41 - doofe Gene

299 23 0
                                    

Ich werde von einem Kitzeln an meiner Wange wach, langsam öffne ich meine Augen und sehe eine lange gelockte schwarze Haarsträhne nah an meinen Gesicht, die mich also gekitzelt haben. Ein Paar lange und starke Arme sind um meinen Körper gewickelt, Sirius drückt mich so fest an seinen Körper, als hätte er Angst, dass ich mich mitten in der Nacht in Luft auflösen würde.

Unser Gespräch kommt mir wieder in den Sinn, auf der einen Seite bin ich natürlich erleichtert, dass Sirius nun die gesamte Wahrheit weiß, aber auf der anderen Seite habe ich Angst, dass er mich nun mit anderen Augen sieht. Gestern sagte er noch, dass ihm das alles egal sei, aber er kann seine Meinung jederzeit noch ändern. Und genau das macht mir Angst.

Sirius wäre nicht die erste Person, die wegen meiner Krankengeschichte abgeschreckt ist, deswegen habe ich ja auch nie etwas gesagt. Die Angst ist immer viel zu groß gewesen, dass ich abgelehnt werde. Einmal mehr wird mir nämlich klar, dass ich wirklich in Sirius verliebt bin und ich mir nicht vorstellen kann, jemals von ihm getrennt zu sein. "Warum bist du schon wach?" , fragt mich die raue Morgenstimme von Sirius, sofort bin ich wieder positiver. Seine Stimme lässt mich positiver denken. Ich zucke mit den Schultern " Mein Schlafrhythmus ist eben sehr zuverlässig, auch wenn ich erst spät ins Bett gehe", antworte ich ihm und löse mich leicht aus seiner Umklammerung und suche nach etwas zum Umziehen. "Bleib doch noch ein wenig liegen", schlägt er die Decke zurück und klopft auf die Matratze neben sich.

Ich schaue einfach nur auf das Stück Matratze " Komm schon Remus, nur Fünf minuten" für einen Moment will ich nachgeben, aber dann fällt mein Blick auf die Uhr und ich denke an meine Medikamente, die ich nehmen muss, damit mein Herz nicht wieder den Geist aufgibt. Wie mein erstes. "Es geht nicht, Harry muss doch in die Schule" Ich verschwinde schnell im Bad, nehme meine tausende Medikamente, darunter sind drei Immunsuppressiva und springe dann kurz unter die Dusche. Nur wenige Minuten später stehe ich in der Küche um Frühstück zu machen und Harry zu wecken, damit er nicht zu spät in die Schule kommt.

Harry und Sirius sitzen am Tisch, Sirius mit einer Tasse Kaffee und Harry mit einer großen Schüssel Cornflakes, es sieht so normal und abnormal gleichzeitig aus. "Der Gerichtstermin ist festgelegt" Sirius und Harry sehen beide zu mir auf, den Rest der Briefe lege ich auf den Tisch. "Echt? Sonst geht es nicht so schnell" Unrecht hat er nicht, auf den meisten Ämtern braucht alles einfach ein wenig länger, mein Personalausweis hat fast neun Wochen gebraucht und ich kann mir vorstellen, dass es im Gericht nicht viel anders abläuft. " Wann ist er denn?" Harry zappelt nervös herum. " Am ersten Tag der Weihnachtsferien, also dieses Jahr noch" "So früh?"

Erstaunt steht Sirius plötzlich neben mir und schaut das Schreiben " Das ist ja nächste Woche Montag" stellt er erstaunt fest " Wenn wir Glück haben, dann nimmt das alles bald ein Ende"

" Ich kann es kaum erwarten, wenn es mir nicht selbst passiert ist, würde ich nicht glauben, was in den den letzten Monaten passiert ist" Sirius stimmt mir nickend zu und ich denke, dass sich Harry am meisten freuen wird. Ihn hat die ganze Sache am meisten mitgenommen, mehr als ich dachte. Ich habe versucht, ihn so gut es geht aus den ganzen Sachen rauszuhalten, aber Kinder bekommen viel mehr mit als man denkt.

" Darf ich dann wieder bei Sirius leben?" Mit seinen großen, unschuldigen Augen sieht er mich hoffnungsvoll an, wie kann man denn da nein sagen? Ich will ihm aber auch keine falschen Hoffnungen machen " Wenn alles so läuft, wie wir es wollen, dann ja" Keiner weiß, was die Dursleys geplant haben, aber ich denke nicht, das sie so schnell einlenken werden und sehen, dass Harrys Leben hier in London ist. Mr. Dursley hat beim letzten Gespräch sehr klar und deutlich gesagt, was er von Sirius hält und wie er und seine Frau dazu stehen, das Harry lieber bei Sirius leben möchte.

" Du musst dich jetzt wirklich für die Schule fertig machen, sonst kommst du zu spät" murrend geht Harry aus dem Wohnzimmer, bringt seine Cornflakes Schüssel zurück in die Küche und geht in sein Zimmer. Kaum hat er die Tür geschlossen, schaut Sirius zu mir aus " Können wir später nochmal über gestern sprechen? Ich habe das ganze noch nicht so richtig verstanden" Ich schlucke " klar" Ich fange an den rest des Tisches abräumen " Das muss alles ziemlich verwirrend für dich gewesen sein" Sirius hält mich kurz am Arm zurück und schaut mich liebevoll an, trotzdem bekomme ich dieses schlechte Gefühl in der Magengegend nicht weg. Schneeregen, der innerhalb weniger Sekunden braun ist. Harry geht pünktlich aus dem Haus.

Sirius und ich sitzen nebeneinander auf der Couch, ich warte darauf, dass er seine erste Frage stellt, aber schaut einfach nur in meine Richtung, ich bin mir nicht einmal sicher, ob er mich ansieht. "Du weißt schon, dass ich keine Gedanken lesen kann, oder?" "Ich weiß eindach nich womit ich anfange soll" er fährt sich durch die Haare, eine seiner Strähnen löst sich aus dem Zopf und fällt ihm ins Gesicht, Sirius schiebt sie mit nachdenklich hinter sein Ohr. "Bist du noch krank?" War ja klar, dass er gleich mit der kompliziersten Frage kommt. " Weißt du, auf diese Frage kann ich nicht mit ja oder nein antworten" Er schaut mich verwirrt an " Auf kurz oder lang werden meine Organe versagen, weil mein Körper gegen sich selbst einen Kampf führt, kein Arzt auf derWelt kann was dagegen machen, es gibt auch keine wirkliche Ursache, ich habe einfach eine Gen mutation, die das auslöst, deswegen werde ich immer auf irgendeine Art und weise Krank sein, aber solange ich mich nicht krank fühle, bin ich in meinen Augen gesund"

Es ist nicht einfach sich einzugestehen das ich sterben werde, ich weiß, dass jeder Mensch sterben wird, aber ich werde früher als alle anderen Sterben, wie viel früher weiß niemand und ich will es auch nicht wissen. " Was genau bedeutet das?"

" Das bedeutet, dass ich keine Krankheit habe, gegen die es richtige Medikamente gibt, mein Körper zerstört sich nach und nach selbst. 

𝕃𝕖𝕙𝕣𝕖𝕣 𝕜ü𝕤𝕤𝕥 𝕞𝕒𝕟 𝕟𝕚𝕔𝕙𝕥| 𝕎𝕠𝕝𝕗𝕤𝕥𝕒𝕣| ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt