Eylem ist hübsch, reich und kommt aus gutem Elternhaus. Sie besitzt alles, wovon andere Mädchen nur träumen können. Bis zu dem Tag an dem ihre Familie alles verliert und sie gezwungen sind in das Ghetto zu ziehen, in dem Eylem auf den Groß Dealer de...
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Nachdem Zeynel ging, arbeiteten Gülay Abla und ich wie sonst auch jeden Tag, nur dass sie heute immer wieder zu mir rüberspinkste und mich anlächelte. Die Angst, sie könnte sich nicht über unsere Beziehung freuen war damit komplett verflogen. Während ich arbeitete fragte ich mich, wie meine Eltern reagiert hätten wenn sie hier wären. Bei meiner Mutter war ich mir sicher, dass sie einen Nervenzusammbruch erleiden würde. Ihr wäre Zeynel oder sein Charakter schlichtweg egal, für sie würde es schon ausreichen, dass er aus dieser Gegend kam um dagegen zu sein, das wusste ich.
Bei meinem Vater wusste ich es jedoch nicht und konnte mir beim besten Willen auch nichts zusammenreimen. Hätte er etwas dagegen gehabt? Ich seufzte und merkte mal wieder wie sehr ich ihn vermisste. Seit er in der Klinik lag war es noch schwerer für mich geworden. Als er noch im Krankenhaus war konnte ich ihn wenigstens besuchen gehen und sehen, selbst wenn er nicht mit mir sprach, doch jetzt konnte ich nicht mal das. Außer durch die regelmäßigen Telefonaten mit seinen Psychiatern erfuhr ich gar nichts mehr von ihm und diese informierten mich auch immer nur über seinen Zustand. Ich hoffte einfach, dass es ihm bald etwas besser gehen würde, da ich von seinen Ärzten wusste, dass er ab einem bestimmten Zustand wieder Besuch empfangen durfte, wenn es sein Verhaltensplan zulies.
"Ben cikiyorum Gülay Abla" (Ich geh dann) rief ich von der Theke nach hinten um sie zu informieren, dass ich fertig mit der Arbeit war.
"Tamam Kizim" (Okay) rief sie zurück.
Ich lief zurück Nachhause und sobald ich den Platz vor den Hochhäusern betrat, sah ich schon wie Zeynel bei den anderen Jungs vor unserem Eingang stand. Innerhalb der wenigen Stunden, die ich auf der Arbeit war hatte ich ihn schon vermisst und meine Stimmung hellte mich sofort auf als ich ihn erblickte. Lächelnd lief ich auf den Eingang zu und wusste plötzlich nicht mehr wie ich mich benehmen sollte. Schließlich war er nicht alleine und stand inmitten von mindestens acht weiteren Jungs.
Ich lief auf den Eingang zu und hob nur kurz, als ich an Zeynel vorbei lief den Kopf und lächelte ihn an. Doch schnell wurde ich an der Hand zurück gezogen und landete neben Zeynel, der stumm den Arm um meine Schulter legte, als wäre es selbstverständlich.
"Nereye kaciyorsun?" (Wohin fliehst du denn) flüsterte er in mein Ohr und ich musste schmunzeln.
"Wollte euch nicht stören" flüsterte ich zurück und er schüttelte verständnislos den Kopf.
"Jungs das ist Eylem meine Freundin" rief er plötzlich laut in die Runde und ich konzentrierte mich augenblicklich darauf nicht vor vor Scham, über die plötzliche Aufmerksamkeit rot anzulaufen.
Das laufende Gespräch wurde abgebrochen und ich bekam von allen ein Lächeln, wobei mir auffiel, wie freundlich sie plötzlich aussahen. Ganz anders, als sonst immer wenn ich an ihnen vorbei lief um schnell zum Eingang zu gelangen. Wow, hatten die Vorurteile meiner Mutter etwa ohne mein Wissen auf mich abgefärbt?
"Das sind Loran, Ali, Dennis, Ayman, Baran und Fatih" stellte Zeynel mir alle vor und zeigte jeweils auf die genannte Person. Sie reichten mir alle höflich die Hand, die ich lächelnd annahm und mir versuchte zu merken, wer wer war.