Part 20

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"U-und jetzt?" fragte mich Zayn, als wir in unserem Hochhaus angekommen waren und vor dem Treppenhaus standen. Das unter seiner Nase war bereits geronnen und seine Wangenknochen blau. Wenn ich daran denke, wie oft er sich in den letzten geprügelt hat, kann ich einfach nur den Kopf schütteln. Das muss doch weh tun!

"Eigentlich würde ich jetzt zu mir gehen, aber Luke weiß wo ich wohne und ich glaube, dass er den nächsten Zug nehmen wird. Ich möchte nicht wirklich alleine sein, wenn er kommt. Der dreht bestimmt durch." meinte ich und fuhr mir durch meine Haare.

"Kann ich mit zu dir?" fragte ich ihn leise. Er nickte zögernd, aber vorher hatten wir uns dazu entschieden, zu mir zu gehen, damit ich mir ein neues Oberteil anziehen konnte. Als wir in meiner und Diamonds Wohnung angekommen waren, teilte ich Zayn mit, dass er im Wohnzimmer warten soll, währenddessen ich mich umzog. Nachdem ich mir ein schwarzes Top ausgesucht hatte, öffnete ich den Reißverschluss meiner Jacke und legte sie sanft auf mein Bett.

Anschließend stellte ich mich kopfschüttelnd vor den Spiegel. Meine schöne Bluse, dachte ich traurig. Danach stellte ich mich vor meinem Bett, auf dem mein Top ruhte und wollte gerade meine Bluse ausziehen, als sich plötzlich eine Hand mit meine verschränkte und mich hinter sich herzog. Ich quietsche leise auf und war wenige Sekunden später in meinem eigenen Kleiderschrank. Ich schaute Zayn grimmig an und wollte ihn anschreien, doch Zayn  legte seine Hand auf meinen Mund und drückte meinen Kopf gegen seinen Körper. Was zum Teufel soll das werden?

"I-ich k-am gera-de von dem Badezimmer wieder, al-s irgendetwas ge-gen die Haust-ür einschlu-g." stotterte er ängstlich und drückte mich noch gegen ihm. Sein Herz geriet aus dem Rhythmus und sein Atem beschleunigt sich. Er bekam ja regelrecht Panik.

"P-perrie falls irgen-detwas passiert, wo-llte ich dir sage-" Er unterbrach seine Rede, als jemand plötzlich meine Schlafzimmertür einschlug. Das einzige was noch zu hören war, war  Zayn unregelmäßiger Atem, der immer schneller wurde und es hörte sich so an, als wenn Zayn keine Luft mehr bekommen würde. Seine Hand nahm ich von meinem Mund weg, damit ich ihn bis auf kleinste Detail analysieren konnte. Seine Augen waren feste aufeinander gepresst, sowieso seine Lippen. Wie er mit aller Kraft versuchte, seine Tränen zu unterdrücken, doch es flossen bereits Tränen seine Wangen hinunter. Warum?

"Sucht die komplette Wohnung. Sie müssen hier irgendwo sein!" ertönte plötzlich eine tiefe Stimme. Wenig später hörte ich, wie jemand meine Schubladen öffnete und rumwühlte. Warum? Was wollen diese Menschen hier? Hat Luke sie beauftragt? Werden sie uns umbringen? 

Da diese Person dabei sehr viel Lärm veranstaltete, nahm ich die Gelegenheit und versuchte Zayn zu beruhigen. "Es wird alles wieder gut." flüsterte ich. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und strich ihn beruhigend über den Rücken. Zayn legte anschließend auch seinen Kopf auf meiner Schulter, küsste sie kurz und schlang seine Arme um meinem Körper.

"I-ch hab-e Ang-st Perrie." hauchte er in mein Ohr und eine feuchte Flüssigkeit viel auf meinem Nacken.

"Sir, wir haben ein Problem." schrie plötzlich die erneute Stimme des Mannes. Ich versuchte sie irgendwo zuzuordnen, doch es kam mir einfach keine Person in den Kopf. "Die weitere Mitbewohnerin hat gerade das Hochhaus betreten. Wir müssen sofort verschwinden!" Der Mann brummte laut auf und schrie Sachen, die man nicht verschwand. Ein lauter Knall ertönte und danach wurde es still.

"Ich glaube, sie sind weg." flüsterte ich zu Zayn. Dieser nickte leicht und schluckte hörbar. Seine Augen waren immer noch zu und seine Hände lagen um meinen Körper. Dann entschieden wir uns, aus unser Versteck zu kriechen. Leise tapsten wir von meinem Schlafzimmer in das Wohnzimmer. Es sah alles relativ normal aus, außer das die  Haustür ein ausgewechselt werden muss. Immer noch frage ich mich, was für Menschen das waren und was sie von uns wollten. Gerade als ich mich zu Zayn drehte und etwas sagen wollte, kam mir eine Stimme zuvor und Zayn wurde von mir gerissen. Ich schrie laut auf und legte meine Hand auf meinem offenen Mund.

AUTISM | ZerrieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt