Kapitel 43

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Pov. Taehyung
Ich wachte in einem mir unbekannten Raum auf, welcher auf den ersten Blick sehr harmlos wirkte. Es stand ein Bett, ein Schrank und ein kleiner Schreibtisch hier drin. Quasi ein ganz normales Zimmer für einen ganz normalen Jungendlichen. Nur das ich kein ganz normaler Jugendlicher war.

Mein Kopf tat sehr weh, dennoch versuchte ich aufzustehen, jedoch war meine Hand angekettet, was meine Aktion verhinderte. Wo zur Hölle bin ich? Das letzte an das ich mich erinnerte waren Schüsse. Ich musste zurück zu den anderen, sie machten sich bestimmt schon Sorgen, aber wie soll ich das nur schaffen?

Ich versuchte mich irgendwie zu befreien, als plötzlich die Tür aufging. "Keine Sorge Taehyung, du bist das los, sobald wir die vertrauen können, dass du nicht abhaust. Wie lang das ist liegt an dir." hörte ich die Stimme meines Bruders. Mein Vater und er steckten also dahinter. Wer auch sonst?

Sie schafften es, dass ich sie mit jedem mal weniger mochte. Wieso können sie mich nicht einfach glücklich sein lassen? "Baekhyun was soll der scheiß? Mach mich los!" weiterhin versuchte ich mich irgendwie zu befreien, auch wenn ich keine Chance hatte, es irgendwie zu lösen.

"Was soll der scheiß? Das sollte ich eigentlich dich fragen. Der, der seine eigene Familie für ein Arschloch wie Jeon Jungkook verrät! Du wirst ihn nie wieder sehen! Dafür werden Appa und ich schon sorgen, hier wird er dich nicht finden. Wie kannst du so einen scheiß Typen nur mögen." Baekhyun fing an zu schreien. Lange Zeit hätte mich das verletzt, jetzt nicht mehr. Nicht, nachdem er mir sowas antat.

"Achja, ich hab die Familie verraten? Und wer hat mich einfach Ewigkeiten bei Jungkook gelassen!? Ich habt nicht mal versucht mich zu befreien! Jungkook war nicht immer gut zu mir, doch er würde alles dafür tun, mich zu befreien, genau wie die anderen dort, sie würden ihr Leben riskieren, egal wie schlecht die Chancen sind! Du und Appa-" ich wurde unterbrochen indem ich eine sehr schmerzhafte Backpfeife bekam.

"Halt die Fresse!" schrie Baekhyun mich nur an, bevor er wieder aus dem Raum ging. Mein Herz raste und jetzt, wo er weg ist, kamen alle Tränen hoch, da ich nun doch ziemlich emotional geworden bin.

Ich wollte nicht anderes als zu Jungkook. Hoffentlich findet er mich. Mir war klar, dass wenn Jungkook mich nicht finden kann, es niemand kann. Und dann... dann sitze ich für immer hier. Ohne Jungkook, ohne Jimin, ohne Yoongi, ohne Hobi, ohne Namjoon und ohne Jin. Lieber würde ich sterben als mein ganzes lieben ohne sie zu verbringen.

Ich konnte rein gar nichts tun, stattdessen saß ich hier, ankettet, völlig nutzlos und ich weiß nicht für wie lange. Wenn Jungkook 5 Jahre braucht, mich zu finden, werde ich wohl 5 Jahre hier sitzen, wenn nicht ein passender Zeitpunkt kommt, um mich zu befreien. Aber so wie ich meinen Vater kenne, sind genug Leute hier, um sicher zu stellen, dass genau das nicht passiert und unbewaffnet werde ich wohl keine Chance haben.

Ich seufzte und schloss die Augen, als auf einmal wieder die Tür geöffnet wurde und jemand mit Essen reinkam. Er stellte es mir vor die Nase und ging dann auch schon wieder. Erst jetzt merkte ich, dass ich riesigen Hunger hatte, aber bevor ich anfing zu essen, sah ich mir das Essen genau an.

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Tag für Tag saß ich hier nur angekettet da und weit und breit immer noch kein Jungkook. Ich war mittlerweile schon ungefähr zwei Wochen hier und wurde nur losgemacht, wenn ich mal ins Bad musste, dessen Fenster ausreichen abgesichert war und mich zwei bewaffnete Männer bis vor die Tür begleiteten.

Alles war so eintönig und langweilig, dazu vermisste ich Jungkook so sehr, dass es kaum auszuhalten ist. Ich wollte so sehr seine Arme um mir spüren, seine Lippen küssen und ihn lächeln sehen. Jeder Tag war die reinste Qual und langsam verzweifelte ich etwas, auch wenn ich die Hoffnung in Jungkook nicht aufgeben werde.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als auf einmal die Tür auf ging, obwohl es noch gar nicht Zeit für Essen war. "Appa..." ich sah meinen Vater an und er mich. Sein Blick bestand aus purer Verachtung und Hass. Noch nie in meinem Leben hat er mich so angesehen.

"Ich bin nicht mehr dein Vater. Nicht nachdem du mich so hintergangen hast. Du bist einhinterhältiges Stück Dreck." Ich schluckte schwer. Der Satz tat wirklich weh. Egal wie sehr ich ihn hassen würde, er wäre für immer mein Vater und sowas von ihm zu hören verletzte mich.

Mir kamen tatsächlich ein ist Tränen, welche ich schnell wegwischte. "Heulen, das konntest du schon immer gut. Nicht mal dieses Arschloch konnte dir das angewöhnen. Wärst du mal so wie Baekhyun geworden. Er ist treu und steht immer zu der Familie. Seit er klein ist bemüht er sich besset zu werden und du... du saßt immer nur daneben. Du warst zu weich, das wusste ich schon immer, aber dass du uns verrätst, das hätte ich nie gedacht."

Während ich anfing etwas stärker zu weinen, stand er einfach nur da und sah mich weiter abwertend an, bis er dann endlich wieder das Zimmer verließ. Baekhyun und er kamen nur rein, um mich runterzumachen.

Womit habe ich das verdient? Ich kann doch nichts dafür, dass ich mich in Jungkook verliebt habe. Ich kann nichts dafür, dass er mich entführt hat und dort gefangen war. Warum machen sich mich dafür so fertig?

Wenn ich nicht wüsste, wie gut Jungkook ist, in dem, was er tut, hätte ich wahrscheinlich schon längst aufgegeben und die Hoffnung verloren. Bitte lass ihn mich schnell finden. Mit jedem Tag wird es schlimmer hier. Vor allem, wenn Baekhyun noch öfter hier rein kommt, nur um mich und Jungkook zu beschimpfen.

Aber egal was er über Jungkook sagt, ich weiß, wie der echte Jeon Jungkook ist und der echte Jeon Jungkook kann der sanfteste, liebevollste, romantischste und beschützendste Mensch sein, den ich kenne.

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Danke für über 10k reads🥺 ich kann kaum glauben, dass ich irgendwann mal so eine Zahl da stehen haben werde, vielen vielen Dank <3 Love yall <3

ʙᴏʀɴ ᴛᴏ ᴋɪʟʟ || ᵀᴬᴱᴷᴼᴼᴷ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt