Pov. Taehyung
Umso länger ich hier war, desto schneller verging die Zeit, es war bald schon wieder Weihnachten, worauf ich mich unheimlich freute, denn das heißt auch, dass ich fast 15 bin. Leider ist Jungkook, nachdem ich bei ihm mit auf dem Balkon war wieder etwas distanzierter geworden, was mich ziemlich traurig machte.Ich hatte Angst, dass es an mir liegt, ob ich irgendwas falsch gemacht hatte oder nicht genug trainierte, weshalb ich vor ein paar Tagen beschlossen hatte, mich noch mehr anzustrengen, egal was wir trainierten, mit dem Ziel, dass er wenigstens ein bisschen stolz auf mich ist.
Jungkook holte mich zum Training ab, denn auch wenn ich schon über ein Jahr hier war, verschwendete seine Zeit damit mir zuzusehen. Ich gab mein bestes und noch mehr, weshalb ich ein wenig flashbacks von meinen ersten Tagen hier hatte, wo ich fast zusammengebrochen bin.
Nur konnte man das 'fast' wohl heute weglassen. Ich wollte gerade das Wasser greifen, welches mir Jungkook reichte, nachdem er sagte, dass ich sofort aufhören sollte, doch es wurde alles schwarz vor meinen Augen.
Es fühlte sich an, als ob ich eine Ewigkeit nicht bei Bewusstsein war, aber lange konnte es nicht gewesen sein, denn als ich meine Augen öffnete war ich immer noch dort, wo ich zusammengebrochen bin. Der einzige Unterschied war, dass Jungkooks starken Arme im mir mich fest an ihn drückten. Wie sehr ich dieses Gefühl in den letzten Tagen vermisst hatte...
Auf einmal hob Jungkook mich hoch und trug mich aus dem Raum in Richtung meines Zimmer. "Mach sowas nicht noch einmal." sagte er emotionslos wie immer. "Aber ich wollte nur-" "Nie wieder!" unterbrach er mich etwas lauter, was mich sofort zum schweigen brachte und ich nur kurz nickte.
Er legte mich in mein Bett und verschwand kurz. Er kam mit etwas zu Essen wieder und stellte es mir ans Bett. Er blieb noch ein paar Minuten in meinem Zimmer, um sicherzugehen, dass ich auch wirklich was esse und ging dann.
Ich hoffe er ist jetzt nicht sauer deshalb, das wäre genau das, was ich vermeiden wollte. Ich hab doch einfach nur seine Nähe vermisst, welche er mir verweigert hatte, ist das denn zu viel verlangt? Dem Vorfall gerade nach zu urteilen, scheinbar schon. Ich wurde aus den Gedanken gerissen, als dir Tür aufging. Jimin kam rein und sah mich besorgt an.
"Ist alles in Ordnung? Jungkook war gerade irgendwie voll komisch, er meinte ich soll mich um dich kümmern und bei dir bleiben. Was ist passiert?" fragte er besorgt. "Warum komisch? Ich bin beim Sport zusammengebrochen, weil ich mich überanstrengt habe..." erzählte ich knapp.
"Ich weiß nicht, er wirkte etwas durcheinander, ich kann mich nicht erinnern ihn so schonmal gesehen zu haben, aber ist ja auch egal. Hauptsache dir gehts schnell besser... hat er dich so sehr ans Limit getrieben?" Ich schüttelte den Kopf "Nein... das war ich selbst." gab ich leise zu, was ihm wohl nur noch mehr Sorgen machte. "Aber warum? Du trainierst doch sowieso schon jeden Tag sehr hart"
Ich sah unsicher auf meine Hände "Weil... also Jungkook hatte mir an seinem Geburtstag erlaubt ihn öfter zu umarmen, solang es niemand sieht oder mitbekommt. Nachdem er in Japan war, saß ich mit ihm ziemlich lange auf seinen Balkon. Er hat mir sogar einen Pulli von sich gegeben und wollte, dass ich ihn an behalte, aber seit dem Tag hat er sich irgendwie sehr distanziert und ich hatte Angst, dass es an mir liegt, dass ich nicht genug trainiere oder sowas..." Jimin seufzte leicht und sah mich mit einem bemitleidenden Blick an.
"Tae... also, ich muss dir leider sagen es liegt wahrscheinlich an dir, aber versteh das jetzt nicht falsch, du hast nichts falsch gemacht. Ich denke es liegt an dir, weil er merkt, dass du ihn etwas veränderst und deshalb distanziert er sich von dir... weil er Angst hat, dass du ihm wichtig wirst." Ich hörte Jimin aufmerksam zu. Seine Sätze machten mich traurig und ich wusste nicht was ich jetzt tun sollte.
"Meinst du, ich sollte ihn in Ruhe lassen? Aufhören seine Nähe zu suchen, egal wie weh es tut?" fragte ich Jimin traurig. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Nein Tae. Gib nicht auf... du solltest nicht übertreiben, aber wie ich dir schonmal sagte, du brachst Geduld und dazu gehört auch, mal einen Rückschlag einzustecken. Niemand vor dir hat ihn umarmt, niemand vor dir hat sein Zimmer betreten, niemand vor dir hat es geschafft so viel bei ihm zu verändern. Versuch seine Nähe zu suchen, aber nicht auf diese Art und Weise wie du es heute getan hast."
Ich fing durch Jimins Worte an leicht zu lächeln. Er schafft es immer die richtigen Worte zu finden, um mich aufzumuntern. "Geht es dir schon besser?" fragte er dann und ich nickte. "So wie ich Jungkook verstanden habe wirst du heute nichts mehr machen müssen und morgen auch kein Sport." sagte Jimin noch und ich nickte verstehend. "Okay..." ich war etwas traurig, da das heißt, dass ich Jungkook nicht sehen werde, aber ich war selbst Schuld.
"Ich hoffe er erlaubt es, dass ich meinen Geburtstag feiern kann, schließlich hat er seinen selbst etwas gefeiert..." sprach ich meine Gedanken laut aus. "Wer weiß, möglich ist es..." sagte Jimin und zuckte mit den Schultern. "Machst du ihm das gleiche Weihnachtsgeschenk wie letztes Jahr?" fragte Jimin schmunzelnd, da wir beide gut genug wussten, das als Geschenk nichts anderes übrig blieb. "Hab wohl keine andere Wahl, wenn ich ihm was schenken will. Vielleicht reagiert er dieses Jahr vielleicht etwas offener darauf." sagte ich. "Das hoffe ich für dich Taetae, du hättest es wirklich verdient."
DU LIEST GERADE
ʙᴏʀɴ ᴛᴏ ᴋɪʟʟ || ᵀᴬᴱᴷᴼᴼᴷ
FanfictionJeon Jungkook. 17 Jahre. Neuer Boss einer der gefürchtetsten Mafias. Trotz seines Alters ist er mehr eine gefährliche Tötungsmaschiene, als ein einfühlsamer Mensch. Er wurde sein ganzes Leben darauf trainiert zu töten, quälen, Geld einzutreiben und...