Ich sah ihm weinend hinterher und die Tatsache, dass er mich in so einem Zustand einfach alleine lies und ging brachte mich nur noch mehr zum Weinen, so dass meine Beine nachliesen und ich kurz darauf auf dem Boden saß und mir die Seele aus dem Leib weinte.
Ich weinte wegen den letzten Ereignissen. Die Entführung, die Enthüllung, dass es tatsächlich Menschen waren die ich persönlich kannte, das Erschießen von Loran und nun, dass mein Freund sich von mir abgewand hatte.
Plötzlich tauchte etwas in meinem Sichtfeld auf, was mich verwirrte. Leicht hob ich den Kopf und sah eine Flasche Wasser die mir entgegen gestreckt wurde. Ich folgte dem Arm, der sie hielt und erblickte Zeynel, der mich traurig ansah.
Irritiert sah ich zwischen ihm und der Flasche hin und her und musste leicht lächeln. Er hatte mich nicht verlassen, er war mir nur Wasser holen.
Ich nahm die Flasche an und während ich davon gierig ein paar Schlücke trank hockte er sich vor mich auf den Boden und beobachtete mich.
Sobald ich die Flasche wieder abgesetzt und sie verschlossen hatte, holte er ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und wischte mir damit stumm die Tränen aus dem Gesicht.
Es war komisch, denn wir hatten immer noch kein Wort miteinander geredet und eben hatte er mich noch angeschrien, irgendwie verständlich aber dennoch war er jetzt so fürsorglich und kümmerte sich um mich wie ein kleines Kind.
"Gehts jetzt besser?" fragte er vorsichtig und ich atmete tief ein und aus und nickte schließlich.
Er nickte ebenfalls, stand auf und hielt mir die Hand hin. Er zog mich hoch und wir setzten uns zusammen auf das Sofa, wo er mich nun eindringlich ansah.
"Tamam (Okay) jetzt erklär es mir" forderte er diesmal vorsichtiger.
Ich sah auf und sah ihm tief in die Augen und das erste woran ich denken musste war, wie ich mir genau diese Augen jede einzelne Sekunde in dem dunklen Loch vorgestellt hatte. Ich hatte mir immer wieder vorgestellt wie er darein kommt und mich rettet wie ein Prinz seine Prinzessin.
"Das ist meine Sache Zeynel, meine Rache" erklärte ich ihm ernst und war selbst überrascht über den harten Ton in meiner Stimme.
Er hob eine Augenbraue "Ne zamandir senin benim var?" (Seit wann gibt es deins oder meins)
Ich seufzte, doch zum Reden kam ich nicht "Denkst du wirklich ich drücke meiner Freundin eine Waffe in die Hand? Ben neyim burda?" (Wer bin ich denn hier)
Ich schüttelte den Kopf "Ich wusste, dass du mir keine geben wirst, warum denkst du bin ich alleine her gekommen?"
Er atmete tief durch "Erstens du kriegst keine also vergiss das schonmal und zweitens von welcher Rache redest du eigentlich? Ich habe die Rache schon genommen als ich den Hurensohn umgebracht habe"
Ich biss mir auf die Lippe und könnte mich selbst dafür schlagen, dass ich nicht daran gedacht hatte. Er dachte Can hätte Loran angeschossen, doch das stimmte nicht.
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Hayat
RomanceEylem ist hübsch, reich und kommt aus gutem Elternhaus. Sie besitzt alles, wovon andere Mädchen nur träumen können. Bis zu dem Tag an dem ihre Familie alles verliert und sie gezwungen sind in das Ghetto zu ziehen, in dem Eylem auf den Groß Dealer de...