19.1

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Ich habe mir gedacht, da dieses ein etwas aufreibenderes Kapitel wird, ich es deshalb in zwei Teile gliedere.  Also hier ist der erste und gleich kommt auch noch der zweite. 

Dicke Umarmung an euch alle <3

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Bibliothek – Am Nachmittag

Jedes Jahr im Frühjahr, sind Amalia, Bea und ich immer zusammen hinter unser Haus in den großen Garten gegangen und haben den Kirschblütenbäumen, beim Blühen zu gesehen. Wir waren erstaunt davon, wie diese kleinen Knospen, innerhalb von ein paar Nächten, zu Prachtvollen Blüten herangewachsen waren. Bea und ich wollten immer ein paar Zweige abmachen, damit wir diese Mom und Dad schenken konnten, oder sie einfach in unserer Eingangshalle platzieren konnten. Doch Amalia war strikt dagegen, da sie meinte; die Zweige könnten nicht mehr gut nachwachsen, wenn wir sie einfach abschneiden würden.

Unbewusst, schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen als ich mich an unsere gemeinsame Frühlingstage erinnerte. Die großen Fenster der Bibliothek, waren auf den Garten gerichtet, in welchem Francois und sein Sohn gerade fleißig Bäume beschnitten. Vielleicht war es gruselig, dass ich ihnen dabei jetzt schon eine halbe Stunde lang zu sah, aber wie sie mit gekonnten Handgriffen alles erledigten, war interessant anzuschauen.

Die Bäume in Kyle seinem Garten, waren noch nicht einmal ansatzweise in blühender Form, natürlich, wir hatten gerade eben erst die dritte Januar Woche. Ich fragte mich wie die Bäume wohl aussehen würden, wäre jetzt schon glänzender Frühling.

Ich liebte diese Jahreszeit, alles erblühte und an jeder Ecke konnte man etwas anderes schönes Entdecken. Ob es die aufgehellten Gesichter der Menschen waren, oder doch die Natur, die auf ihre ganz eigene Art und Weise, wunderschön war.

Von dem Platz von der Ledercouch aus sah ich das Seitprofil von Francois. Eine Windböe blies ihm auf seiner Leiter, einige Haarsträhnen ins Gesicht und ein herzliches Lachen befreite sich aus seiner Kehle, welches ich sogar bis hier herein hören konnte.

Was würde ich nur dafür tun, jetzt auch dort draußen zu sein. Oder wo anders. Wäre es nur einfach draußen.

Nachdem außerordentlich köstlichen Mittagessen, was Ruth für uns vorbereitet hatte, war ich auf Enzo hinzugegangen und hatte ihn gefragt ob ich rausgehen dürfe, da ich nicht einfach abhauen wollte. Obwohl der Plan nicht schlecht klang. Enzo jedoch meinte das ich nicht raus dürfe, ich fragte nach weshalb, aber er hatte mich fürchterlich abgeblockt und meinte ich solle doch lieber in die Bibliothek gehen, und so saß ich nun hier seit geräumiger Zeit. Enzo kam aller halben Stunden zu mir und fragte mich ob alles in Ordnung wäre.

Am liebsten würde ich ihn anschreien, was ihm einfallen würde, mich hier drinnen ein zusperren, doch mir wurde es besser beigebracht. So nickte ich nur höflich und erkundigte mich ob mein werter Ehemann, auch noch das Bedürfnis hatte nach Hause zu kommen, oder ob ich bis ans Ende meiner Tage hier alleine sein würde. Wobei, Sam und Ruth super lieb zu mir waren, und Sam mir vorhin einen Salbei Tee gebracht hatte, an welchem ich schon die ganze Zeit nippte, kam ich mir trotzdem total einsam vor. Weshalb ich mich umso mehr freute, als Ash mir einen Besuch abstieß, und sich wieder auf meinen Schoß legte.

Seine Krallen taten jedes Mal ein wenig mehr weh, doch man konnte auf den Kater nicht wütend sein. Ich zumindest nicht. Wo Enzo hingegen ein komplett anderer Fall zu sein schien, denn jedes Mal, wenn er Ash sah, schimpfte er und Ash fauchte ihn im Gegenzug an. Doch nicht nur bei Enzo hatte sich dieses Verhalten gezeigt, auch bei allen anderen denen Ash heute begegnet war, fiel mir auf. Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen. Ash schien niemanden zu mögen außer Kyle – wie Enzo behauptet hatte – und mich.

Kyle, was er wohl gerade so trieb? Irgendwie wollte ich es wissen, andererseits, wenn eines Tages die Polizei ihn verhaften würde, wäre es vielleicht besser die unwissende Ehefrau zu spielen. Aber Kyle und Polizei. Dieses Bild wollte nicht in meinen Kopf.

Ash schnurrte unter mir, als ich ihm hinter seinem Ohr kraulte, und lehnte sich in meine Hand. Seine winzigen Augen schlossen sich und er vertraute mir anscheinend, denn seine Krallen wurden nicht spitz, wie sie es sonst immer taten, wenn ich ihn streichelte, nein er war tiefen entspannt und ich war dankbar, da ich den Rock eigentlich ganz gerne mochte.

Neben mir lag ein Buch welches ich bis jetzt noch nicht angefangen zu lesen hatte, was aber populär um die ganze Welt ging, ich hob es also auf und heftete meinen Blick auf die Seiten. Francois und Jannick ließ ich aus den Augen, da ich mich voll und ganz dieser verkorksten Welt, für einige Augenblicke entziehen musste. Ohne es zu bemerken las ich, die ersten fünfzig Seiten, dann die nächsten Hundert und irgendwann war ich in der Hälfte des Buches, als ich bemerkte das es schon dunkel draußen war.

Doch es könnte mir nicht egaler gewesen sein und so las ich weiter und weiter und weiter bis es schwierig wurde meine Augen noch offen zu halten.

...

Jetzt wird es gleich spannend Freunde der Sonne.

Like the fire inside meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt