22 - Hayat

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"Iyiki dogdun Eylem" (Herzlichen Glückwunsch) murmelte ich selbst und pustete die Kerze aus, die ich auf dem kleinen Kuchen platziert hatte, den ich gestern gebacken hatte

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"Iyiki dogdun Eylem" (Herzlichen Glückwunsch) murmelte ich selbst und pustete die Kerze aus, die ich auf dem kleinen Kuchen platziert hatte, den ich gestern gebacken hatte.

Heute war mein 20. Geburtstag und ich würde ihn traurigerweise genau so verbringen, wie die restlichen Tage sonst auch.

Die letzten Wochen verbrachte ich relativ monoton, das heißt mein Alltag war immer derselbe und obwohl die Routine gut tat, fehlte dennoch etwas. Denn Zeynel hatte mich tatsächlich beim Wort genommen, als ich ihn bat sich von mir fern zu halten. In den letzten drei Wochen waren wir uns nur selten begegnet und wenn, dann hatte er mich ignoriert. Nicht einmal angesehen hat er mich oder ich habe es nicht gemerkt, ich weiß es nicht. Und obwohl er eigentlich nur das tat was ich wollte, tat es so weh. Es fühlte sich an, als hätte ich schon wieder jemanden aus meinem Leben verloren.

Ich hatte mich nach meiner Recherche bezüglich des Kunst Studiums hier an der Universität dort beworben, doch hatte bisher noch nichts von ihnen gehört und wartete immer noch nervös. Gülay Abla wusste noch nicht davon, da ich ihr nicht nur von einer Wahrscheinlichkeit erzählen wollte. Wenn es feststeht würde ich es schon noch mit ihr abklären und wer weiß, vielleicht könnte ich nebenbei immer noch in ihrem Laden weiterarbeiten, nur nicht mehr so lange.

Nachdem ich ein Stück des Kuchens gegessen hatte verlies ich die Wohnung und leerte unten vor der Einganstür des Hauses den Briefkasten. Ich sah mir die Briefe an und plötzlich fiel mir ein Brief auf, der von der Uni kam. Sofort wurde ich nervös und schmiss die restlichen in meine Tasche um den hier zu öffnen.

"Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass wir Ihnen zum kommenden Semester einen Studienplatz im Fachbereich Kunst an unserer Universität anbieten können..."

Ich kreischte vor Freude auf und las mir den Rest des Briefes mit großen Augen durch, doch es stand weiter nichts wichtiges drin, außer Termine und weitere Unterlagen die sie noch benötigten.

Während ich den Brief immer noch angrinste und dachte, dass das wohl mein dies jähriges Geburtstagsgeschenk sein musste wurde die Haustür energisch aufgerissen und ich drehte mich erschrocken um. Sofort verschwand mein Grinsen und ich sah in diese schwarzen Augen, die ich so vermisst hatte.

Zeynel hielt immer noch die Türklinke in der Hand und musterte mich, als würde er sicher gehen, dass wirklich hier stand.

"Ist alles okay?" fragte er plötzlich etwas besorgt und ich wunderte mich über die Frage und sah ihn verwirrt an "Ich habe einen Schrei gehört"

Das erklärte auch, warum er mich so komisch gemustert hatte. Wahrscheinlich hatte er gedacht, dass etwas passiert war.

Ich nickte bloß und sah ihm wie gebannt in die Augen. Diese Augen, die ich seit Wochen nicht gesehen hatte, da sie meine nie trafen. Ich war nicht im Stande zu Reden und wenn doch, hätte ich auch gar nicht gewusst, was ich sagen sollte. Ich wollte ihm nichts von dem Brief und meinem zukünftigen Studium erzählen. Es würde ihn doch sowieso nicht interessieren.

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