27.2

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  Der Mondschein viel durch das Fenster am Ende des Flures und ich saß nun auf dem Boden, vor den Gemälden die ich mir schon vor ein paar Tagen angeschaut hatte.

Das Hans Holbein Bild hing immer noch elegant in der Mitte, doch die Frau auf dem schwarzweiß Bild hatte meine volle Aufmerksamkeit. Sie saß immernoch weinend auf dem Boden und hielt ihre Knie fest umschlungen. Ich verstand sie. Naja, zumindest irgendwie.

Doch anstatt die Traurigkeit zu spüren die, die Frau spürte, spürte ich nur Wut in meinem Bauch, die mich zittern ließ.

Langsam stand ich auf und ging den langen Flur entlang, da ich die Sehnsucht zu meinem Bett spürte und meine Lider immer schwerer wurden.

„Oh Miss, brauchen Sie etwas?" hörte ich eine leise Stimme neben mir und erschrak. Als ich das kleine Gesicht und die langen schwarzen Haare im Mondschein sah, entspannte ich mich augenblicklich wieder. Es war nur Jennifer. Bis jetzt hatte ich noch nicht viel mit ihr zu tun gehabt, weshalb eine Kurzschlussreaktion in meinem Kopf, mich das sagen ließ: „Nein danke, aber hättest du eventuell Lust mitzukommen?"

Sie schaute mich mit so großen grünen Augen an, dass sie wie eine moderne Version von Schneewitschen wirkte, ihre roten Lippen verstärkten das Bild nur noch mehr.

„Ich?" fragte sie mich ganz erstaunt und als ich nickte, nickte sie ebenfalls.

Zusammen liefen wir in das große Zimmer und Jennifer setzte sich schon mal auf eines der Sofas, währenddessen ich in unterschiedlichen Schubladen guckte. Als ich endlich ein Kartenspiel entdeckt hatte, war es leider nur Uno, aber das war auch okay. Ich lief um die Sofas herum und setzte mich neben Jennifer. Die Karten legte ich zwischen uns.

„Hast du Lust eine Runde zu spielen?" fragte ich sie und als sie darauf hin nickte, teilte ich die Karten aus.

„Wie bist du dazu gekommen hier als Haushälterin zu arbeiten?" fragte ich sie währenddessen ich eine rote sieben legte.

„Ich...Also...Ich..."

„Du brauchst vor mir keine Angst haben, ich beiße dich nicht." Sagte ich mit einem Lächeln was sie zu einem Kleinen Schmunzeln brachte.

Sie legte eine grüne sieben auf den Stapel und atmete kurz tief durch bevor sie mir antwortete. „Meine Familie war schon immer etwas ärmer und wir kamen schon immer aus bescheidenen Verhältnissen, als mein Bruder eines Tages dabei erwischt wurde, wie er Drogen verkaufte, wollte die Polizei ihn eigentlich gleich mitnehmen doch ein Mann hatte ihn eher gepackt und mehr oder weniger entführt."

„Lass mich raten – Kyle?" sie nickte.

„Er hat Henry mitgenommen und daraufhin Leute bei uns zu Hause vorbei geschickt die mich und meine Familie mitnahmen. Meine Mutter und mein Vater arbeiten nun bei Alessia im Haus, die sie auch wirklich gut behandelt und Henry ist bei Damiano untergekommen. Kyle hat mich für sich in Beschlag genommen und deshalb schmeiße ich hier den Haushalt."

Ich legte eine grüne drei ab und dachte darüber nach was sie mir erzählt hatte. War es gut, dass Kyle ihren Bruder daraus geholt hat? Ich weiß es nicht, denn so hat er ihn auf jeden Fall vor der Polizei gerettet, aber dennoch auch in die ganze Mafia Szene mit hineingezogen.

„Für Henry ist das okay, wirklich. Es ist besser als im Gefängnis zu sitzen." Sagte sie als sie meinen Blick sah.

„Ist es das? Er arbeitet für Dam, will man da nicht freiwillig ein Gefängnis aufsuchen?" fragte ich sie und sie lächelte. Ich habe immernoch Albträume, wie er an meiner Hochzeit meine Hand küsste.

„Gewonnen." Sagte sie mit einem Lächeln, als sie ihre letzte Karte – eine 4+ - ablegte.

„Revanche?" fragte ich sie und als sie daraufhin nickte begann ich die Karten neu zu sortieren. 

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