. Ich hatte mit vielem gerechnet, doch dass er Drogen verkaufte war mir nicht eingefallen. Ich merkte wie er mich abwartend ansah und jeden Centimeter meines Gesichtes inspizierte um dort irgendeine Art von Reaktion zu finden.
"Drogen?" brachte ich nach Minuten hervor und konnte meine Gedanken immer noch nicht sortieren.
Er nickte langsam und wusste scheinlich auch nicht was er noch sagen sollte. Er fuhr sich durch die Haare und öffnete öfter den Mund, als wolle er etwas sagen, doch schloss ihn gleich darauf immer wieder.
"Wieso?" fragte ich schließlich. Meine Gedanken brauchten mehr Informationen um das zu verarbeiten.
"Ich war jung und wollte schnelles Geld. Wenn man hier aufwächst rutscht man sehr leicht in sowas rein" gab er zu und sah mich immer noch wartend an, als würde er erwarten, dass ich schrie oder sauer wurde. Doch ich war komischerweise nicht in der Lage dazu.
Das Komische daran war, dass es zu ihm passte. Er hatte dieses mysteriöse und gefährliche an sich, dass ich eigentlich schon früher darauf hätte kommen müssen. Plötzlich fiel mir der Morgen ein, an dem ich ihn im Park gesehen hatte wie er gegen eine volle Tasche einen Briefumschlag bekommen hatte. Hätte ich dort nicht schon Eins und Eins zusammen zählen müssen? Es war schließlich gleich vor meinen Augen passiert, doch ich hatte nicht weiter darüber nachgedacht.
"Hast du keine Angst? Dass du erwischt wirst oder so?" fragte ich.
Er schüttelte den Kopf "Die Möglichkeit gepackt zu werden blendet man leicht aus"
Ich nickte langsam und suchte verzweifelt nach weiteren Fragen oder Sachen die ich sagen könnte, doch mein Kopf war wie leer gefegt und ich sah verzweifelt durch die Gegend. Es entstand eine unangenehme Stille zwischen uns und ich merkte, wie er mich beobachtete.
Ich war mit einem Drogendealer zusammen. Das musste ich erst mal saken lassen. Trotzdem konnte ich nicht anders als über die Ironie, dass es meine Mutter in den Wahnsinn treiben würde wenn sie es wusste schmunzeln.
"Wieso lächelst du?" fragte Zeynel nun verwirrt.
Ich schüttelte den Kopf und machte eine abwerfende Bewegung.
"Erzähl mir von deiner Kindheit" bat ich ihn schließlich, da ich das Thema fürs Erste zur Seite schieben wollte, bis ich wusste was ich davon hielt.
Er hob kurz überrascht seine Augenbrauen über den schnellen Themenwechsel, doch dann sah er nachdenklich auf seine Hände.
"Sie war beschissen und deine?" antwortete er und sah mich wieder an, als würde er mich durch seinen Blick bitten wollen, nicht weiter nachzufragen also entschied ich mich auf ihn zu hören.
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Hayat
RomanceEylem ist hübsch, reich und kommt aus gutem Elternhaus. Sie besitzt alles, wovon andere Mädchen nur träumen können. Bis zu dem Tag an dem ihre Familie alles verliert und sie gezwungen sind in das Ghetto zu ziehen, in dem Eylem auf den Groß Dealer de...