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Mansion – abends

Wärme umgab mich. Wind wehte um meine Ohren. Würze lag in meiner Nase.

Langsam öffnete ich meine Augen und starrte geradewegs in die nur allzu bekannten grünen Augen von Kyle, während mein Kopf an seiner Brust lehnte. Er sah mich ein wenig belustigt an und streichelte meinen unteren Rücken.

Ich war komplett überfordert und erinnerte mich nur noch daran, dass ich nach dem Gespräch mit Bee in die Bibliothek gegangen war, um die neuen Bücher von Kyle zu lesen, die wir in dem kleinen Buchladen gekauft hatten. Wieso ich jetzt auf seinen Armen war und wieso er mich durch die halbe Villa trug, war mir fragwürdig.

Ich versuchte mich aus seinen Armen zu befreien, doch ich hatte echt keine Ahnung was dieser Mann zum Frühstück aß, denn er hielt mich so stark fest, dass ich keine Chance hatte zu entkommen.

Ich tippte ihm mit meinem Zeigefinger auf die Brust. „Du kannst mich auch runterlassen, bei meiner Geburt habe ich diese hier bekommen, die mir ermöglichen zu laufen." Sagte ich und deutete viel sagend auf meine Beine, die in seinen Armen lagen.

Er hob zog bloß eine Augenbraue in die Höhe und ein leises Grinsen legte sich auf seine Lippen. Ohne auf meinem Kommentar einzugehen, setzte er seine Tour fort und ich ergab mich meinem Schicksal. Meinen Kopf bettete ich wieder auf seine Brust und schloss noch einmal kurz die Augen. War ich wirklich schon wieder beim lesen eingeschlafen? Was war denn los mit mir?

Kyles Brust hob und sank sich gleichmäßig, kein Anzeichen darauf, dass ich in seinen Armen lag. Diese Szene erinnerte mich an letztens, als ich auf dem Balkon saß und eigentlich lesen wollte, doch eingeschlafen war und er mich wieder ins Bett getragen hatte.

„Ist doch irgendwie mein Job mittlerweile, oder?" fragte er und beugte sich zu mir herunter.

Das Lächeln in meinem Gesicht war so echt, dass es in meinen Wangen anfing weh zu tun, da ich meine Muskeln so sehr anstrengte.

Ja, irgendwie war es sein Job geworden mich ins Bett zu tragen.

Wir waren viel zu schnell oben angekommen. Er entließ mich so sanft auf dem weichen Bett, dass ich mich wie das teuerste Porzellan fühlte, welches niemals kaputt gehen durfte. Er richtete sich wieder auf und wirkte auf einmal so unglaublich riesig, dass sich ein wenig Unbehagen in mir breit machte. Als er sich aber das T-Shirt über den Kopf zog und seine Muskeln enthüllte, ersetzte ein anderes Gefühl das Unbehagen. Verlangen. So unglaublich viel Verlangen.

Sein Blick begann ebenfalls zu glitzern, als er mich von oben herab betrachtete. Doch er klärte sich Sekunden später schon wieder, dass ich es mir auch hätte nur einbilden können. Langsam kam er auf mich zu, umrundete aber das Bett und ließ sich auf der Matratze neben mir nieder.

Ich drehte mich auf die Seite und starrte seinen perfekten mit Muskeln geformten Rücken an, bis er sich zu mir umdrehte und sich neben mich legte. Seine Augen auf der Höhe von meinen. Seine Nase auf der Höhe meiner. Seine Lippen auf der Höhe von meinen.

Ich wollte diese Lippen so gerne wieder küssen, doch irgendetwas hielt mich zurück.

„Wie fühlst du dich?" fragte er mich.

„Das hast du das letzte Mal auf unserer Hochzeit gesagt." Erwiderte ich und wir beide schmunzelten leicht.

„Und noch immer meine ich die Frage ernst." Sagte er und sah mir tief in die Augen.

„Mir geht es soweit gut. Ich war heute viel draußen und habe den Tennis Platz entdeckt. Außerdem hatte meine kleine Schwester angerufen und gefragt, ob wir in drei Wochen nach Boston kommen können, da mein Vater seinen Geburtstag feiert."

Like the fire inside meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt