Part 21

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Ich wischte mir über meine schweißbedeckte Stirn und suchte meinen Hausschlüssel. Komm schon. Wo bist du verdammt? dachte ich verzweifelt und nahm mein komplettes Zimmer auseinander. In den Schubladen war nichts, auf und unter mein Bett war kein Schlüssel zu sehen, in meinen Schränken und sogar in meiner Tasche konnte ich ihn nicht finden. Kann ein Schlüssel Beine kriegen? Wahrscheinlich mag es nicht einmal mich. Wer mag mich schon? Panisch rannte ich aus meinem Zimmer und untersuchte jetzt das Wohnzimmer. Zwischen der Couch und dem Sessel war er nicht, unter den Kissen auch nicht. Der kann doch nicht einfach verschwinden!

Zu guter Letzt habe ich im Badezimmer und in der Küche gesucht, doch es gab einfach keine Spur. Er hat mich verlassen, obwohl ich mir zu hundert Prozent sicher war, dass ich ihn gestern Mittag -als ich nach Hause gekommen bin- noch in der Hand gehabt hatte. Sonst wäre ich wohl kaum in der Wohnung.

"Ich will doch nur zu Zayn." jammerte ich und stellte mich vor der Haustür. Ob ich ohne Schlüssel losgehen soll? Dumme Idee. Vor Wut und Trauer schlug ich mit voller Kraft gegen die Tür.

"Türchen es tut mir so leid." bitte ich um Verzeihung und gab ihr ein Küsschen. Warum lasse ich meine Wut an einer Tür aus? Sie kann doch am aller wenigsten dafür, aber wie bekloppt bin ich eigentlich, dass ich mit einer Tür rede? Ich drehe durch. Hilfe! Okay, ich gebe auf. Ich fuhr mit meiner Hand durch meine Haare und lehnte mich mit meinem Rücken gegen die Haustür. Wenn es morgen früh hell ist und ich nicht müde bin, werde ich bestimmt mehr erkennen und den Schlüssel finden. Doch ich möchte jetzt zu Zayn. Wer sagt mir, dass es im Gut geht? Keiner! Nicht einmal seine Handynummer besaß ich. Er ist vielleicht ein wenig geheimnisvoll und mysteriös, aber genau das finde ich an ihm anziehend. Vor allem seine unschuldige süße Art. Man könnte sagen, ich schwärme schon von Zayn. Am besten an ihm finde ich sein Lächeln, auch wenn er es unglaublich selten und kurz macht. Es ist atemberaubend schön. Mein Herzschlag beschleunigte sich etwas und ein Lächeln bildete sich auf meine Lippen. Perrie, du drehst gleich vollkommen durch, sagte ich zu mir selber und schlug meine Handfläche etwas zu Dolle gegen meine Stirn.

"Warum muss ich immer so dumm sein? Dumm, dummer, Perrie." murmelte ich genervt und wandte meinen Blick nach unten. Genau in diesem Moment erkannte ich aus meinem Augenwinkel etwas Silbern und Gold schimmern. Wie eine verrückte wandte ich meinen kompletten Kopf zu dem Ding, was ich die ganze Zeit gesucht habe. Ich quietschte laut auf vor Freude und nahm ihn in meine Hand. Wieso bin ich nicht gleich darauf gekommen, dass er noch in der Haustür steckt? Ich verstaute ihn in meine Manteltasche öffnete die Haustür und schloss sie anschließend wieder ab. Jetzt kann ich meinen eigentlichen Plan fortführen und dieser lautet Zayn aufspüren. Um diese Uhrzeit wird er sich wohl nirgends rumtreiben und schlafen, also rannte ich los, bis ich merkte das es unter meinen Füßen ganz schön kalt war. Ich habe ernsthaft vergessen meine Schuhe anzuziehen, aber noch einmal zurück gehen wollte ich nicht. Im Treppenhaus sprintete ich in das fünfte Stockwerk und machte mich auf dem Weg in dem dunklen Gang. Können diese scheiß Techniker nicht einmal dieses verdammte Licht reparieren, dachte ich genervt und zugleich ängstlich.

Als ich bei Zayns Tür angekommen war, schlug ich wie eine verrückte gegen sie und dachte nicht daran, dass ich auch klingeln könnte.

"Zayn mach bitte die Tür auf." schrie ich und schlug weiter gegen. Meine Hand bittet mich, aufzuhören, doch das werde ich erst tun, wenn Zayn die verdammte Tür aufmacht. Ich schrie wieder, als mich plötzlich eine tiefe Stimme unterbrach. Ich zuckte zusammen und spannte meinen kompletten Körper an.

"Sag mal, geht es Ihnen noch ganz gut? Sind Sie irgendwie gestört um diese Uhrzeit einen so lauten Krach zu machen? Ich habe einen kleinen Sohn der seinen Schlaf braucht, Sie respektloses Mädchen." Bla, bla, bla. Halt dein Mund und verpiss dich wieder in dein Loch, dachte ich und überlegte tatsächlich, ob ich so etwas sagen sollte, doch ich entschied mich um. Bevor ich loslegte, drehte ich mich wie ein Vampir zu ihm um.

AUTISM | ZerrieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt