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Schlafzimmer, Rigon Mansion – nächster Morgen

Gestern Abend war ich für nichts mehr zu gebrauchen und war deswegen direkt in mein flauschiges Bett gestolpert, als Kyle das Haus verlassen hatte. Vielleicht lag es an dem langen und anstrengenden Wochenende oder aber wegen dem Flug. Fliegen machte mich immer so unglaublich müde. Dennoch war ich nicht mehr aufgewacht und konnte nicht wirklich sagen, ob Kyle noch ins Bett gekommen war, als ich meine Augen aufschlug und die kühle Februar Sonne in meiner Nase kitzelte.

Das Bett roch zwar nach ihm, doch nirgendwo war eine Spur meines Mannes vorzufinden.

Naja, er hatte eben auch seine Angelegenheiten und vielleicht klappte die Sache mit meinem Cousin nicht ganz so wie erhofft.

Ich streckte mich und setzte mich im Bett auf, mein Blick wanderte durch den Raum, ehe er am Nachttisch hängen blieb. Ein fliederfarbener Umschlag mit einer präzisen Lilie vorne drauf, welche meiner Kette sehr ähnelte, thronte wie ein goldenes Zepter auf dem kleinen Schrank. Meine Mundwinkel bogen sich nach oben, als ich den Briefumschlag in die Hand nahm und ihn öffnete, sofort erkannte ich, dass die Schrift auf dem Papier von Kyle war.

Meine Lilie,

weißt du eigentlich wie bezaubernd du im Schlaf aussiehst? Wie ein Engel - der sabbert; Auf mein Kissen, welches du gar nicht mehr loslassen magst du umklammerst es genauso fest wie mich immer. (Nicht, dass ich was dagegen hätte.)

Ich weiß gar nicht so ganz wie ich diesen Brief anfangen soll...Das Wochenende war hart. Aber es hat mir auch gezeigt, wie tough du in Wirklichkeit bist. Du hattest es nur so nebenbei erwähnt, als ich dir von meinem inneren Monster erzählt hatte, doch jetzt glaube ich dir. Du bist tough. Und genau deswegen bin ich froh dich geheiratet zu haben.

Du hast das größte Herz auf dieser Welt und willst immer den Benachteiligten helfen, was deine Aktion mit den 100.000 $ bestätigt.

Damals in den Niederlanden...erinnerst du dich noch? Ich habe diesen Typen Krankenhausreif geschlagen – was ich bis heute nicht bereue – aber du wolltest ihm sofort helfen und dich um ihn kümmern. Der Drecksack hatte dich so ekelhaft angefasst, dass ich weit mehr brechen wollte als seine Nase und seine Hände und du warst trotzdem noch auf seiner Seite und wolltest ihm helfen. Mein Gott Elliana, du hattest mich schon damals in deinen kleinen Händen.

Es fällt mir immer schwerer Frühs das Haus zu verlassen, weil ich nicht weiß wie es dir geht und was du machst. Es bringt mich um, nicht bei dir sein zu können, denn du bist wie eine Droge für mich. Ich will immer bei dir sein und mehr bekommen. Dich berühren. Dich küssen. Mein Gott was hast du mit mir gemacht? So habe ich noch nie gefühlt.

Meine Wörter würden nicht einmal ansatzweise dafür ausreichen, um dir zu beschreiben, wie oft mein Herz aussetzt, wenn du in den Raum kommst...

Ich habe dir gerade eine halbe Stunde beim Schlafen zugeschaut und mich gefragt, warum Gott mir nach all den grauenhaften Taten die ich begangen habe, dennoch seinen schönsten Engel schenken konnte.

Dieser Brief macht vorne und hinten überhaupt gar keinen Sinn, doch ich wollte, dass du weißt, dass du in meinen Augen die stärkste Frau auf diesem Plante bist.

Und jetzt muss ich dir einen Kuss geben und dich in meinen Armen halten, sonst drehe ich durch.

Ich werde immer auf dich aufpassen und morgen Abend wird dein Herz genauso zerspringen wie meines, wann immer ich dich sehe.

-K

***

„Es tut gut deine Positivität wieder unter uns zu haben." Sagte Ruth, als ich mir grinsend ein Stück Pancake abschnitt. Sie konnte nicht wissen, dass der Grund warum ich die ganze Zeit so lächelte, nicht der war, ihre Pfannkuchen wieder zu essen, sondern der Brief von Kyle.

Like the fire inside meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt