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  Der Abschied von meiner Familie fiel mir unglaublich schwer, doch irgendwie war ich auch froh, meine Ruhe wieder zu haben.

„Es gibt da etwas, was ich dir noch nicht gesagt habe." Sagte ich nur eine Stunde später, in dem Privatjet, mit welchem wir wieder nach Hause flogen. Sobald wir auf Flughöhe waren, hatte Kyle mich auf seinen Schoß gehoben und die Arme um mich gelegt. Gemeinsam betrachteten wir unser Land unter uns, durch das oval-förmige Fenster.

Er hob neugierig seinen Kopf und blickte mich fragend an.

„Also, vor ein paar Wochen, habe ich in etwa 100.000 Dollar an eine Stiftung gespendet, zu welcher wir eingeladen sind, um Mal vorbei zuschauen und den obdachlosen Kindern Essen zu kochen." Ich strich ihm durch die Haare und drückte einen harmlosen Kuss auf seine Kinnlinie. „Ich würde da wirklich gerne hin, um den Kindern zu helfen."

Ich setzte einen Welpen Blick auf und gab ihm einen besänftigten Kuss, da er etwas verwirrt aussah.

„Wieso...Also, ich meine wie...Warum, Ella?" fragte er ganz verdattert, was so unglaublich süß war.

„Naja, ich war gerade in der Bibliothek und räumte meine Bücher ein, als Enzo herein kam und mir deine Kreditkarten in die Hand drückte, und meinte ich solle mir ein paar Schuhe kaufen. Ich war wütend und sah das Ungerechte in dieser Welt. Wieso durfte ich mir ein Paar Schuhe für 1.000 Euro kaufen, aber manche Kinder noch nicht einmal eine warme Mahlzeit zum Mittagessen haben?" er lächelte mich glücklich an. „Ich war sauer, bitte sei mir nicht böse, aber ich bereue es um ehrlich zu sein nicht." Sagte ich ehrlich, während er weiterhin lächelte und meine Haare entlang streichelte.

„Was habe ich nur für eine kluge und wundervolle Frau geheiratet?"

„Du bist mir also nicht böse?" fragte ich ein wenig verwirrt.

„Weshalb denn? Ich habe so unglaublich viel Geld, dass ich es niemals in diesem Leben komplett aufbrauchen könnte. Und für was schon, im generellen? Materielle Dinge die keinen Wert haben. Deine Idee war super, den Kindern zu spenden, aber ich werde mich ganz sicher nicht in deren Küche begeben. Ich kann noch nicht einmal richtig kochen." Sagte er lachend. Ich stimmte mit ein und so hallte unser Lachen in dem Flugzeug wider.

„Ruth und ich können es dir doch beibringen." Lachte ich, da die Vorstellung, Kyle hinter einer Küchentheke zu sehen, viel zu absurd war.

„Ich bevorzuge Privatunterricht, bei Ihnen Frau Rigon." Neckte er mich und fuhr mit seinen Händen über meine Oberschenkel.

„Das sollte sich einrichten lassen."

Ich lehnte mich gegen seine Schulter und spürte einen Kuss auf meinem Haaransatz.

Wolken umwoben unser Flugzeug, wie Zuckerwatte einen Holzstiel, als ich meinen Blick nach draußen gleiten ließ.

„Wenn du magst, können wir heute Abend gleich anfangen." Überlegte ich. „Vielleicht wollen wir Pasta machen?" ich schaute zu ihm auf und sah seinen erschütterten Gesichtsausdruck.

„Ich wünschte ich könnte, aber dein Cousin Paolo hatte mir Gestern ein paar Sachen gesagt, um die ich mich kümmern muss, weshalb ich dann gleich wieder los mache." Sagte er und wirkte selbst ein wenig bedrückt.

„Ist schon okay, morgen dann?" fragte ich ihn

Ein dreckiges Grinsen stahl sich in sein Gesicht. „Morgen habe ich schon etwas anderes mit dir vor, Amore." Er verteilte Küsse entlang meiner Wange, die gerade in Flammen aufging, wegen mehr als nur einer Sache.

„Hast du mich gerade, 'Amore' genannt?" fragte ich ihn.

„Si, Amore mio." sagte er und ich wurde noch röter im Gesicht. „Aber ist das wirklich deine einzige Frage?" grinste er und ich fühlte mich noch unwohler. [Ja, meine Liebe.]

„Smettila." Fluchte ich auf Italienisch zurück. [Hör auf damit.]

„Meine kleine, reine Lilie, fühlt sich unwohl, wenn ich über Sex spreche." Neckte er mich und meine Wangen färbten sich puterrot. „Dabei bin ich der Beste in meinem Gebiet und werde dir dein schönstes erstes Mal bescheren, und dich dabei von innen heraus erobern." Er lachte dreckig und ich quietschte auf. Mein Gesicht hatte ich in seine Brust gedrückt, so unangenehm war mir die gesamte Situation. „Im wahrsten Sinne des Wortes."

Ich quietschte wieder auf. „Aiuto! Smettila!" [Hilfe! Hör auf damit!]

Es war selten, dass ich meine Muttersprache sprach, doch dieser Kerl machte mich wahnsinnig.

„Ich liebe es, wenn du auf Italienisch fluchst." Lachte er weiter und ich kicherte in seine Brust. „Und dein Kichern, liebe ich noch mehr."

Du weißt gar nicht, was ich alles an dir liebte, Kyle Rigon...

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ein wenig kürzer als gestern, ich hoffe es gefällt euch trotzdem :)

Like the fire inside meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt