51- müde

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Noch nie ist es mir so schwer gefallen, mich auf die Straße zu konzentrieren, die Straßenschilder zeigen mir, dass wir gleich im Krankenhaus angekommen sind. Harry habe ich zuhause gelassen. Remus lehnt erschöpft an der Scheibe, er wird von Sekunde zu Sekunde immer blasser und ich habe das Gefühl, dass sein Fieber auch immer weiter steigt. Ein weiteres Stoppschild missachtet, biege ich ab, mich würde es nicht überraschen, wenn ich einen weiteren Strafzettel bekommen würde, die beim Straßenverkehrsamt kennen mich , als mir lieb ist.

" Kannst du die Heizung höher drehen?", fragt er mich mit schwacher Stimme, die ich fast durch das Brummen des Autos nicht höre. Selbst mit seinen hundert Schichten Kleidung, die ihn wie einen Schneemann aussehen lässt, ich stelle die Heizung so hoch es geht, Augenblicklich fange ich an zu schwitzen, das ist aber nebensächlich. Solange es Remus gut geht, geht es mir auch gut.

Sein Zittern nimmt langsam ab, seine Augen fallen zu und seine Atmung wird ruhiger und etwas regelmäßiger. Ich bete zu jeden mir bekannten Gott, dass es nichts schlimmes ist und Remus bald wieder gesund wird, am besten wäre es sogar, wenn ich ihn gleich heute wieder mit mir mitnehmen darf. Ich fahre in die Parklücke, stelle den Motor ab. "Remus, schatz, wir sind da" ich rüttle ihn leicht an der Schulter, damit er aufwacht, schwerfällig öffnet er seine Augen und schnallt sich mit langsamen und unkoordinierten Bewegungen ab, ihn stützend betreten wir die Notaufnahme.

Seit bestimmt drei Stunden sitzen wir auf den unbequemen Stühlen, Remus hat die Augen wieder geschlossen, er hat seinen Kopf gegen die Wand gelehnt und atmet langsam. Neben Remus sitzen noch zwei andere Personen, eine davon ist kurz nach uns gekommen, die andere saß schon als wir gekommen sind. " Ich bin gleich wieder da", kurz drücke ich seine Hand, um ihn etwas Mut zu machen und mache mich auf die Suche nach der Toilette. Auf dem Rückweg sehe ich einen Mann, der diese typische Krankenhaus-Kleidung an hat, er schiebt einen leeren Rollstuhl vor sich her und sieht so aus, als würde er gleich im Stehen einschlafen. "Entschuldigen Sie", spreche ich ihn an und erkenne erst es sich um einen Arzt handelt, auf seinen Namensschild steht " Dr. H. Harper, Assistenzarzt, Virologie" "Ja?", er schaut nicht mich an, sondern an mir vorbei an einer geschlossenen Tür, an der " bereitschaftszimmer" steht. "Meinem Freund geht es wirklich nicht gut, er hat probleme mit dem Herzen, einer muss da mal bitte schauen" +

" Wo ist er denn?" Ich bringe ihn zu Remus, der sich keinen Millimeter bewegt hat, er ist in seiner Kleidung verschwunden. " Mein Name ist Dr. Harper, ich kümmere mich um sie." Gemeinsam hieven wir ihn in den Rollstuhl, Remus ist schwerer als er aussieht. Ich lasse Remus nicht alleine, ich bleibe an seiner Seite, sehe zu, wie man seinen Blutdruck misst, seinen Sauerstoffgehalt im Blut misst, einen Zugang legt und Blut abnimmt.

Wir warten nun auf die Ergebnisse, Remus ist durch die Infusion etwas fitter, aber man sieht ihm die Erschöpfung noch an. Ab und an kommt jemand in den Raum, schaut nach Remus und nimmt noch ein paar Werte, jeder dieser Ärzte und Pfleger sieht so unfassbar müde aus.

𝕃𝕖𝕙𝕣𝕖𝕣 𝕜ü𝕤𝕤𝕥 𝕞𝕒𝕟 𝕟𝕚𝕔𝕙𝕥| 𝕎𝕠𝕝𝕗𝕤𝕥𝕒𝕣| ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt