Unsere Blicke treffen sich und seine Augen zeigen einen für ihn ungewöhnlich ernsten Ausdruck. Was ist hier bloß los?! Die Blicke der anderen Gäste brennen in meinem Rücken und langsam wird mir das echt zu dumm. Ich dränge mich an Koray vorbei und pralle sofort gegen eine andere breite Brust. Man könnte meinen, dass ich nicht mal einen Fuß vor den anderen setzen könnte ohne mit irgendjemanden oder irgendetwas zu kollidieren. Ich schaue auf und blicke in die hellen Augen von Levi. Sein Blick liegt ruhig auf mir und doch sehe ich in den Tiefen seiner Augen einen Funken leuchten.
Kopfschüttelnd reiße ich mich los und verlasse schaudernd das Restaurant. Draußen atme die klare Abendluft ein. Ich bin nicht mehr ganz bei Sinnen, ganz eindeutig. Das Gefühl, von so vielen Augen beobachtet zu werden, macht mich ziemlich unruhig, obwohl ich es leider zur Genüge kenne. Ich hasse es trotzdem. Kurz schließe ich die Augen und versuche, die Anspannung in meinem Körper loszuwerden. Doch es funktioniert einfach nicht. Hinter mir öffnet sich die Tür und wieder stehen sie hinter mir. Eigentlich sollte ich Angst haben, von einem Haufen Typen mit einer so starken Präsenz verfolgt zu werden, doch ich bin eher genervt.
» Ihr erinnert mich an Hunde, die hechelnd ihrem Herrchen hinterherrennen. Nur tut mir leid Jungs, da bin ich der falsche Ansprechpartner « spreche ich aus, ohne meine Augen zu öffnen oder den Kopf zu drehen.
» Wirklich guter Witz « murmelt eine der Stimmen hinter mir und ich erkenne sie als die von Rin.» Was ist mit dir passiert? « fragt plötzlich Levi und die Dringlichkeit in seiner Stimme lässt mich zusammenzucken. Ruckartig drehe ich meinen Kopf zu ihm und starre ihn an. Mein Blick schweift zum nächsten Typ, bis er wieder bei Koray hängen bleibt. Ich weiß nicht, wo es herkommt, aber in meinem Inneren fängt eine brodelnde Wut an zu kochen. Mein ganzer Körper fühlt sich zu heiß an und meine Hände zittern.
» Ihr habt absolut kein Recht, euch in mein Leben einzumischen « bringe ich langsam über meine Lippen, sonst würde ich wahrscheinlich schreien. Ich gehe auf ihn zu und mit lodernden Augen funkle ich ihn an.
» Du hast kein Recht auf eine Antwort. Ihr seid weder meine Freunde, noch sonst irgendetwas. Denkt ihr, nur weil ihr versucht nett zu mir zu sein, schütte ich euch direkt mein Herz aus? Für wie naiv haltet ihr mich? « knurre ich ihn an und stehe direkt vor Levi. Er schaut zu mir runter und seine Miene ist vollkommen undurchdringlich. Meine Wut schürt mich an und meine Hände legen sich auf seine Brust, um ihn wegzuschubsen. Doch bevor ich sie überhaupt ablegen kann, wehrt er sie mit einem Arm ab.
» Fass mich nicht an « sagt er beherrscht. Wir liefern uns ein Blickduell, bis Koray uns unterbricht.» Hör, mal wir wollten dir nur helfen « meint er und schiebt uns mit seinen Armen auseinander.
» Ich habe nicht um Hilfe gebeten « knurre ich zurück. Mein Unterbewusstsein traut dieser lächerlichen Aussage überhaupt nicht. Wieso sollten sie mir helfen? Ich bin eine Fremde. Sie spielen bloß ein Spiel mit mir und doch weiß ich nicht, wieso sie das tun. Mich verunsichert ihre Art und Weise mir überall und jederzeit aufzulauern. Sie können es einfach nicht ernst mit mir meinen. Die Schutzmauer um mich herum verstärkt sich Stück für Stück, sodass niemand es schaffen kann, mich zu verletzten. Ich will weder als psychischer noch physischer Punching Ball herhalten und für solche Typen wie die erst recht nicht.
» Ihr kennt mich doch überhaupt nicht! « fauche ich sie an, doch richte meinen Blick konkret auf ihn.
» Fahr die Krallen ein, Kitty. Wir beißen schon nicht « erwidert er lässig und ich schnaube erbost auf.
» Spar dir deine dämlichen Spitznamen! Ich weiß, dass ihr irgendwas von mir wollt und dann verschwindet, wenn ihr es habt « knurre ich gereizt.
» Vielleicht sind wir einfach deswegen hier, um dich besser kennenzulernen « erklingt eine beruhigende Stimme und alle Blicke ruhen auf dem Sprecher. In meinem Nacken bildet sich eine Gänsehaut. Mein Körper schreit mir förmlich zu, dass diese charismatischen Leute eindeutig eine Gefahr sind. Psychisch als auch physisch. Gerade weil sie so nett zu mir sind, ahne ich übles.» Was, verdammt, ist euer Problem?! Lasst mich in Ruhe! « Vielleicht sollte ich einen Gang runterschalten, denn wenn die Jungs ernst machen, bin ich sowas von am Arsch. Dann sind die anderen Probleme in deinem Leben wenigstens gelöst, murmelt meine sadistische Seite. Ja genau, weil ich dann kein Leben mehr habe!
