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» Ich bin wieder zuhause! « rufe ich, sobald ich die Haustür hinter mir geschlossen habe. Ich bücke mich, um meine Schuhe auszuziehen und entdecke ein paar karierte Vans, die definitiv nicht mir gehören.

» Wo hast du dich denn rumgetrieben, meine Liebe? « fragt eine Stimme und mein Kopf ruckt sofort in die Richtung der Sprecherin, welche lässig im Türrahmen steht und mich ansieht. Ich brauche eine Millisekunde, bis ich mich auf sie stürze. Kein Quarterback hätte das so hinbekommen wie ich, da bin ich mir sicher.

» Nicht so stürmisch « murmelt Lavender amüsiert, zerdrückt mich aber fast in ihren Armen, weswegen ich ihren Worten wenig Beachtung schenke.
» Was machst du denn hier? « frage ich sie glücklich, löse mich aus unserer Umarmung und strahle sie an. Meine Cousine hebt nur belustigt eine Augenbraue in die Höhe. » Du siehst so verdammt fröhlich aus. Wer hat dir den Kopf verdreht? « entgegnet sie gerade heraus und ohne auf meine Frage einzugehen. Ertappt schießt mir das Blut in die Wangen und lachend wirft sie ihren Kopf in den Nacken.
» Ich glaub's nicht! Helen Darling, was ist mit dir passiert? « prustet sie.

» Dieselbe Frage könnte ich dir stellen. Die Augenringe stehen dir nicht « grummle ich leicht beleidigt und pieke sie in die Seite. Ihr Mundwinkel verziehen sich zu einem traurigen Lächeln und ich bereue meine Worte. » Gehen wir erstmal rein. Ich muss dir echt eine Menge erzählen « sage ich sanft und Lavenders Lächeln wird aufrichtiger. » Gute Idee «

Ich schaue kurz nach Dad, welchen ich in seinem Arbeitszimmer und Unmengen von aufgeschlagenen Büchern und Notizzetteln entdecke.

» Ich hoffe du hattest Spaß, mein Schatz « begrüßt er mich und ich küsse ihn auf die Wange.
» So wie seit langem nicht mehr « gebe ich ehrlich zu und mein Dad beginnt zu schmunzeln. »Das freut mich. Vielleicht können wir das nächste Mal deinen Freund und seine Familie zu uns einladen « schlägt er vor und allein der Gedanke, wie mein Dad in der Küche steht, bereitet mir Bauchschmerzen. » Wir reden später darüber, ja? Lavender ist da « entgegne ich und gebe ihm erneut einen Kuss. » Geht klar mein Schatz « murmelt er, schon wieder völlig in seinen Notizen vertieft und ich verschwinde mit Lavender in meinem Zimmer.

» Seit wann bist du eigentlich da? « frage ich sie. » Erst seit einer Stunde. Ein alter Freund, der hier in der Nähe wohnt, hat mich vom Flughafen abgeholt und hierher gebracht. Ich kann dir sagen, das war eine Fahrt! « erzählt sie lachend und schmeißt sich auf mein Bett. Automatisch breitet sich ein Schmunzeln auf meinen Lippen aus. Lav war schon immer eine Abenteuerin, welche ruhelos nach der nächsten Action Ausschau gehalten hat, während ich schon immer mehr der zurückhaltende Typ gewesen bin. Nachdem ich aus einer meiner Schubladen Süßigkeiten gezogen habe, gehe ich zu ihr und lege mich neben sie.

» Und jetzt erzähl! Wer hat dir dieses Grinsen aufs Gesicht gekleistert? « fragt sie neugierig und wackelt mir ihren Augenbrauen. Ich bewerfe sie mit einem Kissen, kann aber mein Grinsen nicht unterdrücken.

» Also, er heißt Levi und na ja, ich schätze wir sind sowas wie eine Art Paar? « fange ich zögernd an zu erzählen, doch ein hohes Quieken unterbricht mich und das Kissen fliegt zurück in mein Gesicht. » WIE BITTE? Du hast einen festen Freund und erzählst das so nebenbei? « kreischt sie euphorisch und grinst wie eine Irre.

» Lav! Jetzt warte doch mal! Es ist ein bisschen komplizierter « stotterte ich schnell und starre sie entgeistert an, als sie mir das breiteste Grinsen der Welt präsentiert.

» Oh Lord, meine kleine süße Helen hat sich endlich jemanden geschnappt. Danke, dass du meine Gebete erhört hast « meint Lav theatralisch, faltet ihre Hände vor ihrer Brust zusammen und schaut dabei zu meiner Zimmerdecke. » Du bist unmöglich! « rufe ich aus, während ich sie mehrmals mit dem Kissen schlage.

Just the moon, you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt