"Was zum Teufel laberst du?" fragte meine beste Freundin verwirrt und schaute in meine Richtung, während ich misstrauisch auf das Display starrte und meine Augen den Schatten hinter uns fixierten. Rasch nahm ich Diamond ihr Smartphone ab und zoomte auf die Frau. Anschließend drückte ich es Diamond in die Hand.
Nachdem sie endlich ihren Blick von mir abwand und ebenfalls auf ihr Smartphone schaute, zog sie ihre Augenbrauen zusammen und legte ihre Hand auf ihrem Kinn.
"Wer ist das?"
Ich zuckte mit meinen Schultern. "Was weiß ich." antwortete ich.
"Perrie, vermutlich hat sie uns nur angeschaut, weil wir wie dumme Menschen aussahen." teilte mir Diamond zu. Sie legte ihr Handy beiseite und legte sich auf ihren Rücken. Schnell schüttelte ich meinen Kopf und beugte mich über sie.
"Sie beobachtet mich schon seit gestern! Weißt du wie unheimlich das ist?" Daraufhin verdrehte Diamond nur ihre Augen und zerrte mich zu Boden.
"Perrie! Jetzt hör doch auf so ein Drama zu machen. Die Frau wird dich schon nicht umbringen." brummte sie. "Und jetzt lass uns einfach ausruhen."
Ich kniff meine Augen zusammen und funkelte meine braunhaarige Freundin böse an. Wenn ich tot im Bett liege, ist es ihre Schuld, dachte ich. Anschließend setzte ich mich auf meine Knie und holte aus dem braunen Korb ein paar Kekse hervor.
"Sind das Hasch-Kekse?"
"Was! Traust du mir ernsthaft so etwas zu?" schrie sie entsetzt und stand plötzlich aufrecht neben mir. Ich nahm mir einen Keks in die Hand und führte ihn in meinem Mund ein. Dabei schaute ich zu Diamond auf und grinste nickend.
"Dir traue ich alles zu." kicherte ich. Daraufhin holte Diamond mit ihren Knie aus und schlug mir leicht gegen die Schulter, sodass ich umkippte und mich verschluckte. Ich ersticke! Schnell beugte sich Diamond zu mir und schlug mir amüsiert auf den Rücken, was mein Husten nur noch verschlimmerte.
Als ich mich auch endlich mit einem rotangelaufenen Kopf beruhigt und meine Tränen weggewischt hatte, aß ich einen weiteren Keks, bevor ich mich neben Diamond auf den Rücken legte. Ich verschränkte meine Hand mit ihre und genoss die lauwarmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut.
"Danke, dass du extra für mich nach England geflogen bist. Das werde ich dir niemals vergessen." bedankte ich mich und schloss meine Augen. Von Diamond kam keiner Antwort, sondern nur ein lautes Gähnen. Schweigend lagen wir auf der Decke und genossen das Wetter, bis Diamond die Stille unterbrach.
"Perrie?"
"Hm?"
"Sind deine Eltern getrennt oder nicht? Du meintest mal, dass sie es seien, aber irgendwie machen sie nicht den Anschein. als wären sie es." fragte Diamond unsicher. Sofort öffnete ich meine Augen und setzte mich aufrecht hin.
"Stimmt!" stellte ich fest und überlegte. Bevor ich von Zuhause ausgezogen war, lebten meine Eltern getrennt und das ist mittlerweile schon ein paar Jahre her. Haben die Beiden etwa ein Liebescomeback und mir davon nichts erzählt?
"Na du bist aber eine tolle Tochter." kicherte daraufhin Diamond, wofür sie keine drei Sekunden später einen bösen Blick von mir erntete. Anschließend streckte ich mich gähnend und schaute mich auf der Wiese um. Eltern spielten mit ihren kleinen, kranken Kindern und lachten. Omas und Opas saßen auf Bänken und beobachteten ihre Mitmenschen. Wahrscheinlich unterhielten sie sich darüber, ob die Kinder auch genug zu essen bekommen würden, aufgrund ihrer schmalen und dünnen Statur. Doch ich denke eher, dass es daran liegt, dass sie krank sind.
Und natürlich erkannte ich von weitem, meine neue beste Freundin. Ich kniff meine Augen zusammen und musterte sie misstrauisch. Sie saß neben einem älteren Paar auf einer Holzbank und versteckte ihren Kopf hinter einer Zeitung, die sie in ihren Händen hielt. Anschließend schob sie die Zeitung etwas weiter nach unten und schaute in meine Richtig, doch als sie bemerkte, dass mein Blick auf ihren Körper lag, schaute sie sofort weg und ging fort, ohne die Zeitung mitzunehmen.
"Die Frau macht mir Angst." flüsterte ich. Warum flüsterte ich eigentlich? "Nachdem ihre Tarnung aufgeflogen war, hatte sie sofort die Flucht ergriffen. Das ist doch echt komisch, gib's zu."
Diamond stöhnte genervt auf und schlug ihre Hand gegen ihre Stirn.
"Geh doch zu ihr und frag sie, was dieses Versteckspiel soll oder du-"
"Sehe ich so aus als wäre ich dumm? Ich gehe doch nicht zu der und unterhalte mich mit ihr. Sie ist ein verdammter Stalker." unterbrach ich sie. Nach einer kurzen Diskussion entschieden wir uns schließlich, den restlichen Tag auf der Wiese zu liegen und nichts zu tun.
"Wollen wir zurück in dein Zimmer? Es ist gleich Essenszeit." schlug Diamond vor, nachdem ich die Wette gewonnen hatte, wer am schnellsten drei Kekse aufessen kann. Natürlich wollte sie sofort vom Thema ablenken. Was für eine schlechte Verliererin.
Ich stimmte ihr stumm zu und gemeinsam räumten wir unseren Müll auf. Schließlich gingen wir sehr langsam in mein Zimmer zurück, wo ich sofort auf die Toilette ging und ein kurzes Geschäft erledigte.
Als ich aus der Toilette kam, war Diamond nicht mehr alleine im Zimmer. Eine Krankenschwester und meine Eltern waren bei ihr. Sofort informierte sich die Krankenschwester über meinen Gesundheitszustand und was ich heute Abend essen möchte. Genervt beantwortete ich ihre Fragen und hoffte innerlich, dass sie endlich verschwand. Ruhig bleiben, Perrie.
Warum müssen Ärzte einen immer wie Psychopathen behandeln?
"..übrigens hat eine Person einen Brief für Sie abgegeben. Sie meinte, dass es sehr wichtig sei und ich Ihnen diesen Brief sofort überreichen sollte, doch leider wusste ich nicht wo Sie sich befinden. Ich hoffe, ich überreiche ihn nicht zu spät!" teilte mir die Krankenschwester mit und drückte mir einen weißen und kleinen Brief in die Hand. Verwirrt nickte ich nur und wartete, bis sie verschwand.
Anschließend schaute ich zu Diamond und meinen Eltern, die mich neugierig musterten. Was geht hier vor sich?
"Wie wäre es wenn du endlich diesen Brief öffnest?" sagte mein Vater mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Ich nickte nur und öffnete ihn unsicher.
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AUTISM | Zerrie
Fanfiction❞Always - Unique - Totally - Interesting - Sometimes - Mysterious❞ Seit dem Besuch eines Kinderpsychologen vor zwanzig Jahren, lebt der 23-Jährige Zayn Malik mit der Erkenntnis, dass er an einer tief greifenden Entwicklungsstörung namens Autismus l...