Kapitel 8

2.5K 121 2
                                    

Pov. Taehyung
Wir standen alle auf dem Dach und warteten drauf, dass die Uhr in 2 Stunden auf 00:00 umschlägt und das neue Jahr beginnt. Jungkook hat sich mal wieder in irgendeine Ecke verzogen. Mich wunderte es, dass er es zuließ, dass ich soviel Zeit mir Jimin und so verbringe, aber umso besser für mich.

Wir saßen in einer Runde um ein kleines Feuer, trotzdem war mir arschkalt und zitterte etwas, es war auch schließlich -10°C. Auf einmal legte jemand eine kuschelige Decke von hinten um mich, dieser jemand namens Jungkook geb Jimin 5 weitere Decken und setzte sich wieder in seine Ecke.

Jimin sah ihm verwirrt hinterher und ich kuschelte mich lächelnd in die Decke. Jimin gab die Decken rum, ohne Kommentar, da Jungkook uns hören könnte. Mir wurde ein bisschen wärmer und ich hörte auf zu zittern.

Es war kurz vor 0 Uhr und Jin schüttete etwas Champagner ein. Ich zählte sieben Gläser. War etwa auch eins für mich? Jin gab die Gläser rum und gab mir eins, welches nur halb voll ist. Jungkook begab sich zu uns und nahm sich auch ein Glas.

"5, 4, 3, 2, 1, 0!" Zählte Hoseok aufgeregt. Bei 0 küssten Jimin und Yoongi sich, Namjoon und Jin nahmen sich in den Arm, dann umarmten sie Hoseok. Ich sah zu Jungkook, welcher alle mit seinem typischen Blick beobachtete. Ich stellte mich vor ihn und sah zu ihm hoch. Ich stieß mit meinem Glas vorsichtig gegen seins und er sah zu mir runter. Wir nahmen beide ein Schluck. Er schmeckte gar nicht mal so schlecht.

Er zog mich mit einem Arm an sich "Frohes neues Jahr." flüsterte er mir leise ins Ohr. Ich lächelte breit und schlug die Arme um ihn. "Danke dir auch!" Ich löste mich von Jungkook und ging zu Jimin. Ich sah kurz prüfend zu Jungkook, welcher kurz nickte, wobei er einen Schluck aus dem Glas nahm und ich dann glücklich Jimin umarmte. "Frohes neues!" Ich umarmte die anderen alle glücklich der Reihe nach.

Ich ging wieder zu Jimin und ich umarmte ihn wieder, weil ich so glücklich war. Ich war eine Person die eigentlich sehr viel Nähe brauchte und da ich diese zur Zeit wenig bekam, nutzte ich jede Möglichkeit. Er strich mir etwas durch Haar, was ich wirklich genoss, aber ich spürte die ganze Zeit Jungkooks Blick auf uns.

Er kam auf uns zu und er legte eine Hand auf meine Schulter, weshalb ich mich etwas traurig von Jimin trennte. Jungkook warf Jimin einen nicht sehr begeisterten Blick zu, sodass Jimin sofort auf den Boden sah und sich zu Yoongi wandte. Jungkook behielt seine Hand auf meiner Schulter und sah sich emotionslos das Feuerwerk an, welches immer noch gezündet wurde.

Ich trank den letzten Schluck aus meinem Glas. Irgendwie wollte ich noch mehr und sah mich nach der Flasche um, welche ich dann auch entdeckte. Ich gang zu ihr und schüttete mir noch etwas ein. Jin sah etwas skeptisch dabei zu, aber ließ es zu. Ich trank sofort einen Schluck und wusste nicht wohin mit mir, also setzte ich mich alleine ans Feuer, die anderen standen noch alle auf der anderen Seite.

Mein Glas war recht schnell leer und ich sah weiter das Feuer an. Jungkook hat mich heute zum dritten Mal umarmt und es machte mich irgendwie glücklich, aber jedes Mal gab es einen Anlass dafür und sowas wird es in nächster Zeit nicht geben. Stattdessen wird es nur hartes Training geben.

Ich stand auf und merkte den Alkohol erst jetzt. Ich ging mit etwas verschwommener Sicht zu den anderen. Auf dem Weg dahin schüttete ich mir aber noch einen kleinen Schluck ins Glas und trank ihn. Ich stellte mich neben Jimin und lauschte den Gesprächen. Jungkook saß wieder in seiner Ecke und beobachtete uns alle.

Jungkook stand auf und sah skeptisch in eine Richtung. Irgendwas stimmte nicht, das sah ich an seinem Blick. "Alle runter!" Schrie er auf einmal und ich wurde nur von Jimin mit runter gezogen. Keine Sekunde später hörte ich einen Schuss, sofort danach den nächsten. Mein Herz schlug extrem schnell und ich hatte verdammt Angst. Mir kamen sofort die Tränen. Jimin nahm meine Hand und krabbelte mit ins Haus rein, die anderen folgten uns, Jungkook zuletzt.

Ich lehnte mich an die Wand und fing an zu weinen, der Alkohol machte das alles nicht besser. Den anderen schien es recht gut zu gehen, sie schienen zwar ziemlich bedrückt, aber nicht so, als ob auf sie geschossen wurde. Jimin und Yoongi küssten sich erleichtert und Jungkook war so emotionslos wie immer. Er hockte sich vor mich, wie an dem Tag, wo er mich mitgenommen hat, nur dieses Mal war ich froh ihn zu sehen.

Ich sah ihn weinend an. Er nahm mich hoch und trug mich zu meinem Zimmer, während ich mich fest an ihn krallte. "Warum?" fragte ich weinend. Er legte mich ins Bett "Aus diesem Grund trainieren wir deine Reaktion, das ist nicht das erste Mal, dass sowas vorkommt." sagte er nur. Ich griff nach seiner Hand, weil ich immer noch extrem Angst hatte, Todesangst. Was wäre passiert, wenn Jungkook unaufmerksam gewesen wäre...

Er ging zu meinem Fenster und zog alles zu, danach ging er zur Tür. "Geh nicht..." sagte ich, als er die Türklinke berührte und er hielt inne. "Bitte..." ich weinte immer noch. Er drehte sich lansam zu mir und musterte mich. Ich hoffte so sehr, dass er hier blieb, wenigstens bis ich aufhöre zu weinen. Bei ihm fühlte ich mich sicher.

Er setzte sich auf die Bettkante am Ende des Bettes. Mein Kopf schmerzte höllisch durch den Stress, Alkohol und vom Weinen, weshalb ich zu meiner Flasche Wasser griff und einen großen Schluck nahm in einer Sekunde, wo ich meinen Atem halbwegs unter Kontrolle hatte. Jungkook sah stur gerade aus.

"Danke..." brachte ich heraus, nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte. Er sah zu mir und auch wenn er nicht eine Miene verzog, merkte ich, dass er nicht ganz verstand. "Ohne dich wäre einer oder sogar mehrere von uns gestorben" er zuckte mit den Schultern und sah wieder an die Wand.

Ich wusste ja, dass es ihn gleichgültig war, falls einer von uns starb und es nur seine Aufgabe war so zu handeln, ich glaube irgendwo sorgt er sich schon um uns. Warum hätte er uns sonst Decken gebracht?

Er blieb dort sitzen bis ich eingeschlafen war und ist dann scheinbar gegangen, denn als ich mitten in der Nacht aufwachte, war er weg. Er schlief aber zum Glück trotzdem wieder ein, wenn auch sehr unruhig. Am nächsten Tag wachte ich irgendwann mit Kopfschmerzen auf. Jimin kam plötzlich in mein Zimmer. "Ich soll dir sagen, dass du heute nicht trainieren musst, wenn du nicht willst..." ich nickte. "Okay, danke..." sagte ich verschlafen und blieb dann einfach liegen.

ʙᴏʀɴ ᴛᴏ ᴋɪʟʟ || ᵀᴬᴱᴷᴼᴼᴷ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt