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Nachdem mir Kyle in der Dusche noch mal ganz körperlich klar gemacht hatte, wie sehr er sich über die Pasta gefreut hatte, saßen wir nun in einem teuren Mercedes, auf dem Weg zu dem unbekannten Ort, auf seiner Karte. Kyle hatte mir noch immer nicht verraten, wohin wir fuhren, doch die Rätselei machte mir Spaß, vor allem wenn sie daraus bestand, seine Hand auf meinem Oberschenkel zu haben.

„Sicher, dass du mir nicht sagen möchtest wo wir hinfahren?" quengelte ich bestimmt schon zum dritten Mal, seitdem wir in das Auto gestiegen waren.

Auch zum dritten Mal, ließ Kyle seine Hand über meine Schenkel wandern und grinste die Straße vor sich an, während er den Kopf schüttelte. Wie konnte ein Mensch so verdammt sexy sein?

Etwas in meinem Bauch kribbelte, während er seine Hand aufreizend über meine Schenkel streifen ließ und mit der anderen Hand lässig das Lenkrad festhielt. Er hatte mir die Musikwahl überlassen und so dröhnte „It's a vibe" von 2 Chainz durch die Boxen des Autos, während wir durch die belebten Straßen von Los Angeles fuhren.

Ich beobachtete die ständig wechselnden Reklame und Anzeigetafeln von großen Unternehmen, die für ihre neue Sportcollectionen, Essen oder auch für neue Smartphones warben.

Wir fuhren durch eine belebte Straße als ich es sah. Es war ein kleiner Laden der die Tageszeitungen verkaufte und dementsprechend viele Ständer mit Zeitungen vor dem Laden stehen hatte.

Kyle fuhr langsamer bis er ganz stehen blieb, da vor uns eine rote Ampel war.

Ich gewagte mir nicht einmal zu blinzeln, als ich auf Höhe der Zeitungen war und mein Blick so ungehindert, das Gesicht von Keaton Lemaire in hundertfacher Ausführung sehen konnte. Es war ein Foto, von einem unserer Wettbewerbe, Chicago Junior Figure Skating Championships, um es genau zu nehmen. Er strahlte glücklich in die Kamera, ich wusste das auch ich auf dem Foto gewesen sein musste, da man einige von meinen Braunen Haarsträhnen in seinem Gesicht sah, doch die Presse hatte mich aus den Fotos ausgeschnitten. Mit Absicht vielleicht?

Doch es war nicht die Tatsache, dass ich aus dem Bild ausgeschnitten wurde die mir die Pasta von heute früh fast wieder hochkommen ließ, sondern das Zitat über dem Foto von Keaton.

Keaton Lemaire - folgt seinen Eltern, mit viel Alkohol, ins Grab.

Wie versteinert saß ich in meinem Sitz, nicht mal eine Atombombe, könnte mich von seinem Anblick wegreißen. Tränen stiegen mir in die Augen.

Keaton.

Tot.

Keaton.

Wie konnte das sein?

„Hey, was ist los?" fragte mich Kyle und streichelte mir weiter über den Oberschenkel. Mein Blick flog von Zeitung zu Zeitung, Keatons Gesicht schien immer näher zu kommen, die dicken schwarzen Buchstaben verschwammen vor meinen Augen. Mein Herz fing an zu rasen, als hätte ich wieder mit Enzo Sport gemacht.

„Elliana, was ist los?" fragte Kyle wieder besorgt neben mir.

Er fuhr los, da die Ampel grün geworden war, doch hielt nur wenige Sekunden später, wieder am Straßenrand an. Er schnallte sich ab und drückte auch auf meinen Gurtlöser, so dass der Gurt locker wurde. Kyle streifte ihn von mir ab und drehte mein Gesicht in seine Richtung, während er es irgendwie hin bekam mich auf seinen Schoß zu ziehen, so dass ich nun rittlings auf ihm saß. Körperlich war ich ihm so nahe, doch trotzdem schaute ich durch ihn hindurch, als er mir einige Haarsträhnen hinter die Ohren schob.

„Was ist passiert, meine Lilie?" fragte er mich sanft.

Ich schluckte den Klos in meinem Hals hinunter. „Keaton." Flüsterte ich leise an seine Lippen, so nah waren wir uns.

Like the fire inside meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt