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  „Noch einen Kilometer." Rief Enzo auf dem Laufband neben mir.

Wir waren jetzt schon über einer Stunde hier unten in dem schwarzen Fitnessstudio, welches so elegant wirkte, dass man es gut mit einem Museum verwechseln konnte.

Enzo hatte angeboten, mich ein bisschen fitter zu machen, weshalb wir schon sieben Kilometer auf dem Laufband gejoggt sind.

Ich habe die ganze Zeit ununterbrochen geredet, um die schlechte Stimmung zu vertreiben, doch das wurde mir nun zum Verhängnis, da ich nun so fürchterliche Seitenschmerzen hatte, dass ich dachte meine Rippe fliegt gleich quer durch den Raum und raus aus meinem Körper.

„Ich kann nicht mehr." Stöhnte ich erschöpft, als meine Beine immer wieder das Laufband berührten, welches nicht stehen bleiben wollte. „Warum habe ich dir gleich nochmal zugestimmt, mit mir Sport zu machen?"

„Wenn du aufhören würdest zu reden, hättest du jetzt keine Schmerzen." Tadelte er mich und joggte sein Tempo weiter.

Die nächsten Minuten konzentrierte ich mich nur auf meine Atmung und tatsächlich gelang es mir, die Seitenschmerzen ein wenig zu unterdrücken.

„Tief einatmen, danach schnell aus." Gab er mir den Rat, doch ich hörte nur mein eigenes Blut in den Ohren rauschen und mein Herz so laut pochen, das ich dachte es reißt mir gleich durch die Brust durch und direkt auf das schwarze Laufband.

„Noch fünfhundert Meter." Sagte er und spornte mich dadurch an diese jetzt auch noch zu schaffen.

„Ich glaube, ich rolle gleich von meinem Laufband." Sagte ich und meinte jedes Wort auf den Tod ernst. Enzo lachte nur.

„Dreihundert...Zweihundert...Einhundert...fünfzig...zehn...drei...zwei...eins...Du hast es geschafft." Sagte er und verlangsamte sein Tempo. Ich blieb einfach stehen, ohne das Gerät vorher ausgeschalten zu haben.

Das Laufband lief weiter und schmiss mich runter. Ich landete auf beiden Füßen und setzte mich im Schneidersitz auf den Boden.

„Mein Gott, was hast du ihr den angetan, Enzo?" fragte Ruth als sie mit einem großen Krug Wasser durch die schwarzen Türen hereinkam.

„Ruth! Wasser!" rief ich. „Er hat mich fertig gemacht!"

„Ach Gott, Herzchen..." sie schüttete ein ganzes Glas mit Wasser voll und ich hatte es so schnell in den Händen, dass sie mich verdutzt anstarrte.

„Was hast du mit dem armen Mädchen nur gemacht Enzo? Ich hoffe für dich, dass sie vorgeschlagen hat mit dir Sport zu machen."

Ich verschluckte mich an meinem Wasser, als Enzo meinte: „Wir haben ein kleines Ausdauertraining gemacht."

„Klein?" fragte ich hysterisch. „Das nennst du klein?"

„Wir sind noch nicht einmal am Ende, jetzt noch zehn Minuten Seilspringen, dann hast du es geschafft." Ich schaute ihn skeptisch an, als er mir ein stabiles Springseil gab. „Komm hoch."

„Enzo siehst du nicht, dass sie komplett fertig ist. Lass es gut sein." Schimpfte Ruth weiter. Doch ich hatte das Seil schon ergriffen, da mich auf einmal ein Kampfgeist packte.

„Ruth ich brauche eine Portion Lasagne mehr als sonst." Sagte ich und fing mit Enzo im selben Moment an, dass Seil zu schwingen.

Ruth ging kopfschüttelnd, aber mit einem Lächeln aus dem Raum. Und ich. Ich hüpfte was das Zeug hielt.

***

„SAM?" reif ich durch das große Haus, da ich sie nirgendwo finden konnte.

Like the fire inside meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt