Part 29

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Ängstlich spannte ich meinen Kiefer an und wieder normal zu atmen, doch die Angst misshandelt und missbraucht zu werden, war größer als alles andere. Der warme und nach Rauch riechende Atem des Mannes mir gegenüber prallte unregelmäßig auf mein Gesicht.

"Psshht." wiederholte er. Langsam lockerte er seinen Griff und legte seine Hände auf meine Taille ab. Erneute Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper und bei jeder weiteren Berührung, spannte sich mein Körper immer weiter an. Ich kniff meine Augen feste zusammen und biss auf meine Unterlippe, sodass ich bereits meinem eigenen Blut schmecken konnte. Schließlich spürte ich wie seine Fingerspitzen die Haut meines Buches trafen und langsam über das Unheil meines Stiefvaters strichen. Sie wanderten langsam zu dem Knopf meines Blazers und öffneten diesen rasch. Ich wimmere leise auf, während er meinen schwarzen Blazer Schritt für Schritt über meine Schulter streifte.

Ebenfalls flossen langsam vereinzelte Tränen meine Wangen hinunter und fielen wahrscheinlich auf den Boden.

"Bitt-, bitte vergewaltige mi-ch nicht." stotterte ich und gab einen lauten Seufzer von mir. Langsam traute ich mich wieder meine Augen zu öffnen. Auch wenn ich nichts erkennen konnte wusste ich anhand des Atems, der gegen mein Gesicht prallte, dass sein Gesicht meinem sehr nahe war. Doch plötzlich spürte ich, wie sich sein Griff wieder verstärkte und ich langsam hochgehoben wurde. Doch anstatt irgendetwas schlimmes passierte, machte mein Körper mit etwas weichem Bekanntschaft. Es glich einem Körper und es war ein Körper.

"Psshhht." kam es erneut von dem Mann. Er drückte mein Kopf sanft gegen seine Wange und gab mir einen Kuss auf die Wange, die von seinen Bartstoppeln gepiekt wurde. In dem Moment wollte ich etwas erwidern, doch dazu kam es erst gar nicht als ich weitere Stimmen hörte.

"Wo ist sie hin?" knurrte ein Junge, dessen Stimme mir nur allzu bekannt vorkam. Luke.

"Keine Ahnung, man. Woher soll' ich das bitteschön wissen?" rief ein anderer Junge aufgebracht. Was wollten sie von mir?

"Wie kann man so blöd sein und sich so auffällig verhalten?" schrie Luke noch lauter und ein lauter Knall ertönte. Anscheint war wohl etwas auf den Boden gefallen und die Gasse, in der ich mich befand, wurde plötzlich erhellt. Wir befanden uns hinter einem Müllcontainer.

"Meinst du, sie ist in der Gasse?" Bei dieser Frage setzte regelmäßig mein Herz aus und der Griff des Mannes befestigte sich um meinen Körper. Die Fingernägel der Person bohren sich in meinen nackten Rücken. Am liebsten hätte ich schon einen lauten Schrei vor Schmerz von mir gegeben.

"Nein, Perrie würde sich niemals trauen im Dunkeln in eine Gasse zu latschen. Welches Mädchen würde das schon machen?" meldete sich Luke wieder zu Wort. Wahrscheinlich war es einer seiner Sklaven, allerdings fragte ich mich immer noch, warum sie unbedingt mich suchten.

"Jetzt lasst uns endlich zu Dean gehen. Die Party hat schon längst begonnen, vielleicht finden wir sie dort wieder." kam es plötzlich von einem Mädchen. Ihre Stimme klang nervös und verunsichert. Ich wusste, dass ich sie irgendwo her kannte, aber ich konnte sie keiner Person zuordnen. Weitere Personen stimmten ihr  zu und die Gasse wurde wieder dunkel. Während die Schritte sich immer weiter entfernten, lockerte sich ebenfalls der Griff und diesmal nutzte ich die Chance, riss mich von der Person los und schnappte meine Handtasche. Dort griff ich nach meinen Handy, öffnete die Kamera-App und leuchtete mit dem Blitzlicht auf die Person.

"Zayn?" fragte ich geschockt und starrte ihn entsetzt an.

"Zayn!" wiederholte ich. Ich öffnete erneut meine Augen und schaute ihn abwartend an, allerdings bekam ich keine Antwort und Zayn gab kein Lebenszeichen von sich, außer dass sein Brustkorb heftig auf und ab ging. Außerdem war sein lauter Atem deutlich zu hören. Zögernd ging ich auf ihn zu und kniete mich zu ihm. Sein Blick war emotionslos gegen die Wand am Ende der Gasse gerichtet und sein Mund war leicht geöffnet. Seine Hände waren zu einer Faust gebildet. Ich legte meine Hand auf seinen Brustkorb ab und kreiste beruhigend über ihn, doch das alles brachte nichts. Wenn jemand eine Panikattacke bekommen sollte, wäre ich das wohl, dachte ich mir und drückte Zayns Kopf sanft gegen meine Brust. Behutsam strich ich durch seine Haare und hinterließ einen sanften Kuss auf seine Stirn.

AUTISM | ZerrieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt