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Mit einem Lächeln auf den Lippen wache ich am nächsten Morgen auf. Ich weiß nicht mehr genau, was ich geträumt habe, aber es muss etwas Schönes gewesen sein, denn ich fühle mich so erholt wie lange nicht mehr. Ich will mich kurz strecken, bemerke jedoch schnell, dass meine Bewegungsfreiheit ziemlich eingeschränkt ist, da mich Levis starke Arme an sich drücken. Lächelnd betrachte ich sein friedliches Gesicht und streiche ihm eine Strähne aus der Stirn. Er gibt ein Grummeln von sich und fast habe ich schon die Befürchtung, dass ich ihn geweckt haben könnte, doch statt seine Augen zu öffnen, zieht er mich noch näher zu sich.

Je länger ich bei ihm bin, desto mehr habe ich das Gefühl, dass ich mich bald Hals über Kopf in Levi Malik verlieben werde. Wie kann es nur sein, dass ich so leichtfertig mein Herz für jemanden öffnen kann, den ich kaum kenne? Früher hätte ich das für unmöglich gehalten.

» Du denkst wieder zu laut « murmelt Levi schlaftrunken und vergräbt sein Gesicht an meiner Halsmulde. » Dir auch einen guten Morgen « erwidere ich belustigt und fahre mit meinen Fingern durch seine Haare.
»Wie spät ist es? « fragt er nuschelnd und ich zucke bloß mit den Schultern, so gut es eben geht. » Keine Ahnung, aber ich kann nachsehen « schlage ich vor und mache den ersten Versuch aufzustehen, scheitere aber kläglich. » Blöde Idee. Ist abgelehnt « meint Levi und hält mich weiter gefangen. Seine Lippen streifen leicht über meinen Hals während seine Hände sich um meine Taille legen. Unser Versprechen „es langsam angehen zu lassen" rückt auf einmal in weite Ferne und ich kann gar nicht anders, als mir mehr dieser Berührungen zu wünschen.

» Du zerquetschst mich noch « scherze ich, um mich und ihn von meinem schnellerwerdenden Puls abzulenken. Unvorbereitet packt er mich und legt mich auf seiner Brust ab, sodass ich rittlings auf ihm sitze.
» Besser Prinzessin? « fragt er und die Kombination aus dem Klang seiner kratzigen Morgenstimme und dem halben Lächeln auf seinen Lippen reißt mich ziemlich aus der Bahn. Deswegen nicke ich nur schwach und lege meinen Kopf zurück auf seine Brust. Wieder umschließen mich seine Arme und ich stelle zufrieden fest, dass es ihm ähnlich wie mir geht. Wir können beide die Finger nicht voneinander lassen. Für eine Weile bleiben wir noch so liegen, bis wir uns schließlich dazu überwinden aufzustehen. Das Mysterium um die Tür, aus welcher Levi gestern gekommen war, stellt sich als Bad heraus und ganz der Gentleman, welcher er nun mal ist, lässt er mir den Vortritt. Als unser Magen fast gleichzeitig mit knurren anfangen, beschließen wir, den Kühlschrank des Haupthauses zu plündern. Zu meiner Freude stelle ich fest, dass Levi genau wie Mary ein wahrer Gott in der Küche ist und seine Pancakes mit frischen Beeren einfach nur der komplette Wahnsinn sind.

» Ich bin auf Wolke sieben « seufze ich verträumt und schiebe mir eine weitere Gabel voll mit Pancake in den Mund. Levi hebt belustigt eine Augenbraue hoch. » Meinetwegen? « fragt er neckend und beobachtet mich eingehend. » Nein, wegen der Pancakes ist doch ganz klar « antwortete ich ebenfalls witzelnd. Er beugt sich über den Tisch zu mir herüber, sodass nur noch wenige Zentimeter zwischen uns sind. » Dann sollte ich das wohl dringend ändern « raunt er leise und sein Blick wandert über mein Gesicht und bleibt schließlich bei meinen Lippen hängen. » Solltest du wohl « murmle ich atemlos. Mein Denken setzt aus und ich neige mich immer näher zu ihm.

» Hier riecht es nach Pancakes! Gibt es noch welche? « schreckt uns eine Stimme hoch und wir fahren sofort auseinander. Ich drehe mich zu dem Sprecher um und entdecke Asher im Türrahmen stehen. » Für dich immer, Ash « antwortet Levi und holt einen weiteren Teller aus einem Schrank und beginnt wieder Pancakes zu machen. Ich starre nur verdattert vor mich hin. Irre ich mich oder hätte er mich fast geküsst? Aber warum hat er nicht getan? Mein Gehirn scheint etwas benebelt zu sein und wenn mein Herz weiter so schnell pocht, hüpft es mir noch davon.

» Geht es dir nicht gut? Du bist ganz rot « fragt der Kleine besorgt und mustert mein Gesicht.

» Alles bestens « murmle ich und unterdrücke meine Frustration. Ich konzentriere mich wieder ganz auf meine Pancakes und versuche meinen Blick und vor allem meine Gedanken nicht abschweifen zu lassen. Wie zum Beispiel zu Levis Jogginghose, welche tief auf seinen Hüften sitzt oder zu seinem Shirt, welches bei jeder seiner Bewegungen zeigt, wie muskulös seine Schultern und Arme sind. Oh verdammt, warum kann er nicht einen Hauch weniger attraktiv sein? Dann bestehe vielleicht die Chance, dass ich nicht immer zu einem hormongesteuerten Teenie mutiere, wenn ich ihn ansehe. Ich räuspere mich kurz und sofort schauen mich seine bernsteinfarbenen Augen an. So ein hübsches Gesicht sollte verboten werden. Levi setzt sich wieder zu uns und stellt einen vollen Teller vor Asher auf den Tisch.

Just the moon, you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt