33 - packen, reden und essen

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Warum fällt es mir so schwer, Harrys Sachen zusammen zu packen? Ich weiß, dass es Harry bei Remus gut gehen wird, er ist der einzige Mensch, dem ich Harry anvertrauen würde, alleine schon, dass sich Remus gegen die Auflegen lehnt und mich Harry immer sehen lässt, wenn ich es will. Seit Stunden sitze ich in seinem Zimmer auf dem Boden und versuche einen Koffer für ihn zu packen, aber ich kann mich nicht entscheiden, ob ich ihm den roten oder schwarzen Schlafanzug einpacken soll oder vielleicht beide? Soll ich seine Schwimmsachen einpacken, oder will er erstmal nicht mehr schwimmen gehen? Unentschlossen lege ich seine Schuluniformen in den Koffer, jeden Tag eine.

" Hi, Remus" Remus hat eine Schürze umgebunden und hält etwas in der Hand, das ich erst beim zweiten Blick als Kochlöffel erkennen kann. "Hey, komm rein" er lässt die Tür offen stehen und geht wieder in die Küche, ich stelle den Koffer im Flur ab und folge ihm. " Riecht gut", kommentiere ich und schaue dem Mann, der ein gutes Stück größer ist als ich, über die Schulter. Warum muss er auch unbedingt größer sein als ich? Ich wäre gerne größer, besonders wäre ich gerne größer als Remus, nicht viel, nur ein paar Zentimeter " Willst du mal das Zimmer sehen? Die Möbel sind fast fertig aufgebaut" "Klar doch" Alleine der Fakt, dass Remus ein Zimmer vollkommen neu eingerichtet hat, macht mich sicher, dass es Harry nicht schlecht gehen wird. Eher im Gegenteil sogar. Remus packt den Deckel auf den Topf unf nimmt mich an die Hand, seine Hand ist so schön warm, aber meine ist größer.

" Warum lachst du?" "Meine Hand ist größer als deine" Remus schaut auf unsere verschränkte Hände " dafür bin ich größer als du" er ist wirklich fies. " Warum schaust du so fies, Mr. Kupin ist doch ganz offensichtlich größer als du, mindestens fünf zentimeter" Unschuldig sieht Harry mich an, ich kann nicht anders als zu kichern, er versteht glaub ich nicht, was Remus und ich gerade genau meinen, besonders, weil Remus in der Beziehung keine Fünf Zentimeter größer ist, sondern zwei Zentimeter. Es ist aber total niedlich, wie unschuldig Harrys denken noch ist. Es dauert nicht mehr lange, dann wird er zu einem pubertierenden Teenager, der alles zweideutig sehen wird.

" Da hast du natürlich recht, übrigens kannst du ruhig Remus sagen, solange wir nicht in der Schule sind, die anderen sollen nicht denken, dass ich dich bevorzugen würde." Er zwinkert ihm einmal zu und Harry grinst bis über beide Ohren. Von einem Lehrer, dem "Du" angeboten wird, ist das Non plus Ultra. "Geh du doch schon mal deine Sachen aus dem Flur holen und auspacken, ich rufe dich, wenn das Essen fertig ist", schlägt Remus vor, ich bekomme das Gefühl, dass er mit dem ganzen besser klarkommt als ich es tue, oder es besser verstecken kann. Aber er macht definitiv das Beste aus der Situation. "Okay, mach ich" Harry lässt die Zimmertür einen Spalt offen und wir nutzen die Zeit für den Informationsaustausch.

" Also, montags, donnerstags und freitags hat Harry schwimmen" ich schiebe ihn die Nummer des Trainiers zu " das ist seine Nummer, ich werde ihm sagen, dass du ihn bringst und wieder abholst" Remus nickt und schreibt sich die Termine in seinen eh schon vollen Kalender. Der häufigste Termin ist einfach ein grüner Punkt und eine Uhrzeit, manchmal steht noch eine adresse dabei, aber keine genaue Bezeichnung, was es für ein Termin ist. "Das ist die Nummer und Adresse seiner Psychologin, für den Fall der Fälle, ihr werde ich auch bescheid geben" Ein wenig erschrocken sieht er mich an " Psychologen?" Ich nicke und versuche, alles aufzuschreiben. " Ja, er hat schlimme Albträume, er will dann gar nicht mehr schlafen, es ist besse geworden, aber immer wenn er wieder so eine Phase hat gehe ich mit ihm dahin, ihm hilft das wirklich sehr gut, ihm reicht es schon mit einer Person zu reden, die nicht so richtig an seinem Leben beteiligt ist"

" Es ist so komisch zu wissen, heute Nacht nicht alleine zu sein", er scheint alles noch zu verarbeiten, ist aber keine Überraschung, ich würde auch etwas Zeit brauchen, um das zu verarbeiten. " Der Gedanke ist komisch zu wissen, dass ein kleiner Junge im Nebenzimmer schlafen wird" "Kann ich verstehen, am Anfang war es ähnlich, als Harry zu mir gekommen ist und ich habe keine Ahnung, wie ich einschlafen soll, wenn es heute Nacht viel zu leise in meiner Wohnung sein wird" "Alles ist einfach so komisch" Er spricht das aus, was ich denke " Du hast so Recht, in einer Sekunde entführe ich meinen Neffen und in der nächsten Wohnt mein Neffe vorübergehend bei meinen Freund" Remus lächelt leicht " Wir bekommen das hin, du wirst das komplette Sorgerecht wieder bekommen, da bin ich mir sicher" Remus ist der beste darin mir ein gutes Gefühl zu haben, in allen belangen. Ob nun Jugendfrei oder nicht. "Woran denkst du?" erschrocken sehe ich auf, waren seine Lippen vorhin auch schon so geschwollen oder hat er auf der Lippe rumgekaut? Sie machen den Eindruck, als wäre es erst wenige Sekunden her, seit dem ich ihn geküsst habe, dabei ist es schon Stunden her und ich habe ein unendlich großes Verlangen ihn zu küssen und mehr zu machen, sehr viel mehr zu machen. "Schau mich nocht so notgeil an" Remus geht an mir vorbei, in die Küche, er will mich ärgern, das weiß ich ganz genau.

Alleine seine Art zu gehen macht mich verrückt, ich will ihm Folgen, aber mache es nicht, schaue ihm noch etwas hinterher, er soll nicht das Gefühl bekommen, das alles was ich wollen würde mit ihm zu schlafen, ja, dass will ich auch, aber nicht nur. Auch wenn der Gedanke, ihn einfach in sein Schlafzimmer zu ziehen, die Tür abschließen - schließlich ist ein Kind abwesend - ihm alle Klamotten vom Leibe, Reißen und Remus so nah sein, wie es nur geht. Remus ist in allem, was er macht, sehr gut. Ich will ihn wieder spüren und wissen, dass Remus bei mir ist und keiner mir das wegnehmen kann. Der fantastische Sex ist nur ein Bonus. "Wie schaue ich denn?", rufe ich Remus hinterher, doch er antwortet mir nicht, wahrscheinlich mit Absicht.

Er steht vor einem offenen Schrank, streckt sich etwas, sein Pullover ist etwas zu kurz und entblößt durch das Strecken seinen flachen Bauch und seinen schönen Rücken. Ich fahre mit meinen Händen über seine nackte Taille, erschrocken und zuckt Remus zusammen. " Verdammt, erschreck mich nicht so und nimm deine Hände da weg, sie sind eiskalt" Schmollend nehme ich meine Hände von seiner weichen Haut. Er hat ein Nudelsieb in der Hand, mit dem er das Nudelwasser abgekippt und in den Topf mit Hackfleischsoße packt. "Kannst du mir mal den Käse aus dem Kühlschrank reichen?", bittet er mich, als sei es etwas ganz Normales, ich öffne den Kühlschrank und reiche ihm Käse.

Es fühlt sich fast so an, als wären wir eine kleine Familie. 

𝕃𝕖𝕙𝕣𝕖𝕣 𝕜ü𝕤𝕤𝕥 𝕞𝕒𝕟 𝕟𝕚𝕔𝕙𝕥| 𝕎𝕠𝕝𝕗𝕤𝕥𝕒𝕣| ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt