Eylem ist hübsch, reich und kommt aus gutem Elternhaus. Sie besitzt alles, wovon andere Mädchen nur träumen können. Bis zu dem Tag an dem ihre Familie alles verliert und sie gezwungen sind in das Ghetto zu ziehen, in dem Eylem auf den Groß Dealer de...
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Ich hörte plötzlich Cans Stimme, die sich gleich um die Ecke mit jemandem unterhielt. Normalerweise wäre ich weitergegangen, doch das was er sagte lies mich neugierig werden und so blieb ich an der Ecke stehen und lauschte, auch wenn ich wusste, dass es falsch war.
"Warum muss sie es denn unbedingt erfahren? So wie es jetzt ist ist es doch gut und so lassen wir es auch! Du wirst Eylem nichts sagen" hörte ich seine Stimme, die ziemlich laut und wütend war.
Sobald ich meinen Namen hörte, wusste ich, dass es richtig war zugehört zu haben, doch leider wusste ich nicht worum es ging oder mit wem er über mich redete. Langsam schob ich meinen Kopf um die Ecke um ihn vielleicht sehen zu können, doch ich sah bloß einen leeren Flur. Verwirrt ging ich um die Ecke und musste feststellen, dass Can und die Person mit der er geredet hatte weg waren. Ich lief etwas weiter und sah mich um, doch ich fand weder ihn, noch jemand anderes. Vielleicht hatte er auch telefoniert, schließlich hatte ich keine zweite Stimme gehört, doch das beantwortete trotzdem nicht die Frage, was Can hier im Krankenhaus tat.
Ich entschied mich diese Gedanken auf später aufzuschieben, auch wenn meine Neugier groß war, da es schließlich um mich ging und um etwas was ich nicht erfahren sollte, wie er es gesagt hatte. Ich betrat das Zimmer meines Vaters, in dem er in derselben Position in seinem Bett lag, wie auch die Tage zuvor. Ich seufzte und legte den Blumenstrauß von Gülay Abla auf den Tisch neben seinem Bett.
"Ben geldim Baba" (Ich bin gekommen Papa) sagte ich und setzte mich auf den Stuhl neben ihn um ihn sehen zu können. Auch wenn die Augen meines Vaters geöffnet waren und er wach war, wusste ich, dass er mich nicht hörte oder mich zumindest nicht wahr nahm. Er sah starr auf einen Punkt und war wie in seiner eigenen Traumwelt gefangen.
"Wie geht es dir heute?" versuchte ich es ein zweites Mal, doch ich wusste leider zu gut, dass er weder antworten, noch eine Reaktion von sich geben würde.
"Baba weißt du, du trägst keine Schuld. Du hast uns ein perfektes Leben gegeben und konntest und alles bieten, was wir haben wollten, sogar noch viel mehr. Obwohl du nicht immer da warst, warst du dennoch ein guter Vater. Bitte zweifle nie daran. Und egal ob wir nun arm oder reich sind du bist mein Vater, ich liebe dich und ich bin immer stolz auf dich! Komme was wolle" redete ich darauf los und nahm seine Hand, in der Hoffnung er würde sie wenigstens drücken und mir ein Zeichen geben, dass mein Vater nicht gänzlich verloren war und irgendwo in dieser leer scheinenden Hülle war.
Ich redete noch eine Weile mit ihm und versuchte immer nur positives zu erzählen und verabschiedete mich anschließend von ihm. Als ich im Flur auf den Arzt traf, bat er mich in sein Büro um mit mir über die weitere Behandlung meines Vaters zu reden.
"Herr Tekins Zustand hat sich in den letzten Tagen leider nicht verändert und so wird es leider auch weiter gehen. Ihn wieder mit Nachhause zu nehmen wäre in seiner jetzigen Lage nicht ratsam, da er permanente psychologische Behandlung benötigt und unter Beobachtung stehen sollte, für den Fall der Fälle" fing er gleich an und ich hörte ihm aufmerksam zu.