» Ich glaube, das kommt nicht infrage, dich jetzt einfach in Ruhe zu lassen « meint Koray und ich würde ihm am liebsten an die Gurgel springen.
» Was muss ich tun? « frage ich geradeheraus.
» Wie meinst du das? « fragt Koray verdutzt zurück.
» Muss ich euch einen Kuchen backen, irgendeine dumme Mutprobe machen oder soll irgendjemand von euch mich rumbekommen, damit ihr das bekommt was ihr von mir wollt und aufhört mich zu belästigen? « ergänze ich und kurz liegen vier überraschte Augenpaare auf mir. Plötzlich ertönt schallendes Gelächter und Koray wuschelt mir durch die Haare.» Oh Mann, soll ich dir Freundschaft buchstabieren? « gluckst er durch sein unterdrücktes Lachen. Wütend starre ich ihn an und die anderen hören zum Glück auf mit lachen.
» Wenn ich sage, dass ihr mir fern bleiben sollt, meine ich: „Ihr sollt euch verpissen"! « brülle ich sie an. Mein Geduldsfaden ist endgültig gerissen. Sie treiben irgendein dummes Spiel mit mir und ich habe keinen Nerv für diesen ganzen Scheiß. Wie auf Kommando treten alle einen Schritt zurück und erstaunt blicke ich sie an. Jedoch entdecke ich auch in ihren Augen das Erstaunen, dass sie meinen Worten gefolgt sind.
» Hör zu, ich werde das nur einmal sagen und wenn du nicht darauf eingehst, ist das dein Problem und nicht meins. Bis zu dir nach Hause sind es ungefähr fünfzehn Kilometer und die Nächte hier sind kalt. Wenn du mit uns mitfahren möchtest, nehmen wir dich mit, aber wenn nicht, dann schau zu, wie du wieder alleine nach Hause kommen willst. Ich für meinen Teil brauche weder eine Gegenleistung noch irgendein geheuchelten Dank von dir « meint Levi und schaut mich durchdringend an. Mir fällt auf, dass er der einzige ist, der sich kein Stück bewegt hat.
Unberührt dreht er mir den Rücken zu und sieht Koray an, welcher nickt und ihm die Autoschlüssel zuwirft. Levi fängt sie lässig mit einer Hand auf und geht auf den Jeep zu. Er öffnet die Beifahrertür und schaut über seine Schulter. Sein intensiver Blick trifft auf meinen und ich beiße mir unentschlossen auf die Lippen. Noch ehe ich abwiegen kann, ob ich meinen Kopf durchsetzen will, bewegen sich meine Beine in Richtung des Jeeps. Sobald Levi bemerkt, dass ich zu ihm komme, geht er um den Wagen und setzt sich hinter das Steuer. Synchron schlagen wir unsere Tür zu und sofort dreht er den Schlüssel im Zündschloss.
» Wollen die anderen nicht mit? « frage ich verblüfft und schaue nach draußen, wo ich nach den anderen Jungs suche. Doch sie sind weg.
» Die haben noch was Wichtigeres vor. Oder brauchst du etwa eine Eskorte? « antwortet er knapp und ich presse meine Lippen fest aufeinander. So hatte ich mir das ehrlich gesagt nicht vorgestellt. Anscheinend teilt er nicht wie die anderen das Bedürfnis, so oft wie möglich in meiner Gegenwart zu sein. Warum also bringt gerade er mich nach Hause? Und warum nicht Koray? Weiß er sogar, wo ich wohne? Was verdammt, wollen sie bezwecken?
» Wenn du weiter so vor dich hingrübelst, dann zerbrichst du dir noch deinen Kopf « meint Levi nach einiger Zeit der Stille. Ich schaue auf und blicke zu ihm herüber, doch sein Blick ist konzentriert nach vorne gerichtet.
» Was kümmert es dich? « murmle ich und drehe mich zu meinem Fenster. Ich weiß nicht, wie weit es noch ist, aber ich hoffe, wir sind bald da. Daraufhin sagt er nichts mehr. Mich überfällt ein Gefühl des Unbehagens. In meinem Kopf dreht sich ein Karussell und meine Haut prickelt wie von eisigen Winden gestreichelt. Heute ist definitiv ein seltsamer Tag. Wir biegen in den Wald ein und der Jeep holpert über den unebenen Weg, bis er zum Stehen kommt. Ich schnalle meinen Gurt ab und öffne die Tür. Kurz bevor ich sie schließe, drehe ich mich zu Levi um.
» Danke « sage ich und meine es auch so. Dann schließe ich die Tür und laufe zum Haus. Ich blicke nicht zurück und weiß auch nicht, ob er mir vielleicht nachschaut. Ich höre nur einen brummenden Motor, welcher immer leiser wird.
Hello people!
Bin ich tatsächlich pünktlich? Ja, bin ich! *Applaus an dieser Stelle*
langsam lernt man die Charaktere ja immer besser kennen - wen mögt ihr denn ^^?
Peace out and good Vibes - Fearnofuture
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Just the moon, you and me
Werewolf» Ihr kennt mich doch überhaupt nicht! « fauche ich sie an, doch richte meinen Blick konkret auf ihn. » Fahr die Krallen ein, Kitty. Wir beißen schon nicht « erwidert er lässig und ich schnaube erbost auf. » Spar dir deine dämlichen Spitznamen! Ich...