79 - Hayat

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Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass mein Vater wirklich endlich wieder Nachhause kommen würde. Während des Frühstücks grinste ich vor mich hin und war so dankbar, dass es ihm besser ging, so dass er wieder Nachhause durfte. Die Tatsache, dass ich ihm zunächst noch beibringen musste, dass seine Frau ihn für einen anderen Mann verlassen hatte und seine Tochter zu ihr hielt verdrängte ich erstmal. Darüber würde ich mir wann anders Gedanken machen. Jetzt zählte nur, dass mein Vater wieder gesund war und bald endlich wieder ein richtiger Teil in meinem Leben und in meinem Alltag. Ich konnte gar nicht in Worte fassen, wie sehr er mir gefehlt hatte und allgemein einfach das Gefühl, dass ich noch einen Teil meiner Familie hatte.

Als ich Zeynels warme Hand auf meiner spürte sah ich zu ihm rüber und sah das Lächeln auf seinen Lippen.

"Du denkst an deinen Vater?"fragte er und ich nickte.

"Ich freue mich gerade wie ein kleines Kind Zeynel"gab ich zu und strahlte ihn an woraufhin er mir in die Wange kniff und kurz lachte.

Ich schnappte mir eine Olive und kaute glücklich darauf herum bis ich den Kern wieder ausspukte. Als Zeynels Handy klingelte und ich Younes Namen auf dem Bildschirm sah kam ich wieder etwas in die Realität zurück, denn mir fiel ein wofür wir eigentlich hier waren.

Zeynel nahm den Anruf entgegen, doch entfernte sich etwas von der Gruppe, wobei wir ihn alle mit den Augen verfolgten. Als er nach einigen Minuten wieder kam sah ich ihn fragend an.

"Der Hund packt seine Sachen"lies er uns wissen.

"Was machen wir?" fragte Ali.

"Wir werden dasselbe tun"erklärte Zeynel, strich sich über den Bart und sah dann grinsend in die Runde"Was haltet ihr von bisschen Fast and Furious Action?"

Nach dem Frühstück fuhren wir sofort wieder ins Hotel und packten schnell unsere Sachen zusammen bevor wir aus dem Hotel auscheckten und ins Auto stiegen. Younes war auch dazu gestoßen, während die anderen die mit ihm Tolga bewacht hatten weiterhin darauf achteten, dass wir sie ja nicht aus dem Auge verlieren. Sie hielten uns im Minutentakt auf dem Laufenden und informierten uns darüber, dass Tolga und Dilan kurz davor waren sich auf den Weg zu machen.

Als alle soweit waren trafen wir uns auf dem Parkplatz hinter dem Hotel und verstauten unser Zeug in den Autos. Zeynel legte den Arm beschützend um meine Schulter und zog mich näher zu sich.

"Du fährst mit Younes im Auto"füsterte er mir ins Ohr, woraufhin ich ihn verwirrt ansah.

"Wieso das denn?"

"Weil ich nicht will dass du mit mir im Auto sitzt während ich fahre wie ein Kranker"sagte er und sah mich mit einem Blick an, der sagte ich solle nicht wiedersprechen.

"Und ich will nicht dass du überhaupt fährst wie ein Kranker"entgegnete ich und versuchte seinem ernsten Blick stand zu halten.

Egal wie sehr wir die Rache wollten war ich nicht bereit zu riskieren, dass ihm auf dem Weg dort hin etwas zu stoßen konnte.

"Mir passiert nichts"antwortete Zeynel als hätte er mir die Gedanken von den Augen abgelesen und hauchte einen Kuss auf meine Stirn. Doch irgendwie beruhigte mich das nicht.

"Ich will nicht, dass du alleine fährst"beharrte ich und hörte ihn tief Luft holen.

"Ich bin der beste Fahrer unter uns Hayatim merak etme beni"(mach dir keine Sorgen)

"Ben seni hep merak ediyorum"(ich mache mir immer Sorgen um dich) antwortete ich mit den Worten, die er mir mal gesagt hatte und sah deine Mundwinkel zucken.

Er sah kurz auf sein Handy und dann wieder in die Runde wo die Jungs schon ungeduldig auf Anweisungen warteten wie es weiter gehen würde.

"Sie fahren los"informierte er uns"Jeder hat den Plan verstanden?"

Alle nickten"Gut, wie gesagt das Ziel ist erstmal nur auf uns aufmerksam zu machen. Der Bastard soll spüren wie wir hinter ihm her sind bevor wir wirklich zu schnappen"

Alle gingen langsam zu deren Autos als Zeynel Younes zu sich pfiff der sofort angelaufen kam. Zeynel legte seine eine Hand auf Younes Schulter und sah ihm eiskalt in die Augen.

"Eylem fährt bei dir mit" befahl er"Du wirst sie mit deinem Leben schützen. Egal was passiert sie wird heil Zuhause ankommen hast du mich verstanden?"

"Verstanden" bestätigte Younes nickend und ich sah ihm an, dass er zwar Angst verspürte doch gleichzeitig stolz war, dass Zeynel ihm so eine Aufgabe übertrog die sein Vertrauen zeigte.

"Wenn etwas schief gehen sollte fährst du weiter, egal was ist" wiederholte er nochmal und Younes nickte bevor Zeynel ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass er sich schonmal ins Auto setzen sollte.

Ich sah ihn stumm an und versuchte das Gefühl, dass sich in mir breit machte zu ignorieren als er vor mich trat und mein Gesicht in seine großen Hände nahm. Er gab mir einen langen Kuss auf die Stirn, der mich meine Augen schließen lies und die Gänsehaut, die sich auf meiner Haut breit machte zu genießen.

"Du passt auf dich auf" sagte er"Ich liebe dich Eylem"

Ich lächelte ihn an und genoss den tiefen Blick in seine Augen"Und ich liebe dich Zeynel"

"Versprich mir, dass du auf dich aufpassen wirst" bat ich ihn und auch wenn es nicht gleich geschah, nickte er.

Er zog mich näher zu sich und drückte mir einen kurzen aber liebevollen Kuss auf die Lippen bevor er sich von mir entfernte und zur Beifahrertür von Younes Tür ging um sie mir aufzuhalten. Ich stieg ein und sah wie Zeynel und Younes sich gegenseitig zu nickten bevor Zeynel die Autotür schloß und zu seinem eigenen Auto ging. Ich sah ihm durch den Seitenspiegel hinterher und versuchte das Gefühl, dass sich immer weiter in mir ausbreitete zu identifizieren. Dieses Gefühl, als würde etwa schreckliches passieren. Und auch wenn ich weiß, dass man niemals die Inuition einer Frau ignorieren sollte atmete ich tief durch und versuchte schlechte Gedanken zur Seite zu schieben.


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So Leute ich weiß ich habe euch extrem lange warten lassen und jetzt kommt auch nur ein kurzes Kapitel, aber ich hatte wirklich sooo lange eine Schreib blockade und kam nicht weiter mit der Geschichte. Ich sage euch nur so viel diese Geschichte wird auf jeden Fall zu Ende geschrieben egal wie lange es dauern wird!

> C.


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