E P I L O G

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fünf Monate später

» Du könntest ruhig ein fröhlicheres Gesicht machen. « Der verdrießliche Blick, den Levi mir auf meine Worte hin zuwirft, schreit förmlich vor grenzenloser Freude. Lachend stupse ich ihm meinem Ellbogen in die Seite.

» Ach komm schon. Es gibt Geschenke und alle sind heute für dich gekommen « versuche ich es erneut, was ihn nur säuerlich lächeln lässt.

» Du müsstest eigentlich wissen, dass ich mir daraus nicht viel mache « sagt Levi nüchtern.
» Und außerdem «, meint er und ein leichtes Lächeln breitet sich endlich auf seinen Lippen aus, » zählt für mich nur, dass du bei mir bist. «

Mein Herz macht einen Satz, als Levis Hände sich um meine Taille legen und mich näher zu ihm heranziehen. Levi ist kein Mann großer Worte und zeigt seine Gefühle meistens über kleine Gesten, deswegen überraschen mich seine Worte gleichermaßen wie sie mich überglücklich machen. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen, lege meine Arme um seinen Hals, um Levi einen kurzen Kuss zu geben, doch offensichtlich hat er andere Pläne. Levi schlingt seine Arme fester um mich und erwidert den Kuss sanft und bestimmt zugleich, dass es vielleicht ganz gut ist, dass er mich festhält. Mein Herz pocht wie wild und die Schmetterlinge in meinem Bauch schlagen Purzelbäume. Nur langsam lösen wir uns voneinander und ich sehe Levi an, dass es ihn einige Beherrschung kostet, mich nicht sofort wieder an sich zu ziehen. Wie gut, dass er da nicht allein ist.

Die knisternde Spannung zwischen uns löst sich augenblicklich auf, als sich Koray von hinten an Levi ranschleicht und ihm ein blaues Partyhütchen über den Kopf stülpt. Als ich genauer hinschaue, erkenne ich, dass in glitzernden Buchstaben die Wörter "Birthday Boy" geschrieben stehen. Es ist so albern und bildet einen extremen Kontrast zu Levis üblichem Auftreten, dass ich loskichern muss. Levi verdreht grinsend seine Augen und drückt mir einen letzten, schnellen Kuss auf die Lippen, bevor er sich zu Koray umdreht. Hinter seinem Rücken strecke ich Koray einen nach oben gereckten Daumen zu, was dieser mit einem Zwinkern erwidert.

» Bevor du fragst: ja, dieser Partyhut ist essentiell für diese Feier « ergreift Koray als Erster das Wort.
» Ich habe doch sowieso keine Wahl. Widerstand ist bei euch zwecklos « Anklagend zeigt Levi mit seinem Zeigefinger auf uns beide, jedoch mildert sein Lächeln die Ernsthaftigkeit seiner Worte.

» Ganz genau « antworten Koray und ich unisono und grinsen Levi freudig an. Seufzend zupft Levi an dem Gummiband, welches an dem Hütchen befestigt ist, nimmt es jedoch nicht ab. Ein Zeichen seines Kompromisses. Wahrscheinlich sieht die Sache anders aus, wenn er sich das nächste Mal im Spiegel sieht. Nicht, dass es ihm nicht stehen würde.
Koray legt jeweils einen Arm um Levi und mich, sodass er uns mitziehen kann.

» Nur weil ich eure übertrieben kindliche Freude nicht auch aufbringen kann, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht dankbar bin « verteidigt sich Levi, doch Koray wischt seine Aussage mit einer wedelnden Handbewegung beiseite. » Ja ja, schon klar «

» Vielleicht solltet ihr das nächste Mal im Mittelpunkt meines Geburtstages stehen. Ihr könnt das besser als ich « setzt Levi seinen Gedanken fort, als hätte Koray gar nichts gesagt.

» Komm schon Mann, Helen hat extra für dich gebacken. « Korays Zuspruch kennt anscheinend keine Grenzen.

» Na wenn das so ist « meint Levi, kann dabei jedoch nicht das erwartungsvolle Funkeln unterdrücken, welches in seine Augen tritt. Ganz kann er seine Vorfreude eben auch nicht verstecken.

Gemeinsam treten wir hinaus auf die Waldlichtung, welche der Ort für Feiern des Rudels jeglicher Art darstellt, ebenso wie das Spätsommerfest im letzten Jahr. Für Ende März ist es sogar schon relativ warm und die letzten Sonnenstrahlen erhellen die Lichtung zusätzlich zu dem Lagerfeuer und den Lichterketten, welche sich von Ast zu Ast schlängeln.

Just the moon, you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt