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Auf der Damentoilette - circa halb zwölf abends

Ich kann das nicht." Sagte ich zum wiederholten Male auf der Gästetoilette, zu Amalia, welche mir in meinem Nervenzusammenbruch gerade, zur Seite stand.

„Ich kann dir den Schmerz nicht nehmen, welchen du fühlen wirst, aber ich verspreche dir es wird wieder weg gehen. Schau mich an, mir geht es prima." Sagte sie und legte ihre warmen, sanften Hände an meine Wangen.

Doch die Angst hatte sich in meiner Brust, wie ein Einschlaghammer, festgesetzt. Ich hatte schon so viel gruseliges Zeug, über das erste Mal gelesen und gehört, dass ich mich nun in diese Sache viel zu sehr reinsteigerte.

Amalia hatte komplett Recht, der Schmerz war sicherlich aushaltbar, doch wehtun würde es dennoch. Nicht umsonst blutet es.

Oh Gott, war das armselig. Tausende von Frauen hatten das durchgestanden, doch diese selben tausenden Frauen, hatten den Männern vertraut, mit welchen sie geschlafen hatten. Sicher gab es auch einige Ausnahmen, doch ich bin der Meinung, dass diese den jeweiligen Mann auch geliebt hatten. Doch weder das Vertrauen oder die Liebe konnte ich Kyle jetzt geben, welches die Frauen in sich hatten.

Ich war einfach Seelig noch nicht dafür bereit, meine Unschuld an einen eiskalten Mann zu verlieren, welcher auf mich herabschaute und mich wahrscheinlich, mehr als ein lästiges kleines Hündchen betrachtete, als eine ernstzunehmende junge Frau, welche sich ihr Leben anders vorgestellt hatte.

Eine einzelne Träne, kullerte meine Wange hinunter und ich wollte sie schnell wegwischen, doch meine große Schwester hatte sie längst bemerkt.

„Komm her." Sagte sie und zog mich in eine Umarmung aus welcher ich nicht mehr herauskam. Sie drückte mich hart an sich und ich vergaß für einige Sekunden, dass ich jetzt verheiratet und nicht einmal einer Stunde nun mein erstes Mal haben würde.

„Danke." Sagte ich mit erstickter Stimme und machte mich von Amalia los. Sie schaute mich mit einem langen traurigen Blick an, doch sie wusste das sie nichts daran ändern konnte, was unsere beschissenen Regeln sagten.

Mit Amalia an meiner Seite machte ich mich wieder auf den Weg in unseren Garten.

Im Pavillon angekommen, nahm mich Bea ganz für sich ein und erklärte mir sehr ausführlich jedes Detail ihrer letzten Mathearbeit. Ich war nicht blöd, denn ich hatte den Wink gesehen welchen Amalia Bea verpasst hatte, war aber wirklich froh für diese Ablenkung. Ich liebte diese beiden Trullas viel zu sehr, für jemals jemand anderem auch nur ansatzweise, diese Gefühle zu geben.

Like the fire inside meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt