19.2

2K 55 7
                                    

Hier nun der versprochene zweite Teil. Have fun <3

~~~

  „Elliana!"

Langsam senkten sich seine Lider, und er richtete seinen Blick auf meine Lippen.

„Elliana!"

Er trat einen Schritt auf mich zu und streichelte mir zaghaft über die Wange. Mit bedachten Bewegungen senkte er den Kopf und wollte schon glatt seine Lippen auf meine legen, als er doch den Kopf wieder hob und ich anstatt Leos Augen, nun grüne Katzenaugen sah, welche das Bedürfnis hatten immer die Farbe zu wechseln.

„ELLIANA!"

Erschrocken blinzelte ich mehrfach um meinen Blick zu schärfen, doch die Schatten tanzten nur so, verschwommen vor mir. Es war stock dunkel und als ich mich aufrichtete konnte ich erst erkennen, dass ich noch immer auf dem Ledersofa lag, auf welchem ich eingeschlafen sein musste, da das fast zu ende gelesene Buch noch immer auf meinem Bauch lag.

Ich setzte mich ruckartig auf. Es hatte doch jemand meinen Namen geschrien oder? Oder hatte ich mir das nur eingebildet, was war, dass überhaupt für ein Traum gewesen? War das Kyle gewesen, in dessen Augen ich mich verloren hatte?

Ich konnte meine Gedankengänge nicht weiter ausführen denn im nächsten Moment wurden die Türen zur Bibliothek so stark aufgerissen, dass ich erschrak. Doch nicht nur das war der Grund, immer und immer wieder hörte ich ein lautes Knallen. Was war das?

Mein Blick glitt zur Tür durch welche Kyle gestürzt kam mit Enzo im Schlepptau. Sie beide hatten eine große Waffe in der Hand. Also nicht nur so eine kleine Glock oder so, nein das waren schon richtige...richtig...ich wusste nicht einmal wie ich diese monströsen Dinger überhaupt beschreiben sollte.

Das Knallen wurde lauter und ich blickte mich ängstlich um, immer sicherer, dass es der Abzug von schweren Waffen waren, es kam nicht von Enzo und Kyle, doch unten knallte es immer wieder auf. Ohrenbetäubend laut durchzuckte es mich, wie als würde ich die Kugeln persönlich alle abbekommen, welche unten wahrscheinlich geschossen wurden.

Ich presste mir die Handflächen auf die Ohren und schloss die Augen, doch ich konnte die Schüsse nicht ausblenden. Viel zu laut drangen sie durch meine Ohren durch und bei jedem Schuss zuckte ich erneut zusammen.

Eine sanfte Berührung an meinem Knie ließ meine Augen auffliegen und ich starrte geradewegs in die Katzenaugen, von welchen ich noch Sekunden zuvor geträumt hatte. Er sagte etwas, doch ich verstand kein Wort. Zu fest presste ich noch immer meine schwitzigen Handflächen, auf meine Ohren.

Kyle schien bemerkt zu haben, dass ich kein Wort von dem verstanden hatte was er gesagt hatte, denn er hob beide Hände an und legte sie auf meine kalten, schnell zog er sie herunter und schaute sich im Raum um. Hatte er vielleicht auch Angst?

Was waren, dass den für Gedanken. Kyle Rigon und Angst? Sicherlich nicht!

„Du musst aufstehen." sagte er und zog mich so unglaublich schnell auf die Beine.

Tausende von schwarzen Sternen tanzten vor meinen Augen und wurden immer mehr. Sie vermehrten sich wie ein Ameisen Armee, auf dem Kampf zu dem letzte Cookie, einer Familie, die nur ein Picknick genießen wollten.

Ein unkontrolliertes Zittern machte sich in meinen Händen und meinen Beinen breit. Wären die Umstände anders gewesen, hätte ich meine Gedanken nun daraufgelegt, dass Kyle Rigon meine Hände hielt, doch meine Beine drohten unter mir nachzugeben und mein Kopf pochte so sehr, dass ich dachte er würde platzen. Ohne Witz, es hätte mich nicht gewundert, wenn die Eingeweide meines Gehirnes gleich durch den Raum fliegen würden. Es pochte so unglaublich, meine Beine zitterten und ich schwitzte. Nur noch eine Sekunde und ich würde zusammenklappen.

Mein Beine schwebten in der Luft und die Punkte vor meinen Augen tanzten Salsa. War ich hingefallen und lag auf dem Boden, dachte aber ich würde schweben? Möglich wäre es, mit meinem Matsch Gehirn gerade.

Ich zwang meine Augen sich zu öffnen, die Punkte waren schon fast verschwunden, und was ich dann doch sah, ließ mich den Atem anhalten, dass wohl perfekteste Kinn in der Weltgeschichte, was sogar einen Griechischen Gott, vor Eifersucht platzen hätte platzen lassen, streckte sich mir entgegen. Ohne es zu bemerken, hatte ich meinen Zeigefinger schon auf sein markantes Kinn gelegt und strich die Linie sachte entlang. Erst jetzt setzten meine anderen Sinne wieder ein und ich roch dieses unglaubliche Aftershave, was mich um den Verstand brachte.

Schnell senkte ich wieder den Finger und ließ mich tragen, obwohl ich jetzt bestimmt, wieder hätte allein gehen können. Der Wind pustete mir um die Ohren und Kyle sprintete geradewegs durch die Villa, ich wusste nicht wohin er mich bringen würde, aber ich wusste ich würde sicher sein. Ich wusste nicht wieso oder warum ich das wusste, es war einfach so.

Ein weiterer Schuss ertönte, diesmal so laut, dass ich dachte er wäre direkt neben meinem Ohr abgefeuert wurden. Ich quiekte wie ein kleines Mädchen auf und machte mich ganz klein in Kyle seinen Armen, ich legte meinen Kopf auf die Höhe seines Herzens. Das kontrollierte Schlagen beruhigte mich und ich schloss kurz die Augen. Es kam mir fast so vor als hätte Kyle sogar die Arme ein klein wenig fester um mich geschlungen, als noch Sekunden zuvor.

Wir wurden langsamer und als er plötzlich durch einige Türen rannte, natürlich immer noch mit Enzo hinter uns, wusste ich wir hatten das Ziel fast erreicht, wo auch immer dieses sein würde.

Wir waren ganz unten im Keller in welchem sich, nach den Erzählungen von Samara ein Fitnessstudio befand. Wir passierten einige der Türen, die wirklich rustikal wirkten, und gingen geradewegs auf den Eingang des Studios zu, doch Sekunden zuvor, bogen wir noch einmal links ab. Es war wie ein kleiner Durchgang, doch ich konnte eh nur die Hälfte erkennen da ich mich fühlte als wäre ich gerade den Marathon gerannt. Enzo kam neben mir zum Stehen und schob ein hohes Regal zur Seite, dahinter befand sich ein kleiner Fensterloser Raum in welchem einzig eine Lampe hang, eine Uhr an der Wand und in der Ecke ein Bett stand. Kyle trug mich geradewegs auf das Bett zu und ließ mich unglaublich sanft dort nieder.

Er warf mir noch einen letzten langen Blick zu und drehte sich schon um, doch als er meine zitternde Stimme hörte, blieb er stehen.

„Wo sind die anderen; Samara, Ruth, Francois...geht es ihnen gut...sind sie in Sicherheit?"

Kyle schaute mir in die Augen, doch erwiderte nichts auf meine Frage.

In der nächsten Sekunde hatte er mit Enzo schon den Raum verlassen und ich blieb alleine auf dem klapprigem Bett sitzen.

Ich wusste warum Kyle mir keine Antwort gegeben hatte; er wusste es selbst nicht.

Still betete ich in die Nacht, dass es allen gut ging. Immernoch zitternd legte ich mich hin und war froh so weit unten zu sein, denn die Wände waren so dick, dass ich keinen Laut bis hier herunter hörte.

Ich hatte keine Ahnung wieso das so war, aber ich fürchtete mich furchtbar vor Schüssen und Waffen.

So also kauerte ich in dem Bett und zog meine Beine so stark an mich heran, dass ich schon dachte sie würden taub werden. Die Uhr an der gegenüberliegenden Wand leuchtete mir geradezu entgegen und präsentierte mir, dass es dreiviertel drei nachts war.

Die Stunden vergingen qualvoll lange, meine Hoffnung schrumpfte mit jeder Sekunde. Was war, wenn die anderen es nicht zu solch einem Bunker geschafft hatten, was wenn sie angeschossen wurden. Was wenn? 

~~~

Voten & Kommentieren 💕

Like the fire inside meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt