19 - Fußball, verletzte Gefühle und noch mehr

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Zu einem Stalagmit geworden, stehe ich wie festgefroren hier mitten auf dem Schulhof und sollte eigentlich meine fünfte Klasse beaufsichtigen, die Betonung liegt auf " sollte eigentliche" aber Sirius steht vor mir und zieht meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Noch ein Grund, warum ich ihn nicht hier in der Schule haben will, mir wird dann immer alles egal.

" Sirius - " beginne ich mit gesenkter Stimme, doch werde ich von Sirius unterbrochen, bevor ich meinen Satz beenden kann. " Nein Remus, du wirst damit jetzt nicht anfangen, nicht schon wieder", er schaut mich streng an " Ich. Habe. Gefühle. Für. Dich. und das nicht gerade schwach, du hast Gefühle mich und streit das nicht ab, also, wo ist das Problem?" Ich bin zu müde und kraftlos, um Sirius das noch einmal zu erklären, es gibt tausende Gründe warum wir nicht zusammen sein können, aber der Hauptgrund ist, dass ich mein Leben verlieren könnte, meinen Job und alles was dazu gehört. Wenn sich die Welt alleine um mich drehen würde, dann würde ich meinen Gefühlen nachgeben und wir würden zusammen sein können. Dann würde ich ihn nicht vermissen müssen, könnte ihn sehen, umarmen und auch küssen. Aber es geht einfach nicht anders. Ich will meinen Job nicht verlieren, ich will die Kinder nicht im Stich lassen. Viele der Kinder haben niemanden zuhause, auf den sie sich verlassen, weil ihre Eltern immer unterwegs sind, sie brauchen zumindest eine Konstante.

" So muss es aber nicht sein, wir können zusammen sein, glücklich sein, es muss doch keiner erfahren, zumindest solange bis sich alles geklärt hat, wir haben beide gemerkt, dass wir es nicht schaffen und voneinander fernzuhalten und wie schlecht es uns dann geh" Ich weiß, dass er nicht unrecht hat, aber es geht einfach nicht. "Können wir bitte ein anderes Mal darüber sprechen und nicht jetzt, eigentlich sollte ich nämlich arbeiten" "Dann reden wir, wenn du Feierabend hast" Er hat mich durchschaut, ich wollte ihn erstmal einfach nur loswerden, es geht mir besser, wenn er in meiner Nähe ist, aber für uns und besonders für Harry ist es besser, wenn wir uns voneinander Fernhalten. " Ich kann heute nicht, es liegt noch ein riesen Berg an Lernkontrollen und Klassenarbeiten auf meinen Tisch, die nur darauf warten kontrolliert zu werden und am Wochenende bin ich bei meinen Eltern, deswegen muss ich die unbedingt heute fertig bekommen"

Sein Blick verhärtet sich, seine Augen werden eiskalt und mir läuft ein eiskalten Schauer den Rücken hinab. So habe ich Sirius noch nie gesehen. Seine Stimme ist so schneidend scharf, dass sie ohne Probleme einen Diamanten - den härtesten Stoff der Erde- hätte zerschneiden können. " Sag doch einfach, dass ich mich verpissen soll"

Ohne auf eine Erklärung meinerseits zu warten, dreht er sich um und geht in großen und selbstbewussten Stimmen vom Schulhof. Ich sehe ihm hinterher und kann mir jetzt besonders gut vorstellen, wie er als Staranwalt durch das Gericht läuft und einen Fall nach dem anderen gewinnt. Mein Herz schlägt schnell und kräftig in meiner Brust, ich fasse mir an mein Handgelenk, spüre meinen Puls, der viel zu schnell ist. Sirius ist aus dem Schultor draußen, wirft mir nicht einen Blick zu. Es kommt mir so vor, als würde er mir absichtlich den Rücken zu drehen, auf sein Handy schauen und dann seinen Motorradhelm aufsetzen, er macht das Visier runter, schließt den Reißverschluss der Jacke und setzt sich auf sein Motorrad. In wenigen Sekunden ist er im vollen Londoner Stadtverkehr verschwunden.

𝕃𝕖𝕙𝕣𝕖𝕣 𝕜ü𝕤𝕤𝕥 𝕞𝕒𝕟 𝕟𝕚𝕔𝕙𝕥| 𝕎𝕠𝕝𝕗𝕤𝕥𝕒𝕣| ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt