Kapitel 27

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Pov. Taehyung
"Taehyung..." Grummelnd drehte ich mich um. "Noch 5 Minuten..." "Aber du wolltest vor einer halben Stunde aufstehen." Erst jetzt realisierte ich, wer hier neben mir stand und dass ich verschlafen habe. Sofort schreckte ich hoch und sah den bereits komplett fertig gemachten Jungkook geschockt an. Hätte ich nicht gerade verschlafen, hätte ich diesen Anblick ja schon ziemlich gern am Morgen.

"Es tut mir so Leid! Ich beeile mich, versprochen!" Schnell eilte ich ins Bad und machtr mich in Rekordzeit fertig. Danach packte ich noch die letzten Sachen ein und rannte förmlich zu Jungkook, der schon am Auto wartete. Er packte meine Sachen noch schnell in den Kofferraum, bevor wir dann ins Auto einstiegen.

Hoffentlich verpassen wir nicht den Flug oder so wegen mir, ich wüsste echt nicht was ich dann machen würde. "Sind wir sehr spät dran?" Jungkook schaute kurz auf die Uhr, während er aus der Tiefgarage fuhr. "Es geht noch..." etwas erleichtert atmete ich durch und lehnte mich im Sitz zurück.

Dadurch, dass es mitten in der Nacht war, waren die Straßen recht leer, demnach fuhr Jungkook wirklich schnell. Auch wenn ich mich mittlerweile an seinen Fahrstil gewöhnt habe und es auch irgendwie Spaß machte, fühlte es sich immer noch komisch an, so sehr die Verkehrsregeln zu missachten. Aber ich muss zugeben, er sieht wirklich gut aus, wenn er so konzentriert fährt. Er sieht zwar immer gut aus, aber das ist irgendwie so... attraktiv.

Bevor ich ihn noch zu lang anstarre, wendete ich meinen Blick wieder aus dem Fenster. Ich fuhr gerade wirklich mit Jungkook in den Urlaub, ich kann es immer noch nicht so wirklich glauben. Eine ganze Woche. Irgendwie brachte mich der Gedanke zum lächeln. Ich hoffe wirklich, dass es so schön wird, wie ich es mir vorstelle, nur hängt das alles von Jungkook ab. Wenn er so abweisend ist wie sonst, wäre es zwar trotzdem schön, mit ihm Zeit zu verbringen, aber nicht so sehr, wie wenn er vielleicht etwas offener wäre.

Durch Jungkooks recht rasanten Fahrstil, waren wir recht schnell am International Airport in Incheon, was auch sicherlich ein bisschen Zeit gespart hatte, welche ich heute morgen verschenkt habe, also waren wir sehr pünktlich da. Wir checkten ein und gaben unsere Koffer ab, bevor wir durch die Sicherheitskontrolle gingen.

Irgendwie schien Jungkook hier nicht ganz unbekannt zu sein, zumindest gingen die Angestellten etwas lockerer mit ihm um. Ich würde gerne nachfragen, doch das wäre sicherlich keine gute Idee, während noch andere Menschen hier waren. Ich reimte mir einfach selbst eine Antwort zusammen und schloss damit den Gedanken ab.

Wir hatten First Class Tickets, also durften wir auch als erstes in das Flugzeug gehen. Hier war wirklich so viel Platz, man könnte hier sogar schlafen. Ich tappste Jungkook hinterher, bis wir bei unseren Plätzen angekommen waren und wir uns auf diese setzten.

Diese Sitze waren echt bequem, ich glaub nicht, dass ich den ganzen Flug ohne schlafen aushalte. Wäre auch dumm wach zu bleiben, denn es ist mitten am Tag, wenn wir dort ankommen.

Nach einer Weile fing das Flugzeug an sich zu bewegen und sofort ging mein Puls in die Höhe, da ich so aufgeregt war. Ehrlich gesagt hatte ich sogar ein bisschen Angst, ich saß erst einmal in einem Flugzeug, als ich klein war und ich so wie ich mich erinnern kann, hatte ich schon damals wirklich große Angst davor.

Ich versuchte ruhig zu bleiben und meine Angst zu verdrängen, jedoch fing mein Atem schon leicht an zu zittern, weshalb ich unsicher zu Jungkook sah. Auf einmal nahm er meine Hand in seine und drückte sie sanft, obwohl er mich nichtmal angesehen hat. Es beruhigte meinen Atem zwar ein wenig, aber die Angst in mir war immer noch da.

"Brauchst du irgendwas?" fragte Jungkook, als er mich dann endlich mal ansah. Eigentlich bräuchte ich gerade kuscheln, eine Umarmung, irgendwas in der Art, aber das wird er mir gerade sicherlich nicht geben, also schüttelte ich nur den Kopf. "Bist du sicher?" er klang tatsächlich ein wenig besorgt, so wie er nachfragte. So hat er sich mir lang nicht gegenüber verhalten, beziehungsweise... er wirkt fast nie besorgt. Vielleicht ändert es sich durch den Urlaub ja wirklich.

"Kannst du mich irgendwie umarmen, während wir starten?" murmelte ich dann leise, wobei ich im Nachhinein hoffte, dass er es nicht verstanden hat, damit er mich nicht zurückweisen konnte. Doch er wies mich nicht zurück, sondern legte tatsächlich einen Arm um mich. "Du brauchst keine Angst haben Taehyung." flüsterte er mir noch ins Ohr, bevor das Flugzeug dann anging zu beschleunigen.

Ich drückte seine Hand etwas fester, während mein Herz drohte aus meiner Brust zu springen. Jedoch beruhigte es sich langsam, umso höher wir in der Luft waren. Es war gar nicht so schlimm wie ich es in Erinnerung hatte, allerdings hatte ich das vielleicht auch Jungkook zu verdanken, welcher mich durch seine Nähe etwas beruhigt hatte.

Jungkook holte nach ein paar Minuten sein Handy samt Airpods aus seiner Hosentasche. Ohne Vorwarnung drehte er meinen Kopf zu sich und machte einen der Airpods in mein Ohr. Ich war ziemlich überrascht davon, denn ich hatte erwartet, dass er sich die Kopfhörer reinmacht und mich so den ganzen Flug ignoriert. Stattdessen lässt er mich an seiner Musik teilhaben, demnach auch in gewisserweise an ihm selbst, schließlich gehört der Musikgeschmack zu einem, man kann ich nicht ändern und er ist für viele ein großer, bedeutender Teil ihres Leben.

Er machte eine Playlist an und steckte dann sein Handy wieder weg. Das erste Lied war auf jeden Fall nicht schlecht. Wenn es ist dem Stil bleibt, ist sein Musikgeschmack auf ziemlich gut. Ich sah aus dem Fenster, wodurch man nur die ganzen weißen Wolken sind. Ich bin schon ziemlich müde, aber ich sollte besser noch nicht schlafen.

Wenige Minuten kam dann auch schon die Stewardess und fragte, ob wir etwas trinken wollen. Irgendwie war die komisch, sie sah Jungkook permanent an und hatte eine komische Betonung während sie mit ihm sprach, als ob sie... mit ihm flirten würde. Irgendwie war ich ein bisschen eifersüchtig, auch wenn ich keinerlei Grund dafür hatte, schließlich hatten Jungkook und ich nicht mal annähernd ein Verhältnis dieser Art, dass ich irgendwas dagegen sagen könnte. Dennoch nervte es mich.

Das ging nämlich auch die nächsten Stunden so weiter, jedes Mal wenn sie vorbei ging, tat sie irgendwas, wodurch sie irgendwie seine Aufmerksamkeit bekommen könnte. Zum Glück bekam sie diese in vielen Fällen nicht, denn Jungkook sah die meiste Zeit nicht hin und beachtete nicht, was sie tat.

Nach einer Weile schloss er die Augen und wirkte kurz darauf auch schon, als ob er eingeschlafen ist, also wagte ich es, mich an ihn zu lehnen und ebenfalls meine Augen zu schließen. Allerdings war Jungkook gar nicht am schlafen, sondern bekam alles direkt mit, was ich aber erst merkte, als er schon dabei war, einen Arm um mich zu legen.

"Möchtest du etwas schlafen?" fragte er leise mit einer rauen Stimme, woraufhin ich einfach kurz nickte, in der Hoffnung, dass es okay für ihn ist. Es wäre so schön, wieder so einschlafen zu können. "Schlaf gut..." Leider fiel mir das nicht so leicht.

Dadurch, dass wir im Flugzeug waren, konnte ich wirklich nicht gut einschlafen. In Autos war es manchmal schon schwierig, aber in einem Flugzeug... Als ich kurz davor war tatsächlich einzuschlafen, merkte ich allerdings wie Jungkook sich leicht bewegte und kurz daraufhin eine Hand in meinen Haaren, welche sanft durch diese streichelt.

Es war wirklich schön und beruhigte einen, dennoch hat es mich wieder etwas wacher gemacht, da ich von Jungkook ein weiteres Mal ziemlich überrascht war. Seit wir dieses Flugzeug betreten haben, war er so viel sanfter zu mir.

Nach einer Weile schaffte ich es dann auch wirklich einzuschlafen, wobei ich hätte schwören können, dass Jungkook mir nich irgendwas ins Ohr geflüstert hatte, jedoch war ich schon zu tief versunken, als dass ich es hätte verstehen können.

ʙᴏʀɴ ᴛᴏ ᴋɪʟʟ || ᵀᴬᴱᴷᴼᴼᴷ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt