Nach dem Essen gingen wir tatsächlich in dem Park spazieren, der sich vor dem Restaurant erstreckte. Wir liefen Händchen haltend den Weg entlang und sprachen währenddessen nicht. Doch es war keine komische oder unangenehme Stille, ganz im Gegenteil.
Ich genoss es bei ihm zu sein und schätzte meine Freiheit plötzlich viel mehr. Vor ein paar Tagen noch hätte ich von diesem Moment nur träumen können.
Ich hob den Blick und sah meinen Freund an, der scheinbar emotionslos durch die Gegend sah. Ich musste schmunzeln, denn ich liebte diese ernsten Blicke von ihm. Es lies mich wie etwas Besonderes fühlen, dass ich einer der wenigen Menschen war, die wussten was hinter dieser Fassade steckte.
Meine Schwärmerei wurde durch das Klingeln seines Handys unterbrochen. Schnell nahm er ab, wahrscheinlich dachte er, dass es Neuigkeiten von Loran gab, doch schnell verdrehte er seine Augen.
"Drück ihm ein Batzen er soll seine Fresse halten" antwortete er genervt und ich sah ihn fragend an, doch das ignorierte er.
"Wenn ich auch nur einen Bullen bei ihm sehe-" er nickte "Aynen ona göre" (Genau, damit er Bescheid weiß)
Er legte auf und steckte sein Handy zurück in die Hosentasche.
"Was ist los?" fragte ich, doch er winkte nur ab was mich nervte "Du willst, dass ich dir alles erzähle aber du tust es doch selbst nicht!"
Er sah mich mit erhobener Augenbraue an "Der Arzt wollte die Polizei rufen wegen Lorans Schussverletzung. Und jetzt kommen wir zu dir wenn du es schon ansprichst"
Er sah mich abwartend an und ich merkte, dass ich mich gerade selbst in die Scheiße geritten hatte. Ich seufzte und folgte ihm zu der Parkbank auf die er zu steuerte. Wir setzten uns und ich kaute auf meiner Unterlippe während ich nachdachte.
"Hör auf damit" sagte Zeynel plötzlich und ich sah wie sein Blick auf meine Lippen fixiert war.
Ich musste mir ein Grinsen verkneifen und so sehr ich ihn gerade auch küssen wollte, tat ich es nicht. Loran lag im Krankenhaus und das war nur meine Schuld. Hätte er mich an dem Tag nicht begleitet wäre das alles nicht passiert. Also verdiente ich es nicht hier mit meinem Freund rumzumachen während er um sein Lebenn kämpfte.
"Habt ihr Tolga?" fragte ich als es mir plötzlich einfiel.
Sofort sah ich wie sich Zeynels Gesichtsausdruck veränderte und er kurz seinen Kopf schüttelte.
"Er ist irgendwo da draußen" redete er leise "Und ich will seinen Kopf"
Die Tatsache, dass er davon gekommen war machte mir um ehrlich zu sein schon etwas Angst. Würde er noch etwas versuchen oder es belassen?
"Was hat eigentlich das Mädchen mit all dem zu tun?" fragte Zeynel plötzlich und ich sah ihn überrascht an.
"Welches Mädchen?" tat ich auf unschuldig, doch Zeynel sah mich nur genervt an und hob die Augenbraue.
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Hayat
RomanceEylem ist hübsch, reich und kommt aus gutem Elternhaus. Sie besitzt alles, wovon andere Mädchen nur träumen können. Bis zu dem Tag an dem ihre Familie alles verliert und sie gezwungen sind in das Ghetto zu ziehen, in dem Eylem auf den Groß Dealer de...