Part 56

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Sofort erhob sich Zayn und rannte dem jüngeren Mädchen hinterher.

"Lügnerin!" rief er und als ich plötzlich einen lauten Knall hörte, flitzte ich aus seinem Zimmer und stolperte die Treppen hinunter, wo ich erneut auf Zayn und dem Mädchen traf. Lachend lag Zayn auf dem Boden und auf ihm das Mädchen, welches voller Freunde seine Haare verunstaltete und schmiegte sich schließlich an ihm. Ich spürte, wie sich mein Herzschlag verschnellert und ein merkwürdiges Gefühl sich in meinem Magen verbreitete. Es machte mich glücklich, Zayn glücklich zu sehen.

"Safaa, geh von deinem Bruder runter." rief Doniya lachend und verschwand anschließend wieder in der Küche, doch als Safaa erneut rief, dass Zayn und ich angeblich Sex hatten, blieb sie stehen und drehte sich erneut zu uns um. Ihr Blick landete auf meinem Körper, ehe sie zu Zayn schaute und ihren Kopf schüttelte. Schließlich erhob sich auch Zayn und stellte sich neben mich. Er verschränkte seine Hand mit meine und sofort bildete sich ein zufriedenes Lächeln auf meinen Lippen. Verträumt musterte ich die Hälfte seines Gesichts, ehe ich wieder zu Doniya und Safaa schaute.

"Safaa, die wundersch-öne Frau neben mir ist meine F-Freundin, Perrie. I-Ich mag sie sehr." kam es von Zayn etwas leiser und ich spürte, wie er unseren Händedruck verstärkte. Für einen kurzen Moment schaute mich Zayn schüchtern an, bis er sich wieder seiner Schwester widmete, die uns ausdruckslos musterte.

"Magst du sie mehr als mich?" fragte Safaa traurig. Ihre Unterlippe zog sie vor ihrer Unterlippe und beleidigt musterte sie Zayn.

"I-Ich hab euch alle glei-ch lieb." antwortete Zayn, löste seine Hand von meiner und umarmte seine Schwester. Von den nächsten Minuten bekam ich nicht wirklich viel mit, da mich Zayns Worte gefesselt hatten. Er bezeichnete mich als seine Freundin und sagte, dass er mich gern hat. Verträumt schaute ich zu Zayn, der inzwischen vor mir stand und mich schüchtern anlächelte.

"Ich bin also deine Freundin?" kam es plötzlich aus meinem Mund. Überrascht von meiner Frage, fuhr ich mir peinlich berührt durch die Haare und grinste.

"Ja." antwortete Zayn und legte seine Hände auf meinem Rücken. Ich stellte mich auf meine Zehenspitzen und platzierte meine Hände auf seinen Nacken, ehe sich Zayn zu mir beugte und seine Lippen auf meine legte. Ich schloss meine Augen und genoss den Kuss, während mein Brustkorb fast explodierte und sich mein ganzer Körper elektrisierte.

"Ich liebe dich." hauchte ich und verschränkte meine Hand erneut mit der von Zayn. Anschließend gingen wir zu dem Rest seiner Familie in die Küche, wo ich ebenfalls Zayns Vater, Yaser und seine jüngere Schwester, Waliyha kennenlernte.

Den restlichen Abend verbrachten wir gemeinsam auf der Couch und schauten eine lustige Komödie, die eigentlich überhaupt nicht lustig war. Eher so dumm, dass man es einfach lustig finden musste. Das ergab zwar kein Sinn, aber das war mir auch egal.


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Die restlichen zwei Tage, die ich bei Zayns Familie verbrachte zeigten mir, dass egal was passiert war, die Familie immer füreinander da war und das man sich gegenseitig liebte. Ich erinnere mich noch an Zayns Aussage, wo er meinte, dass seine Familie ihn hasst und nicht lieben würde. Es war die größte Lüge, die ich jemals gehört habe. Seine Familie liebte ihn und war endlos glücklich, ihn wieder bei sich zu haben. Und Zayn, dem ging es genauso. Die letzten Tage strahlte er bis zum geht nicht mehr und ließ seinen Gefühlen endlich mal freien Lauf. Doch trotz allem hatte er sich mir wieder entfernt.

Für einen Moment, kam es mir so vor, als wären wir in einer Beziehung und würde schon Ewigkeiten zusammen und immer noch auf Wolke Sieben sein, aber dann war er wieder zurückhaltend, emotionslos und ließ mich nicht an ihn ran. Ich wusste nicht voran ich bei Zayn war, allerdings dachte ich mir, dass er mich auf seine eigene Art und Weise liebte.


"Perrie!" hörte ich meine beste Freundin kreischen, nachdem ich meinen Koffer geschnappt hatte und den Flughafen verlassen habe. Wie einer verrückte kam sie auf mich zugerannt und zog mich in eine so starke Umarmung, dass ich kaum Luft bekam. Als sie dies zum Glück bemerkte, zog ich scharf die Luft an und lächelte sie an.

"Gott, habe ich meine kleine dumme Freundin vermisst." kicherte sie und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu der Bahnstation, wo wir zurück nach Hause fuhren. Die Bahnfahrt über, fragte Diamond mich, wie es mit Zayn läuft, wie seine Familie war und weitere solche Dinge, die ich mit ihr am liebsten erst nach meinem Mittagsschlaf besprechen wollte. Der Flug war anstrengt und unruhig, allerdings gab sie keine Ruhe und quetschte alles aus mir heraus.

"Und wo ist dein Lover jetzt?" fragte Diamond mich. Ich verdrehte meine Augen und schlug ihr genervt auf den Nacken.

"Er hat einen Flug der drei Tage später geht." meinte ich und schloss meine Augen. Die restliche Fahrt verbrachten wir schweigend, bis unsere Station aufgerufen wurde und wir schließlich aufstehen mussten.

Als wir auch endlich Zuhause angekommen waren, streckte ich mich und schmiss mich erst einmal auf die Couch, während Diamond versuchte uns Abendessen vorzubereiten.

"Habe ich mich eigentlich dafür bedankt, dass du Zayns Flugticket nach England bezahlt hattest?" fragte ich Diamond verschlafen und stellte den Fernseher an. Meine Freundin legte daraufhin den Kopf schräg und musterte mich verwirrt.

"Hä? Wie kommst du denn auf so einen Schwachsinn? Ich habe ihn gar nicht sein Flugticket gekauft..Wer erzählt dir denn so etwas?" antwortete sie mir und fing leise an zu lachen.

"Ach keine Ahnung, wahrscheinlich habe ich etwas falsch verstanden." log ich und zuckte mit den Schultern. Ich wusste, dass ich Zayn nicht falsch verstanden hatte. Ich wusste, dass er  mir meinte, das Diamond ihn sein Flugticket gekauft hatte, doch umso mehr fragte ich mich, warum Zayn mich angelogen hat.





AUTISM | ZerrieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt