Part 40

10.2K 898 187
                                    

"Du bist mein Sonnenschein und oft bist du der einzige Grund, warum ich noch hier bin. Perrie, du hast mein Leben komplett verändert." flüsterte Zayn. Ich blieb auf der Stelle stehen und schloss meine Augen. Mein Herz machte einen riesigen Sprung und geriet aus dem Rhythmus. Mein Körper elektrisierte sich, als seine Hand meine fand und mein Bauch fing an zu kribbeln. Ich bin sein Sonnenschein. Ich habe sein Leben verändert. Er hasst mich nicht. Er mag mich, wiederholten sich seine Worte in meinem Kopf.

Ein leiser heulender Seufzer entfloh aus meinem Mund und so schnell es ging, wischte ich mir meine Tränen weg.

"War-um weinst d-u?" fragte mich Zayn stotternd. Seine Stimme klang sanft und vorsichtig. Außerdem war ein Hauch von Traurigkeit zu hören. Ich zuckte nur mit den Schultern und schaute zu Boden. Er sollte nicht sehen dass ich weinte. Aber ich weinte nur, weil ich so sehr erleichtert war, dass Zayn mich nicht hasste. Zayn sagte zwar nicht, er würde mich lieben, aber die anderen Worte taten mir sehr gut. Kaum zu glauben das ich mich so sehr darüber freute.

"Was wür-de ein normaler Mensch je-tzt tun, dam-it du aufhörst zu wein-en?" kam es erneut von Zayn. Rasch drehte ich mich um und schüttelte schnell meinen Kopf. Ich legte meine Hände auf seinem Brustkorb ab.

"Du bist ein normaler Mensch. Zayn! Hör dir auf einzureden, dass du anders bist, nur weil du Autist bist. Im Gegenteil, dass macht dich besonders und einzigartig! Du bist ein wundervoller Mensch und ich bin mir sicher, dass deine Familie stolz auf dich wäre." sagte ich vorsichtig. Zayns Blick blieb starr auf meinem Körper hängen und ohne etwas zu sagen, entfernte er sich einen Schritt von mir. Bitte nicht. Meine Hände vielen zu Boden und flehend schaute ich in Zayns braune Augen. Sie strahlten nicht, aber sie waren auch nicht trüb oder glasig. Sie sahen einfach emotionslos aus.

"Pustest ic-, du jetzt endlich?" lenkte er vom Thema ab. Es beruhigte mich ein wenig, dass er nicht ausrastete oder irgendetwas anderes tat. Ich nickte und informierte Zayn, dass ich ein Kühlkissen holen werde, doch bevor ich das tat, rannte ich in mein Zimmer und schrieb Diamond eine Nachricht, dass Zayn hier sei und meinte, er würde mich mögen. Dann stampfte ich mit einem fetten Grinsen die Treppen nach unten und ging in die Küche, wo meine Mutter das Abendessen zubereitete.

"Hast du den Weihnachtsmann gesehen oder warum grinst du so?" fragte mich meine Mutter verwirrt. Ich öffnete die Kühlschranktür und zuckte nur mit den Schultern.

"Etwas besseres." kicherte ich leise. Meine Augen flohen durch den kleinen Kühlschrank und endlich fixierten sie das blaue Kühlkissen.

"Wozu brauchst du ein Kühl-"

"Was zum Teufel? Perrie, warum steht hier ein halbnackter Junge in meinem Wohnzimmer!" unterbrach mein Vater meine Mutter und schreite wie ein Verrückter durch die Wohnung. Ich schaute vorsichtig zu meiner Mutter, die mich verwirrt musterte und in das Wohnzimmer gehen wollte, doch ich kam ihr zuvor und musste leider feststellen, dass Zayn nur mit einem Handtuch, im Wohnzimmer stand. Neinneinneinneinnein!  Plötzlich gab auch meine Mutter einen entsetzen Schrei von sich und schließlich lagen alle Blicke auf meinem kleinen Körper. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und schaue nur auf den Boden. So habe ich mir ganz bestimmt nicht die erste Begegnung meiner Eltern und Zayn gewünscht.

"Wie zum Teufel kommt dieser Kerl in unsere Wohnung! Kannst du uns das mal erklären? Und wer ist das überhaupt?" fauchte mich mein  Vater an. Ehe ich etwas sagen konnte, kam mir Zayn zuvor, der wie ein kleines Kind auf mich zu rannte.

"Pusten!" rief er und blieb vor mir stehen. Er lächelte mich an und drückte mich vorsichtig zu meiner Rippe. Merkwürdige Worte die keinen Sinn ergaben, platzten aus mir heraus. Reiß dich zusammen, Perrie, ermahnte ich mich selber.

AUTISM | ZerrieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt