Geschockt ließ ich den Brief fallen und plötzlich überkam mich ein merkwürdiges Gefühl. Mir wurde schwindelig und schwarz vor Augen. Ich setzte mich auf den Boden und zog meine Knie zu meinem Körper. Ein lauter Schluchzer entfuhr mir und langsam tröpfelten meine Tränen die Wange hinunter und fielen auf den Boden. Ich zog meine Nase hoch und schüttelte unglaubwürdig den Kopf.
"Warum? Ich liebe dich doch." murmelte ich, als ich auf den Brief starrte und vergrub anschließend meine Hände in mein Gesicht. Nach allem was wir durchgemacht haben, kann er doch nicht einfach so aus meinem Leben verschwinden. Ohne ein tschüss. Er war einfach so weg.
Ich schrie laut auf und griff mir verzweifelt an meinen Kopf. Meine Augen öffnete ich weit, ehe ich erneut schrie und all meine Trauer und Wut aus mir lies.
"Ich hätte es wissen müssen. Wie naiv war ich eigentlich?"
"Perrie, was schreist- oh, süße, was ist denn los?" fragte Diamond mich besorgt und rannte auf mich zu. Ich ließ meinen Tränen freien laut und zog sie rasch in eine Umarmung.
"Zayn, er liebt mich." murmelte ich und schloss meine Augen. Der Schmerz in meinem Brustkorb wurde immer stärker und unerträglicher. Am liebsten wollte ich mein Leben ein Ende setzen, doch das werde ich nicht tun. Zayn würde es nicht wollen und kein Mann auf der Welt war es wert, sich für ihn umzubringen.
"Aber das ist doch gut. Ich meine ihr liebt-"
"Ließ das." unterbrach ich sie, hob den Brief auf und drückte ihr den Zettel in die Hand, nachdem wir uns gelöst hatten. Ich seufzte laut auf und schaute ein letztes Mal zu Diamond, die mich verwirrt musterte und anschließend nickte, bevor ich mein Kopf in meine Knie versteckte und meine Freundin den Brief laut vorließ.
Ich liebe dich auch, Zayn. Für immer.
Liebe Perrie,
ich habe diesen Brief schon vor einer langen Zeit geschrieben, doch ich wusste nie, wann es der richtige Zeitpunkt war, ihn dir unterzuschieben. Und nun, wie du siehst, habe ich den perfekten Zeitpunkt gefunden, obwohl es dafür nie einen perfekten Zeitpunkt gegeben hätte. Ich weiß nicht, ob du dich noch an unserer ersten Begegnung am Fahrstuhl erinnerst. Du hattest mich kurz angeschaut und gelächelt. Es hatte sich gut angefühlt, von einer Person ehrlich angelächelt zu werden und nicht weil ich behindert bin. Und dann war mir klar, dass ich dich noch einmal sehen wollte und wie es das Schicksal wollte, kam ich ausgerechnet in deine Klasse. Ich erinnere mich noch wie du mich mit deinen wunderschönen blauen Augen gemustert und nebenbei dich mit deiner Freundin unterhalten hattest. Damals fragte ich mich, ob ich das Gesprächsthema war und ob ihr mich ebenfalls auslacht, wie es die anderen taten, weil kein vernünftiges Wort aus meinem Mund kam.
Tja, dann war ich auch noch so dumm und habe meine Tinte über dich geschüttet, sodass du aussahst wie ein Clown. Ich habe mich dafür geschämt und gedacht, es vollkommen verbogt zu haben. Vor allem nachdem ich dir übers Dekolleté gewischt hatte. Du hattest mich angeschrien, aber in deinen Augen habe ich gesehen, dass du es nicht so meintest. Während du dich in der Toilette abwaschen warst, hatten wir ausgelost, wer mit wem an diesem Projekt arbeitet. Irgendein Mädchen, das mich immer gemobbt hatte, weigerte sich mit mir zu arbeiten und so kam es, dass Mister Dickson dich gefragt hatte. Ich habe mir gedacht, dass du dich ebenfalls weigern wirst, aber das hattest du nicht und genau dann wusste ich, dass du anders bist als all die anderen.
Verständnisvoll, hübsch, schüchtern, genervt, zickig, sexy, süß, affig und du hast mir gezeigt, was Liebe ist.
Ich habe es an dir gesehen und an deinen Augen. Sie strahlten immer, wenn wir uns Nahe waren, doch umso enttäuschter waren sie, wenn ich mich von dir erneut entfernt und wie so oft verletzt hatte. Mit meinen Ausraster und respektlosen Worten. Ich habe es dir angesehen, denn genau in diesen Moment haben deine Augen nicht mehr gestrahlt und jedes Mal hast du mit den Tränen gekämpft. Gegenüber mir wolltest du stark wirken, aber das hast du nicht geschafft. Doch Perrie, das ist nicht schlimm. Im Gegenteil. Es wunderte mich eher, dass du mich nicht aufgegeben und krampfhaft versucht hast, mir zu helfen und mich zu verlieben.
Perrie, weißt du was? Du hast es tatsächlich geschafft. Ich weiß nicht, wie es sich anfühlt jemanden zu lieben, aber ich weiß, dass man von Liebe spricht, wenn man mit der Person glücklich ist, nur an sie denken muss und den Drang hat, sie zu küssen. Und genau so fühlte ich mich, wenn ich immer in deiner Nähe war, vor allem war deine süße Lache ansteckend.
Wenn ich zu dir gesagt habe, dass du mich in Ruhe lassen sollst, hieß es, dass du bleiben sollst und wenn ich meinte, dass ich dich hassen würde, wollte ich sagen, dass ich dich liebe. Aber nie habe ich es geschafft, dir meine wahren Gefühle zu gestehen. Es tut mir leid, dass du davon schriftlich erfährst und die Töne nicht aus meinen Mund hören kannst. Es ist das Beste für dich und auch für mich. Selbst wenn ich dir meine Liebe für dich gestanden hätte, hätte ich dich irgendwann verletzt und dein großes Herz gebrochen. Ich liebe dich auf meine eigene Art und Weise. Nicht so wie du es tust und jeder andere. Einfach anders und das kann ich nicht beschreiben.
Es tut mir leid und es bricht mir das Herz dir sagen zu müssen, dass wir uns nie wieder sehen werden. Ich habe entschlossen bei meiner Familie zu bleiben. Dort wohin ich gehöre und weiß- dank dir, dass ich geliebt werde. Wie ich es bereits erwähnt habe, es ist das Beste für uns. Und Perrie, wenn du tief in deinem Inneren überlegst, dann weißt du, dass es mit uns niemals gut gegangen wäre. Ich hasse es in deine Augen zu schauen und zu sehen, dass du Angst hast ich würde dich verletzen. Ich meine, ich kann dich doch verstehen, denn ich habe dich so oft unfair behandelt.
Wie Doll auch jetzt der Schmerz ist, Perrie, er wird vorübergehen und verblassen, genauso wie deine Erinnerungen an mich. Einestages wirst du den richtigen Mann gefunden habe, der dich verdient hat und eine eigene Familie gründen. Ich würde am liebsten der Mann an deiner Seite sein, aber man kann nicht alles kriegen was man will.
Du warst mein erster Kuss und mit dir hatte ich mein erstes Mal. Es war übrigens wunderschön und unvergesslich. Genauso unvergesslich war die Zeit mit dir und dich aufrichtig zu lieben. Du bist für immer in meinem Herzen und niemals werde ich vergessen, wie glücklich ich mit dir war und wenn ich an dich denke, es immer noch bin.
In Liebe
Zayn
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AUTISM | Zerrie
Fanfiction❞Always - Unique - Totally - Interesting - Sometimes - Mysterious❞ Seit dem Besuch eines Kinderpsychologen vor zwanzig Jahren, lebt der 23-Jährige Zayn Malik mit der Erkenntnis, dass er an einer tief greifenden Entwicklungsstörung namens Autismus l...