Mitten in der Nacht – Schlafzimmer
Existierten wir wirklich? Waren wir nicht alle ein Phantom oder nur eine Halluzination, unseres Unterbewusstseins? Lebten wir eigentlich? Hatte jeder Mensch, seinen eigenen Film und war der Hauptdarsteller in diesem? Stellten wir uns andere Personen nur vor? Gehören sie nur unserem Unterbewusstsein an? Oder gab es sie wirklich?
Was war ein Leben überhaupt? Man lebte einige Jahre und danach, puff. Man war weg. Aber wohin ist man verschwunden? Flogen wir als Geist zu Gott hoch in den Himmel, um dort weiter zu leben. Vielleicht telepathierte man sich auch auf einen anderen Planeten. Es gab tausende von Paralleluniversen, so abwegig war das gar nicht. Aber wieso starben Menschen überhaupt? Die Erde könnte eines Tages überfüllt sein, das war mir klar. Aber wieso starben wir wirklich? Einen Grund musste es doch dafür geben.
Gedankenverloren schaute ich den Ring an meiner Hand an und wartete darauf, dass er mir die vielen Fragen beantworten konnte. Doch es blieb still in dem großen Raum und ich zog mir die Decke bis zu meinem Kinn hoch. Meine Beine hatte ich schon so nah an meinen Körper gedrückt, wie ich nur konnte. Mir war unglaublich kalt. Ich wusste aber selber nicht ganz wieso.
Schon seit Stunden lag ich in dem Bett und konnte nicht schlafen. Tausende Gedanken schwirrten in meinem Kopf herum und irgendwie war ich nun dabei rausgekommen, das ganze Leben in Frage zu stellen. Eigentlich wolle ich nur schlafen, aber die Gedanken waren viel zu laut.
Erschöpft und mit einem leichten seufzen drehte ich mich auf meine andere Seite, da mein Arm eingeschlafen war. Mein Blick richtete sich automatisch auf die andere Hälfte des Bettes, welche ich nun vor mir hatte. Natürlich lag niemand darin. Irgendwie war das schon echt traurig. Ich war verheiratet mit einem Mann, welchen ich nie zu Gesicht bekam, der wahrscheinlich größere Geheimnisse hatte, die ich mir jemals vorstellen konnte und meine Familie so weit entfernt war. Vermissen war gar kein Ausdruck dafür, wie stark sie mir fehlten und ich beschloss in den nächsten Tagen mal zu Hause anzurufen.
Aber generell, mein Leben war so ungläubig eintönig geworden. Ich tat nie etwas anderes als zu essen und zu lesen, in der Bibliothek. Verdammt, ich wohnte jetzt in Los Angeles, in der Stadt der freien Leute und war dennoch eingesperrt. Ich musste unbedingt Kyle oder Enzo fragen, ob sie Mal mit mir raus gehen würden. Den ganzen Tag drinnen konnte ich doch niemals aushalten. Ich konnte doch nicht mein restliches Leben damit verbringen, immer und immer wieder dieselben Bücher zu lesen. Ich wollte unbedingt mal wieder Eislaufen gehen. Wo ging man den hier in L. A. so Eislaufen? In Santa Monica gab es doch eine Eislaufbahn, oder?
Ahh! Verdammt ich wollte schlafen! Wieso dachte ich jetzt über eine Eislaufbahn nach?
Ich atmete noch einmal tief durch und schloss dann langsam meine Augen. Meine Gedanken hingen immer noch an der Bahn, und ich merkte langsam wie ich immer schläfriger wurde, bis ich in einen verwirrenden Halbschlaf fiel.
Die Zimmertür öffnete sich mit einem kleinen Quietschen und Schritte waren zu hören. Ich ließ meine Augen geschlossen und wartete ab was passierte, wenn das ein Einbrecher war, dann konnte er ruhig das ganze Geld mitnehmen, doch er sollte mich nur schlafen lassen und wenn ich mich nicht bewegte bemerkte er mich vielleicht gar nicht.
Meine Atmung ging flach und mein Plan nach hinten, denn die Schritte kamen immer näher und schallten in meinen Ohren als lautes Echo wider.
Ich kniff meine Augen zusammen und wartete. Die Schritte waren verklungen. Mein Herz raste, denn es war nicht schwer zu erraten, dass die Person direkt neben mir stand und auf mich hinabblickte. Ich wollte auf einmal nicht mehr schlafen und war blitzwach. Es fühlte sich an als würden tausende von kleinen Ameisen durch meinen Körper rennen und ich jedes einzelne, winzige Fuß Paar in meinen Zellen spürte.
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Like the fire inside me
RomanceBAND 1 Mit gerade einmal siebzehn Jahren, wurde Elliana, die Tochter eines Mafia-Soldaten, dem zukünftigen Capo, von der Los Angeles Donella, versprochen; Kyle, welcher kaltblütiger ist, als jeder andere Mann auf dem Planeten und nicht davor zurück...