02 - morgendliche Stunden

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Das Licht der aufgehenden Sonne weckt mich. Die dunklen Vorhänge sind nicht ganz geschlossen und dadurch kann der Raum von hellem Licht erfüllt werden. Für einen kurzen Moment bin ich verwirrt, mein Bett hat eine andere Matratze, außerdem ist das Fenster in meinem Zimmer über meinem Bett und nicht das Gegenüber davon.

Meine Bettwäsche ist nicht schwarz, sondern Blau, mit schwarzen Punkten darauf.

Schlagartig kommen die Erinnerungen der letzten Nacht, vorsichtig und angsterfüllt hebe ich die Decke an, erleichtert Atme ich aus, ich bin nicht nackt. Er ist auch nicht Nackt. Also ist nichts passiert, glaube ich, hoffe ich.

Sirius bewegt sich, die Decke rutscht herunter und sein Oberkörper zum Vorschein. Jetzt sieht alles ganz anders aus, als gestern Nacht.

Seine Haut ist braun gebrannt, man sieht deutlich, dass er früher viel Sport getrieben hat, aber die viele Arbeit am Schreibtisch hat seinen Muskeln nicht sehr geschmeichelt.

Sein gesamter Oberkörper ist von schwarzen Tattoos übersät, ich fahre eins von den Texten Bildern mit den Fingern nach, es hebt sich ganz leicht von seiner Haut ab.

Mein Lieblingsbild ist das eines kleinen Hundes, es ist knapp über seinem Herzen, direkt darüber ist ein kleines Reh zu sehen.

Ich habe echt nicht gewusst, dass so attraktiv sein können. All die kleinen Bilder auf seiner Haut verschmelzen zu einem großen Bild, welches eine Geschichte erzählt, seine Geschichte. Man muss sie nur entschlüsseln können. Das ist nicht so einfach, wie man denkt. Um seine Geschichte zu entschlüsseln, muss man ihn kennen.

Für einen Moment dachte ich, er sei aufgewacht, er hat sich aber nur aus der Rückenlage in die Seitenlage bewegt, dabei einen Arm um mich gelegt und mich so eng an sich gezogen, das mein Kopf an seiner Brustlehnt. Sein Herz schlägt langsam und gleichmäßig. Es zieht mich in einen Strudel hinein, ich werde immer müder, falle gleich wieder in einen tiefen Schlaf. Obwohl meine Position nicht gerade bequem ist.

Ich bin größer als er, deswegen hängen meine Füße aus dem Bett heraus, meine Schultern sind ein wenig verspannt und mein Nacken überdehnt. Aber trotz allem fühle ich mich wohl und geborgen.

Aber das Klingeln eines Handys reißt mich aus dieser Geborgenheit.

" Sirius, dein Handy klingelt", flüstere ich und versuche ihn aus dem Schlaf zu holen, es ist nicht so einfach wie ich gedacht habe. Er hat einen tiefen Schlaf.

Er schreckt ein wenig auf, sieht mich entschuldigend an " Harry übernachtet bei einen Freund, ich muss erreichbar sein" Er steht auf, verfehlt die Tür und läuft volle kanne gegen den Türrahmen

Ich setze mich auf, greife nach meinem Hemd und meinem Sweatshirt, ziehe es wieder an und kurz darauf folgt auch meine Hose.

Ich schließe gerade den Knopf, da kommt Sirius wieder herein, er sieht aus wie ein geschlagener Hund.

Passt ja zu seinem Tattoo. Schmunzelnd sehe ich auf meine Füße, sie sind ganz blau. Kein gutes Zeichen.

" Eigentlich wollte ich noch mit dir Frühstücken, meine Pancakes sind göttlich. Aber Harry geht es nicht sonderlich gut. Ich muss ihn anholen"

" Er wäre bestimmt nicht begeistert, wenn er einen fremden Mann in seiner Wohnung finden würde" ', behaupte ich verständnisvoll und suche noch schnell meine Socken. Dabei sehe ich ihn dabei zu, wie er sich in Lichtgeschwindigkeit fertig macht, sich einen ausgewaschenen Pulli überzieht, eine löchrige Jeans und eine Mütze über seine ungekämmten Haare zieht.

" Wahrscheinlich schon, er ist erst elf Jahre alt und ich kann schlecht einschätzen, wie gut er das alles versteht. Aber wir werden das alles nachholen. Versprochen"

𝕃𝕖𝕙𝕣𝕖𝕣 𝕜ü𝕤𝕤𝕥 𝕞𝕒𝕟 𝕟𝕚𝕔𝕙𝕥| 𝕎𝕠𝕝𝕗𝕤𝕥𝕒𝕣| ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt