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Los Angeles International Airport – sechzehn Uhr

„Kann ich ein Autogramm haben? Biiiiiitte ich finde sie so toll." fragte eine kleine blonde Frau neben mir und verdutzt schaute ich sie an.

Sie wollte ein Autogramm?! Von mir?!

Was war passiert? Würde das ab jetzt immer so sein, weil Kyle ein paar größere Unternehmen in der Stadt hatte, dass Leute nun auf mich zu kamen und ein Autogramm von mir wollten. Bevor ich der Frau aber auch nur eine Antwort geben konnte, drängte sich ein schwarzer Schatten vor mich und wimmelte die Frau vor mir ab. Enzo.

„Ich hätte ihr gerne eines gegeben." Sagte ich halb beleidigt, in sein starres Gesicht als er sich umdrehte. Er war mindestens einen Kopf größer als ich und starrte mich mit einem Gesichtsausdruck an, welcher keinerlei Emotionen durchließ.

„Komm jetzt." Sagte eine tiefe Stimme hinter mir, welche ich ohne Zweifel Kyle zuordnen konnte, da sie mir eine Gänsehaut bescherte. Leicht nickte ich, ließ Enzo aber nicht aus dem Blickwinkel. Kyle kam zu mir und legte seine große Hand um meine Taille und zog mich stark an ihn. Erst verstand ich nicht wieso, aber als ich all die Geschäftsmänner und andere Männer mit den gierigen Blicken auf mir sah, wurde mir bewusst, dass sie mich alle anstarrten. Einer mehr, der andere weniger pervers. Wieso mussten wir auch im LAX landen? Kyle hatte doch sicher auch einen privaten Flugplatz.

Ich schaute kurz zu ihm hoch und nahm ein düsteres Funkeln in seinen Augen wahr. Ohne Widerwillen musste ich mir aber auch eingestehen, dass seine Hand sich durch aus gut anfühlte. Was er mit dieser Hand noch alles machen könnte?

Was waren das schon wieder für Gedanken?! Stopp, Ellie! Stopp!

Es schien nicht als würde Kyle gleich noch etwas sagen, weshalb ich mir, die große schwarze gespiegelte, Sonnenbrille aufsetzte, während er mich durch den Flughafen zog.

Ich hatte wirklich Angst, dass einer von diesen Männern ein Wort verlor. Zu was Kyle alles in der Lage war, wusste ich ja bis heute noch nicht und ich möchte es niemandem antun.

***

Meine Kinnlade fiel bis in meinen Schoß, als wir um die nächste Ecke bogen und eine riesige Villa, wohl eher ein schwarzer unförmiger Würfel, in voller Pracht auf einem kleinen Hügel stand. Weit und breit war kein anderes Haus zu sehen und umso näher wir an diese Villa heranfuhren, umso geschockter war ich.

„Hier wohnst du?" fragte ich Kyle, welcher es sich auf dieser Fahrt neben mir gemütlich gemacht hatte. Ich bekam keine Antwort, weshalb ich mich zu ihm umdrehte und in seine grünen Augen sah. Er hatte mich wohl die ganze Zeit angestarrt, denn ertappt richtete er den Blick hinter mich auf die riesige Villa, ein schelmisches Grinsen legte sich auf sein Gesicht.

„Nein." Antwortete er und ich blickte ihn perplex an. Ich hätte schwören können, dass diese Angeber Hütte ihm gehörte. „Wir." Fügte er hinzu und hatte sich wieder seinem Handy gewidmet.

Mein Augenverdrehen bekam er schon gar nicht mehr mit, und trotz aller Widerwillen legte sich ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen ab. Ich wohnte nun in einer wirklich Villa. Klar das Haus meiner Eltern, war durchaus auch groß, aber Kyle seines erreichte ganz neue Level. Das Haus sah aus wie verglast, dennoch aber schwarz, wie dieser Kontrast hergestellt wurde, wusste ich beim besten Willen nicht.

Das Haus sah so unglaublich groß aus. Wenn man alleine darin wohnte, kam einem das doch beängstigend vor. Oder?

Es würde nur noch fehlen, dass vor dem Eingang ein riesiger Springbrunnen steht, und ein gesamtes Wachpersonal vor der Tür auf unseren Empfang wartet. Mit dem Springbrunnen lag ich falsch, doch als wir gerade Wegs auf das riesige Haus zu fuhren sah ich mehrere riesige Männer, alle mit einem schwarzen Anzug und schwarzen Sonnenbrillen, vor der Empfangstür stehen. Das war doch wohl ein Scherz?

Ich drehte mich zu Kyle um, doch dieser war schon aus dem Auto ausgestiegen und lief gerade darum. In Sekundenschnelle wurde meine Tür geöffnet und Kyle hielt mir eine Hand hin. Ich ergriff sie widerwillig und versuchte nicht darauf zu achten, wie gut sich seine Hand in meiner anfühlte. Eine leichte Gänsehaut überstreifte meine Arme, doch ich ignorierte sie.

Immer noch mit meiner Hand in seiner, führte Kyle mich vorbei an all den Wachmännern und jeder dieser, warf Kyle ein beeindruckendes Nicken zu. Ja, sie fürchteten sich fast vor ihm, denn keiner dieser Männer schaute ihm auch nur in die Augen. Kyle war riesig, vielleicht lag es daran, er überholte sie fast alle, doch irgendetwas ganz, ganz tief in mir, wusste das ich, vor Kyle, keine Angst haben musste.

Like the fire inside meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt