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Küche – 9:52 Uhr

„Du willst uns doch verarschen." Rief Kiano, nachdem Sam ihre Lüge und ihre Wahrheit vorgetragen hatte.

Als ich heute früh in die Küche kam, saßen alle schon bereit am Tisch und unterhielten sich angeregt. Orangensaft und Kaffee wurden ausgeschenkt und Ruth, legte jedem von uns einen großen Pfannkuchen auf den Teller und ich fühlte mich wieder als ob ich drei Jahre alt war. Aber das Gefühl war es Wert, denn die Dinger schmeckten nach purem Glück.

Nachdem ich sie fragte über was sie sich denn so unterhielten um auch irgendwie an der Unterhaltung Teil zu nehmen, erntete ich einen komischen Blick von Kiano der nur sagte: „Heute ist Donnerstag!"

Ich drehte mich zu Sam um die mir erklärte, dass sie immer donnerstags ihr Spiel: „Eine Wahrheit, eine Lüge" spielten.

Im groben war das Spiel so schon zusammengefasst. Jeder erzählte eine Lüge und eine Wahrheit und die anderen mussten entscheiden was wahr und was falsch war. Ebenfalls erklärte sie mir auch, dass sie angefangen hatten dieses Spiel zu spielen, in der Zeit wo sie sich noch nicht wirklich kannten, umso besser einander kennenzulernen. Ich fand, dass das eine wundervolle Idee war.

Ich versuchte angestrengt, der Diskussion von Sam und Kiano zu folgen, doch ich konnte nicht. Meine Gedanken schweiften immer in Richtung Kyle ab, das große Grinsen in meinem Gesicht konnte ich somit nicht verbergen. Gestern war wundervoll. Der gesamte Tag, mit Ausnahme von der Klaviersituation, war alles perfekt und ich konnte jetzt noch immer seine Arme um mich spüren, die wie eine Schutzmauer alles von mir abschirmten.

„Hat er einmal etwas richtig gemacht?" fragte Ruth von der anderen Seite und im Unterbewusstsein, wusste ich das sie von Kyle sprach weshalb ich mich zu ihr drehte und mit einem breitem Grinsen im Gesicht nickte.

„Ich kann es nicht glauben, dass du noch nie geflogen bist." Riss Kiano mich von Ruths wissenden Gesichtszügen. Diese Frau war der Wahnsinn. Ich hatte nicht mal etwas sagen müssen und sie verstand trotzdem so viel ohne Worte. Sie kam mir so Weise vor.

„Akzeptier es Blondie." Sagte Sam mit einem Grinsen im Gesicht, was ich selten an ihr sah und nun fragte ich mich, was es da zwischen den beiden auf sich hatte.

„Ich fasse es nicht." Er schüttelt seine blonden Locken über seinem Teller. „Du warst noch nie in Europa?!"

„Sehe ich so aus?" fragte sie ihn spitz, worauf er nur noch die Schultern zuckte.

„Außerdem hast du mir noch nie gesagt, dass du Ballett tanzen kannst!" rief er ein wenig verletzt und griff sich melodramatisch an sein Herz, was Sam kichern ließ.

„Es gibt viele Dinge die du nicht über mich weißt." Sagte sie süffisant und ich war nicht die Einzige die ihren Wimpernaufschlag mitbekam, denn Tian sah mich an als hätte er gerade bei einem Live-Porno zugeschaut.

„Wollt ihr, dass ich Ruths Pfannkuchen auf eure Teller kotze?" fragte er nun an die beiden gewandt. „Wenn nicht, dann hört auf, so ekelhaft zu flirten."

„Untersteh dich!" ruft Ruth von der Seite hinein, während Jannick und ich kichern. Das Gesicht von Sam lief rot an währenddessen es Kiano anscheinend kalt ließ, doch auch auf seiner Nasenspitze machte sich die Röte ein wenig breit. Sein arrogantes Grinsen hatte er aber immernoch im Gesicht.

„Hör nicht darauf was die anderen über uns sagen Baby, die sind nur Eifersüchtig." Sagte Kiano mit einem Augenzwinkern in Sams Richtung und ich hätte schwören können, Sams Schalter hatte sich gerade von Tomatenrot auf Kirschrot gedreht.

„Wenn du nicht gleich aufhörst fliegst aus meiner Küche und bekommst heute Abend kein Essen." Sagte Ruth streng an ihn gewandt und unkontrollierte kleine Lacher befreiten sich aus meiner Kehle. Ich sah Jennifer an und auch ihr stand die Heiterkeit ins Gesicht geschrieben.

Like the fire inside meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt