Kapitel 25

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Pov. Taehyung
Mein Herz sprang gerade in eine Million Scherben, welche sich durch meinen ganzen Körper bohrten und ich konnte es mir nicht verkneifen, nur noch stärker zu weinen. Das ist das schlimmste, was er hätte zu mir sagen können, es tut so verdammt weh. Meine ganze Welt brach mit diesen drei Worten komplett zusammen. Warum hat er much vorhin überhaupt umarmt und sagt mir jetzt sowas?

Ich kann und will nicht ohne ihn leben, er bedeutet mir so viel und ich will bei niemandem lieber sein als bei ihm. Doch bestimmt schmeißt er mich jetzt raus und dann habe ich niemanden mehr. Ich habe meinen Bruder und Vater verloren und ich habe Jungkook samt meinen Freunden verloren. Dann habe ich nichts mehr. Mein kompletter Sinn des Lebens wäre verschwunden, nur, weil ich diesen einen Fehler gemacht habe.

Ich würde den Schmerz, ihn und die anderen zu verlieren nicht ertragen und erst jetzt realisiere ich, dass ich lieber meine Familie verlieren würde, als sie. Aber ich hätte doch niemals ahnen können, dass mein eigener Bruder mich so sehr hintergeht. Jungkook hatte recht. Deshalb ist das alles meine Schuld... ich allein bin Schuld, dass ich sie verliere.

"Jungkook... ich-" durch mein Weinen konnte ich kaum reden, denn meine Stimme war fast vollständig verschwunden. Ich wollte ihn anflehen, mich nicht wegzuschicken, ihn anflehen, dass ich bei ihm bleiben durfte, doch ich bekam nichts anderes als ein Schluchtzen heraus. Er hat noch immer nicht ein weiteres Wort gesagt und das machte mir solche Angst.

Ich würde auf alles verzichten, solang ich bei ihm bleiben konnte.

"Ich hasse dich, weil du es geschafft hast, dass ich dich daraus geholt habe." Schuchztend sah ich wieder zu ihm hoch. Was meint er damit? Es ist ihm zu verdanken, dass ich daraus bin, ich hab das alles doch erst verursacht.

Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, was ich darauf antworten sollte, denn mein Kopf war voller Schuldgefühle und Fragezeichen und mein Herz war noch immer gebrochen, auch wenn ich nicht verstand was er meinte, tut es so verdammt weh das zu hören. Die Verwirrung stoppte für einen kurzen Moment meine Tränen und ich sah Jungkook verwirrt an, während ich mir die zahllosen Tränen aus dem Gesicht wischte.

Ich hoffte inständig, dass er einfach sein qualvolles Schweigen brach und mir endlich erklärt, was er damit meint. Wenn er mir schon so sehr das Herz bricht, soll er mir wenigstens erklären warum. Natürlich verstand ich, was ich falsch gemacht habe, warum er sauer ist, warum er mir nicht mehr vertraut, aber dass er mich hasst... warum hasst er mich, dass ich es "geschafft habe, dass er mich darauf holt". Warum holt er mich daraus, wenn er mich hasst?

"Ich hasse dich, weil du es geschafft hast, dass ich dich daraus geholt habe, denn ich wüsste nicht, ob ich das bei irgendeiner anderen Person gemacht hätte, nicht mal bei Namjoon oder Yoongi wäre ich mir sicher." Seine Miene war immer noch wie immer, ebenso wie seine Stimme, nur irgendwie empfand ich sie nun nicht mehr als wütend.

Irgendwie verstand ich immer noch nicht so richtig, was er damit meint, denn es war immer noch er, der mich daraus geholt hat, ich hab ihm nicht gesagt, dass er das soll. Dennoch sagt er mir nun schon zum dritten mal, dass er mich hasst und jedes Mal zersplittern die Teile meines Herzens erneut.

Namjoon und Yoongi würden sowas dummes wie ich nicht tun, also müsste Jungkook sie auch gar nicht aus sowas rausholen. Und selbst wenn, ihm ist doch sowieso niemand wichtig, deshalb-...

Ich sah Jungkook verwundert an. Er hat quasi indirekt gesagt, dass ich ihm wichtig bin. Das ist der Grund warum er so schnell da war und das ist der Grund... das er mich hasst. Er hasst mich, weil er mich mag... so unlogisch das auch klingen mag. Jetzt ergibt es auch Sinn, dass er mich vorhin umarmt hat.

Irgendwie war ich jetzt schon fast glücklich, aber ich darf nicht vergessen, dass er mich deshalb hasst, denn ich weiß nicht was das für Konsequenzen hat. Vielleicht wird er sich gerade deshalb jetzt von mir entfernen, noch stärker als die anderen Male.

"Taehyung..." Er ging wenuge Schritte vor, sodass er direkt vor mir stand. Seine Hand legte er an mein Kinn, welches er dann leicht anhob, wodurch er mich zwang in seine wunderschönen Augen zu sehen, welche mich streng musterten. Mit seinem Daumen strich er eine meiner Tränen weg. Mein Herz schlug so schnell, dass ich nichtmal Worte dafür fand.

"Jeden anderen hätte ich bei sowas direkt rausgeworfen, wenn nicht sogar erschossen. Aber ich will dir noch eine Chance geben. Also... was hast du daraus gelernt?" Ich musste schwer schlucken, als ich seine Worte hörte. Der Druck in mir war mehr als enorm. Wenn ich was falsches sage, kann ich mein ganzes Leben zerstören.

Das hier ist meine letzte Chance und ich kann schon dankbar darum sein, dass er mir überhaupt noch eine Chance gibt, gerade deshalb war ich sehr überfordert mit dem Antworten. Am liebsten würde ich ihm gerade mein Herz ausschütten, aber das ist sicher nicht das, was er hören will. Wenn ich jetzt mit irgendwelchen Emotionen angekomme, dann wird er mich sicherlich sofort rauswerfen.

Nach langem Zögern, voller Angst und Zweifel, hoffte ich, die richtigen Worte gefunden zu haben. "Du hattest recht... ich hätte auf dich hören sollen und das werde ich in Zukunft tun. Ich vertraue auf dem was du sagt und werde mich dem nicht einfach widersetzen, versprochen." Ich habe während des Sprechens angefangen zu zittern, da ich solche Angst hatte, das falsche zu sagen.

Er sah mir immer noch von oben herab in die Augen und wirkte damit so dominant... ich weiß, das ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür, aber er sah so attraktiv dabei aus. "Kim Taehyung, schwörst du mir mit deinem Leben ewige Treue?" Ohne mir Gedanken über die Konsequenzen zu machen nickte ich sofort "Ja, ich schwöre."

Ehrlich gesagt sind mir die Konsequenzen auch ziemlich egal solang ich mein Leben bei ihm verbringen darf. Egal was ich tun muss, ich will ihn niemals verlieren.

ʙᴏʀɴ ᴛᴏ ᴋɪʟʟ || ᵀᴬᴱᴷᴼᴼᴷ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt