Kapitel 30

2.4K 118 9
                                    

Pov. Taehyung
Wir haben fast den ganzen Tag am Strand verbracht, aber wir haben langsam Hunger bekommen, also sind wir zurück ins Hotel, haben uns umgezogen und waren gerade auf der Suche nach einem Restaurant. Es war so anders als in Seoul, hier waren viel kleinere Häuser, welche viel weniger Dicht aneinander standen und bei fast jeden Restaurant kann man draußen essen!

"Wollen wir hier essen? Hier sieht es voll schön aus!" fragte ich Jungkook, welcher sich scheinbar für noch kein Restaurant entscheiden konnte. Er sah sich das Restaurant, bzw. den Außenbereich an und nickte dann, woraufhin wir uns an einen freien Tisch setzten.

Wir bestellten uns beide einen Burger mit Pommes und Jungkook bestellte für uns beide noch irgendein Getränk, welches ich nicht kannte. "Was hast du da für ein Getränk bestellt?" "Piña Colada" Ich sah ihn genau so verdutzt an wie vor seiner Antwort, denn ich weiß immer noch nicht was das ist.

"Ein Cocktail aus Rum mit Kokosnuss und Ananas." Ist das nicht total viel Alkohol? Jungkook scheint da wirklich nicht sehr eng mit umzugehen. Jin ist das komplette Gegenteil, er hätte mir nie irgendwas mit Alkohol bestellt. Aber ich hatte absolut nichts dagegen, also nickte ich einfach nur.

Kurz darauf kamen dann auch schon die beiden Cocktail und das sah voll lecker aus! Ein bisschen wie ein Milchshake... aber es war wirklich so lecker wie es aussah! "Trink nicht so schnell." Kurz blickte ich hoch zu Jungkook und dann wieder auf mein Getränk, welches schon halb leer war. Ich hoffe da ist wirklich nicht allzu viel Alkohol drin, sonst bin ich bestimmt ganz schön schnell betrunken.

"Schmeckt er dir?" Ich nickte, war aber immer noch nicht gewohnt, dass Jungkook sich um so etwas Gedanken macht. Es ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber sonst wäre er einfach die ganze Zeit still und würde es nicht interessieren, ob mir mein Getränk schmeckt. Ich hätte nie gedacht, dass solche Kleinigkeiten wirklich so einen Unterschied machen, aber bei Jungkook merkte ich das immer wieder. Umso schöner ist es zu sehen, das es sich langsam ändert.

Trotzdem war ich immer noch etwas zu unsicher um so wirklich ein Gespräch mit ihm anzufangen, auch wenn er jetzt sicherlich weniger abweisend wäre. In meinem Kopf ging so viel vor, aber gleichzeitig war er so leer. Mir fiel nicht so richtig ein Thema ein, worüber ich mit ihm reden könnte, was daran lag, dass ich mich nicht traute.

Mit Jimin konnte ich am Anfang auch nicht gut reden, aber umso öfter er auf mich zu kam, desto besser wurde es. Nur ist Jungkook nicht gerade die Person, die auf einen zu geht, also musste ich das irgendwie hinbekommen.

Gerade als ich anfangen wollte zu reden kam allerdings das Essen, also beschloss ich das erstmal zu verschieben. "Guten Appetit." sagtee Jungkook, was ich ihm ebenfalls lächelnd wünschte. Burger sind ja wirklich lecker, aber es gibt wenige Dinge, die man schwieriger Essen kann, ohne dass irgendwas daneben geht.

Jungkook schaffte es ganz gut, im Gegensatz zu mir, wo gefühlt der halbe Burger am Ende wieder auf dem Teller lag. Aber zum gab es ja auch noch Gabeln, mit denen ich dann den Rest so gegessen hab. "Du hast noch etwas im Gesicht, warte." Er wischte mit seinem Daumen etwas Soße neben meiner Lippe weg und hielt ihn mir hin, sodass ich ihn ablecken konnte.

Meine Verlegenheit ließ meine Wangen etwas erröten. Das hätte ich auch selbst wegmachen können, aber irgendwie war es echt süß von ihm, es so zu machen. "D-Danke..." Mein Blick ging runter zu meinem Teller, da seine Augen auf mir klebten und mich das nur noch schüchterner machte.

"Wollen wir gleich durch die Einkaufszentren?" Da ist alles so teuer... aber angucken kostet nichts. Ich will schließlich nicht noch mehr auf seinen Kosten leben, wie ich es sowieso schon die letzten ein einhalb Jahre getan habe. Auch wenn er genug Geld hat, ich würde mich trotzdem schlecht fühlen. "Gerne"

Jungkook bezahlte wenige Minuten später und wir gingen etwas weiter, bis wir an einem riesigen Einkaufszentrum angekommen waren. Während ich mich kurz umsah, merkte ich allerdings gar nicht, dass Jungkook auf einmal verschwunden war. Es ist so riesig hier, wie soll ich ihn so wiederfinden?

Ich ging mehrere Gänge ab, bis ich um eine Ecke ging und er direkt vor mir stand mit einem riesigen Eisbecher in der Hand. "Nachtisch?" Er sah viel zu ernst aus für das was er tat. Es war wirklich süß von ihm, aber mich wunderte es, dass er nur einen Becher hatte. "Was ist mit dir?"

Er schüttelte nur den Kopf und drückte mir den Eisbecher in die Hand, woraufhin ich glücklich über diesen lächelte. "Danke Jungkook." Wir gingen ein wenig durch das Einkaufszentrum, in dem es wirklich alle möglichen Läden gab.

"Wir sind nie richtig Anziehsachen für dich einkaufen gegangen, deshalb dachte ich, das wir das nachholen könnten." meinte er nach einer Weile, wobei er auch recht hatte, dennoch war ich mit meinem Sachen halbwegs zufrieden, auch wenn ich dessen Ursprung nicht kannte. "Alles gut, das muss nicht sein."

Zum Glück nahm er dies einfach hin. Seine Art hat, zwar sehr selten, also dieses eine Mal, auch seine Vorteile. Trotzdem gingen wir durch mehrere Läden, wobei mir in einem die Sachen irgendwie besonders gut gefielen. Natürlich in einem der teuersten. Um genau zu sein war es Gucci und leider hatte Jungkook es bemerkt, wie gut mir die Sachen gefielen.

"Probier es an." Anprobieren kostet immer noch nichts, also nickte ich und nahm zwei Oberteile mit in die Umkleide. Hoffentlich sahen sie an mir nicht so gut aus, nicht das ich noch in Versuchung komme. Sie waren so teuer, viel zu teuer für Oberteile, ich würde mich viel zu schlecht fühlen.

Shit. Sie sahen auch angezogen wirklich gut aus. Aber ich werde Jungkook einfach sagen, dass sie mir nicht gefallen. Als ich die Tür der Kabine öffnete stand Jungkook direkt vor dieser an die Wand dort gelehnt und sah mich etwas erwartend an. "Mir gefallen sie nicht." Versuchte ich so überzeugend zu sagen wie ich konnte, da ich wusste, dass ich nicht der beste Lügner war.

"Bist du dir sicher?" Er stieß sich von der Wand ab und ging einen Schritt auf mich zu. Auch schlau von mir den besten menschlichen Lügendetektor der Welt anzulügen. "J-ja." Jetzt konnte ich es erst recht vergessen, dass er mir glaubt.

"Taehyung. Sag mir die Wahrheit, du solltest wissen, dass ich es nicht mag, wenn man mich anlügt." Während er sprach kam er mir ein wenig näher und drängte mich so zurück in die Kabine. "Gerade bei sowas musst du mich doch nicht anlügen. Ich kann den ganzen Laden hier kaufen und es würde mich nicht wirklich interessieren."

Ich wusste nicht wieso, aber ich war gerade extrem emotional, weshalb mir aus dem nichts die Tränen kamen. Irgendwie hatte ich das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben und fühlte mich schlecht, ihn angelogen zu haben. Jungkook schien mit meiner Reaktion kein Stück gerechnet zu haben und sah etwas überfordert aus, wobei sein Blick gleichzeitig immer noch recht neutral war.

"Warum weinst du?" Durch die Tränen bekam ich einen Kloß im Hals und bekam kein Wort raus, weshalb ich einfach mit den Schultern zuckte. Als ich mir gerade die Tränen aus dem Gesicht wischen wollte, zog Jungkook mich auf einmal ein Stück zu sich und tat das, was ich gerade vorhatte. Er wischte sanft meine Tränen weg und schloss mich dann in seine Arme.

Nichts würde gerade besser helfen als Jungkooks Nähe. Sie beruhigte mich binnen Sekunden und stoppte den Tränenfluss. Ich wusste selbst nicht was gerade mit mir los war, aber Jungkook reagierte so sanft, obwohl sich er nicht verstand was los war. Es ist wirklich wie ausgewechselt.

ʙᴏʀɴ ᴛᴏ ᴋɪʟʟ || ᵀᴬᴱᴷᴼᴼᴷ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt