66 - Hayat

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"Es war Dilan"

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"Es war Dilan"

"Was?" fragte Zeynel und ich zuckte bei dem lauten Ton seiner Stimme zusammen.

"Warte, ist das dieses Mädchen, dass dich in die Gasse gerufen hatte?" fragte Loran und ich nickte.

"Aber was hat die mit Tolga und Can zu tun? Und wieso schießt die behinderte auf mich?" fragte Loran, doch auf die Fragen hatte ich leider selbst keine Antwort.

"Seit wann weißt du es?" fragte Zeynel und als ich den Blick sah, mit dem er mich ansah sah ich sofort wieder weg. Denn ich sah die Enttäuschung und die Wut in seinen Augen.

"Seit Loran angeschossen wurde" gab ich leise zu und sah Zeynel traurig hinterher als er plötzlich ohne ein Wort aufstand und das Zimmer verlies.

Gut gemacht, Eylem wirklich.

"Wieso hast du es ihm nicht gesagt?" fragte Loran und zu meiner Verwunderung steckte keine Verurteilung in seiner Stimme.

"Weil es meine Sache ist" seufzte ich "Ich will nicht, dass er immer alles regelt und ich nichts mache"

Loran schüttelte lächelnd den Kopf "Viel Glück, das kannst du bei Zeynel vergessen und das solltest du auch"

"Aber wieso soll er sich um Dinge kümmern, die gar nichts mit ihm zu tun haben?"

"Weil er dein Freund ist" sagte Loran bloß "Geh zu ihm und rede mit ihm"

Ich seufzte und nickte "Tamam (Okay) wenn was sein sollte ruf uns an"

"Es wird nichts sein macht euch keine Sorgen" versicherte er und ich verabschiedete mich mit einem Lächeln bevor auch ich den Raum verlies und mich auf die Suche nach Zeynel machte.

Und wie erwartet fand ich ihn auf der ersten Bank vor dem Krankenhaus mit einer Zigarette in der Hand. Kurz zögerte ich, doch dann lief ich entschieden zu ihm und setzte mich neben ihn.

Er sah nicht auf, sondern pustete den Rauch seiner Kippe ins Leere.

"Ich weiß, dass du es nur gut meinst und denkst, dass du alles für mich klären musst, doch das musst du nicht. Das ist meine Angelegenheit und ich will nicht, dass du dich ständig für mich in Gefahr begibst" erklärte ich und kassierte einen verständnislosen Blick von ihm.

"Du verstehst es einfach nicht oder?" regte er sich auf "Ich bin dein Freund verdammt, wenn nicht ich für deine Sicherheit sorge, wenn nicht ich für dich Sachen regle, wer bin ich dann?"

Ich sah ihn traurig an seufzte "Aber wer sorgt dann für dich?"

"Na ich" gab er selbstverständlich zu "Ich sorge für uns beide"

Ich sah ihm tief in die Augen und musste kurz daran denken, dass er es gar nicht anders kannte. Er hatte sein Leben lang für seine Familie gesorgt und es nie als Last, sondern viel mehr als selbstverständliche Aufgabe gesehen. Er hatte ein so gutes Herz, wie er sich um seine Familie, um Younes Familie und auch um mich kümmerte. Und das ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

"Du siehst außerdem gar nicht worum es überhaupt geht" begann er "Du denkst, das alles wäre deine Sache, deine Schuld und deine Angelegenheit. Doch das stimmt alles nicht. Tolga ist mein Feind, also meine Sache. Das Can mit in der Sache war, hat auch nur etwas mit mir zu tun. Er wollte Rache an mir, genau wie Tolga"

Er sah kurz nachdenklich in die Luft "Und ich weiß zwar nicht, was dieses Mädchen mit all dem zu tun hat aber ich könnte schwören, dass das auch nichs mit dir zu tun hat"

Ich zuckte mit den Achseln und jetzt wo er mir alles so erklärte, ergab es auch Sinn. Es war tatsächlich nicht meine Angelegenheit, ich hatte es nur zu meiner gemacht, weil ich es persönlich genommen hatte. Ich hatte es persönlich genommen, weil ich es war, die entführt und festgehalten wurde. Ich hatte es zu meiner Sache gemacht, weil ich wollte, dass es meine Rache war. Weil ich irgendwie das Gefühl in mir hatte, dass ich diese Rache brauchte um wieder inneren Frieden zu finden.

"Du gibst mir Recht, ich sehe es in deinen Augen" sagte Zeynel plötzlich und ich spürte wie er mein Gesicht musterte.

"Ja tue ich" gab ich zu und sah ihm dann auch in die Augen "Aber Zeynel egal was du ab jetzt tust ich bin dabei"

Er hob eine Augenbraue "Ein Scheiß bist du dabei"

Ich verdrehte die Augen und wurde sofort von ihm am Kinn gepackt "Gözlerini bana cevirme" (Verdreh deine Augen nicht)

Ich sah ihm gespannt in die Augen und auch seine dunklen Augen waren nur auf meine fokussiert. Nach allem was passiert war, konnte ich nicht anders und drückte meine Lippen gegen seine. Nach kurzer Verwunderung spürte ich wie er den Kuss erwiderte und ich genoss dieses kurze Gefühl von Zuhause, dass ich so lange nicht mehr gespürt hatte.

Wir lösten uns langsam von einander und Zeynel hauchte noch einen kurzen liebevollen Kuss auf meine Lippen bevor er mich grinsend ansah.

"Hat da jemand meine Lippen vermisst?" fragte er grinsend und ich musste auch lächeln.

"Hast du meine etwa nicht vermisst?" stellte ich eine Gegenfrage und Zeynel biss sich mit einem Blick auf meine Lippen auf seine eigenen.

"Seni nasil özledigimi anlatamam" (Ich kann gar nicht erzählen wie sehr ich dich vermisst habe) sagte er leise, doch seine Tonlage bereitete mir eine Gänsehaut.

Lächelnd strich ich ihm über die Wange und spürte, wie er sein Gesicht dagegen drückte und die Berührung genoss.

Ich genoss den kurzen Moment der Zweisamkeit den wir gerade teilten, doch die Realität schlich sich immer weiter zurück in meine Gedanken und so sah ich Zeynel ernst an.

"Zeynel, wie wird es jetzt weiter gehen?" fragte ich und er seufzte kurz, als hätte er gerade dasselbe gedacht.

"Lass das mal meine Sorge sein"

Ich sah ihn genervt an und schüttelte meien Kopf "Egal was du vor hast, egal was der Plan ist Zeynel ich bin dabei"

Er schüttelte ebenfalls den Kopf "Halt dich aus diesen Dingen raus Eylem"

"Vielleicht siehst du es nicht aber ich bin schon mittendrin und je eher du das akzeptierst desto besser" antwortete ich selbstbewusst "Ich sage doch nicht, dass ich alleine etwas mache. Ich sage nur ich will dabei sein wenn ihr etwas macht"

Zu meiner Überraschung sagte er nicht gleich nein, sondern sah mich lange mit einem prüfendem Blick an ohne etwas zu antworten. Auch wenn er nichts gesagt hatte, verstand ich das als ein Ja und versuchte meine Freude über meinen Sieg ja nicht zu zeigen.

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So Leute, fettes Sorry dass ich anders als angekündigt nicht mehr geschrieben habe. Ich habe mich bei meiner Mutter angesteckt und bin auch positiv... die letzten Tage war ich viel zu tot um irgendwas hinzukriegen, deswegen auch nur ein kurzes Kapitel 😕

> C.

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